Eisenmangel

Eigentlich fühlst du dich ganz gut – aber irgendwie ist da diese leichte, anhaltende Müdigkeit, das flaue Gefühl in der Konzentration oder diese brüchigen Nägel, die sich plötzlich bemerkbar machen. Nichts Dramatisches, eher leise Zeichen, die langsam beginnen und man im Alltag gern übersieht. Dabei steckt hinter solchen Symptomen häufiger ein Thema, das viele betrifft: Eisenmangel.

Tatsächlich zählt Eisenmangel zu den weltweit häufigsten Nährstoffdefiziten. Besonders betroffen sind Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangere, Stillende, Jugendliche in Wachstumsphasen – aber auch Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Denn Eisen gehört zu den lebenswichtigen Spurenelementen, die wir täglich mit der Nahrung aufnehmen müssen. Doch das ist gar nicht immer so einfach. Wir verraten dir, wie du einen Eisenmangel erkennen und beheben kannst.

Wofür braucht der Körper Eisen?

Eisen ist essenziell – also lebensnotwendig. Unser Körper kann es nicht selbst herstellen, ist also auf die tägliche Zufuhr angewiesen. Es ist vor allem für die Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin zuständig – das bedeutet: Eisen sorgt dafür, dass Sauerstoff über die roten Blutkörperchen überall dorthin transportiert wird, wo er gebraucht wird. Außerdem ist es in vielen Enzymen aktiv und unterstützt die Energiegewinnung in unseren Zellen.

Wie viel Eisen braucht der Mensch?

Auch wenn unser Körper pro Tag nur ein bis zwei Milligramm Eisen verliert reicht es nicht, diese Menge einfach wieder aufzunehmen. Denn der Körper kann nur etwa 10 bis 15 % des über die Nahrung zugeführten Eisens tatsächlich verwerten.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt deshalb:

  • Frauen: 15 mg pro Tag
  • Männer: 10 mg pro Tag
  • Schwangere: bis zu 30 mg täglich
  • Stillende: ca. 20 mg
  • Kinder und Jugendliche je nach Alter: 8–15 mg

Was kann zu Eisenmangel führen?

Eisenmangel entsteht, wenn der Bedarf größer ist als das Angebot. Das kann mehrere Gründe haben:

• Erhöhter Bedarf: In Phasen mit gesteigertem Eisenbedarf – etwa während der Schwangerschaft, in der Stillzeit oder im Wachstum – reicht die normale Zufuhr manchmal nicht mehr aus.
• Eisenarme Ernährung: Besonders bei pflanzlicher Ernährung ist Vorsicht geboten. Zwar enthalten viele pflanzliche Lebensmittel Eisen, doch liegt es darin in einer Form vor, die unser Körper schlechter verwerten kann.
• Verluste durch Blutungen: Starke oder häufige Regelblutungen, Blutungen im Magen-Darm-Bereich, chronische Entzündungen oder auch regelmäßige Blutspenden können den Eisenspiegel deutlich senken.
• Störungen der Eisenaufnahme: Erkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder chronische Magenschleimhautentzündungen können die Aufnahme von Eisen im Darm stören.

Eisenmangel und Histaminintoleranz

Eisen ist für unseren Körper also enorm wichtig. Es sorgt nicht nur für den Sauerstofftransport im Blut, sondern spielt auch eine Rolle bei der Funktion unseres Immunsystems. Doch gerade Menschen mit Histaminintoleranz haben es oft schwer, ausreichend Eisen aus der Nahrung aufzunehmen. Warum? Weil ihre Verdauung – besonders im Darm und in der Leber – häufig gestört ist. Wenn diese Organe überlastet oder aus dem Gleichgewicht geraten sind, kann das die Aufnahme und Speicherung von Eisen zusätzlich erschweren. Wird dem Körper über längere Zeit zu wenig Eisen zugeführt, kann das zu einem echten Problem für unser Immunsystem werden. Wissenschaftler aus Österreich haben dazu geforscht. Anhand von Birkenpollen – einem häufigen Allergieauslöser – konnten sie zeigen, dass bestimmte Eiweiße (Proteine) aus der Natur Eisen binden. Haben diese Eiweiße jedoch nicht genug Eisen „geladen“, erkennt unser Immunsystem sie plötzlich als Bedrohung. Sie werden zu sogenannten Allergenen – Stoffen, die eine allergische Reaktion auslösen. Im Fall der Birke handelt es sich um ein bestimmtes Pollenprotein namens Bet v 1. Fehlt diesem Protein das Eisen, kann es das Immunsystem dazu bringen, überempfindlich zu reagieren. Die Balance der Immunzellen verschiebt sich – und das begünstigt die Entstehung von Allergien.

Gerade bei Histaminintoleranz ist die Verbindung zu Eisenmangel also besonders wichtig. Denn die ohnehin erhöhte Belastung von Darm und Leber erschwert es dem Körper zusätzlich, Eisen zu verwerten. Damit steigt das Risiko, dass das Immunsystem fehlgeleitet wird – und auf eigentlich harmlose Reize überreagiert. Umgekehrt zeigt sich aber auch: Wird der Körper ausreichend mit Eisen versorgt, kann sich das positiv auf das Immunsystem auswirken. Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass sich bestimmte Allergien durch eine gezielte Eisenversorgung verbessern lassen.

Woran erkennt man Eisenmangel?

Ein leichter Mangel bleibt oft lange unbemerkt – der Körper kann fehlendes Eisen zunächst aus seinen Speichern ziehen. Doch mit der Zeit zeigen sich Symptome, die aufhorchen lassen sollten:

  • Anhaltende Müdigkeit, Schlappheit, Leistungsabfall
  • Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Nervosität
  • Blasse Haut, kalte Hände und Füße
  • Brüchige Nägel, Haarausfall, trockene Haut
  • Rissige Mundwinkel, Brennen auf der Zunge, häufige Entzündungen im Mund
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Herzklopfen

Wird der Mangel nicht ausgeglichen, kann sich daraus eine sogenannte Eisenmangelanämie entwickeln – eine Form der Blutarmut, bei der der Körper nicht mehr genug sauerstofftragende rote Blutkörperchen bilden kann.

Wie erkennt man Eisenmangel sicher?

Ein einfacher Bluttest kann Aufschluss geben. Dabei werden unter anderem diese Werte überprüft:

  • Eisen im Serum
  • Ferritin (zeigt die Eisenspeicher im Körper an)
  • Transferrin (das Transportprotein für Eisen)
  • Hämoglobin (der rote Blutfarbstoff)

Ein niedriger Ferritinwert ist meist das erste Anzeichen für einen leeren Eisenspeicher – selbst wenn andere Werte noch im Normbereich liegen.

Fazit: Auf leise Signale hören

Eisenmangel kommt oft schleichend – umso wichtiger ist es, auf erste Anzeichen zu achten und den Körper nicht unnötig lange im Mangelzustand zu belassen. Mit einer ausgewogenen Ernährung, einem wachsamen Blick auf Symptome und der gezielten Unterstützung durch ein gut abgestimmtes Präparat lässt sich der Eisenhaushalt meist gut in Balance bringen. Wenn du unsicher bist, lohnt sich ein einfacher Bluttest – damit du dich bald wieder rundum kraftvoll fühlst.

Was hilft bei Eisenmangel?

Ein beginnender Eisenmangel lässt sich oft durch eine gezielte Ernährung wieder ausgleichen. Besonders gut kann unser Körper Eisen aus tierischen Lebensmitteln aufnehmen – deutlich besser als aus pflanzlichen Quellen. Gut geeignet sind je nach individueller Verträglichkeit zum Beispiel:

  • Rotes Fleisch
  • Leber
  • Vollkornprodukte
  • Grünes Gemüse

👉🏼 Tipp: Vitamin C hilft nicht nur als natürliches Antihistaminikum, sondern verbessert auch die Aufnahme von pflanzlichem Eisen deutlich. Kaffee, schwarzer Tee oder Cola hingegen hemmen die Eisenaufnahme und sollten gemieden werden.

Wenn Ernährung nicht reicht – Eisen gezielt ergänzen
In vielen Fällen empfiehlt sich eine gezielte Eisenversorgung mit Nahrungsergänzung oder durch Infusionen. Wichtig ist dabei, auf die richtige Form und Dosierung zu achten – und eine ärztliche Rücksprache ist in jedem Fall sinnvoll inklusive Blutuntersuchung. Denn zu viel Eisen kann ebenso schaden wie zu wenig.

Eisenüberschuss
Bei unkontrollierter Einnahme von Eisenpräparaten kann es zu einer sogenannten Eisenüberladung kommen, die häufig unbemerkt bleibt. Ein dauerhaft erhöhter Eisenspiegel wird mit verschiedenen Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht. So könnte er die schützende Wirkung bestimmter Vitamine abschwächen, die Entstehung freier Radikale begünstigen und langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose oder sogar bestimmte Krebsarten erhöhen. Auch Organe wie Leber und Bauchspeicheldrüse können geschädigt werden – etwa durch Eisenablagerungen, die zu einer Leberzirrhose führen können. Warnzeichen wie Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Gelenkschmerzen, Bauchkrämpfe oder ein Druckgefühl im Brustbereich sollten ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden. Auch eine bräunliche Hautverfärbung kann auf eine Eisenüberlastung hinweisen. Die Devise lautet also: Eisen gezielt und bei Bedarf – aber nicht auf Verdacht und nie dauerhaft ohne ärztliche Kontrolle.

Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus, sitzen lächelnd nebeneinander auf einer Steinstufe vor einer Backsteinmauer mit Blick auf eine Landschaft. Neben ihnen stehen mehrere Histaminikus-Produkte, darunter Gewürzdosen und Papiertüten.

VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE

Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.

Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.

Herzliche Grüße
Thomas und Michaela

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