
Parodontitis
Parodontitis, im Volksmund oft als Parodontose bezeichnet, ist eine der häufigsten Ursachen für Zahnverlust. Diese entzündliche Erkrankung betrifft das Zahnbett und entsteht durch eine übermäßige Ansammlung von Bakterien in Form von Zahnbelag und Zahnstein. Was zunächst als harmlose Zahnfleischentzündung beginnt, kann sich unbehandelt zu einer schwerwiegenden Erkrankung entwickeln, die den Kieferknochen angreift.
Was ist Parodontitis?
Parodontitis, im Volksmund oft als Parodontose bezeichnet, ist eine der häufigsten Ursachen für Zahnverlust. Diese entzündliche Erkrankung betrifft das Zahnbett und entsteht durch eine übermäßige Ansammlung von Bakterien in Form von Zahnbelag und Zahnstein. Was zunächst als harmlose Zahnfleischentzündung beginnt, kann sich unbehandelt zu einer schwerwiegenden Erkrankung entwickeln, die den Kieferknochen angreift.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Hauptursache für Parodontitis sind Bakterien, die sich als Plaque auf den Zahnoberflächen ansammeln. Wird dieser Belag nicht regelmäßig entfernt, verhärtet er sich zu Zahnstein, der als Nährboden für weitere Bakterien dient. Diese setzen Giftstoffe frei, die eine Entzündung auslösen.
Neben unzureichender Mundhygiene gibt es jedoch zahlreiche weitere Risikofaktoren, die das Fortschreiten der Erkrankung begünstigen. Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren. Nikotin verengt die Blutgefäße, wodurch die Durchblutung des Zahnfleisches vermindert wird. Dies schwächt das Immunsystem und erschwert die Heilung nach einer zahnmedizinischen Behandlung. Studien zeigen, dass ein 50-jähriger Raucher eine ähnlich schlechte Heilungskapazität wie ein 86-jähriger Nichtraucher hat. Selbst nach einem Rauchstopp dauert es bis zu 15 Jahre, bis das Risiko für Zahnverlust wieder dem eines Nichtrauchers entspricht.
Auch Diabetes mellitus steht in engem Zusammenhang mit Parodontitis. Menschen mit schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel haben ein erhöhtes Risiko, an der Erkrankung zu leiden. Gleichzeitig kann eine bestehende Parodontitis den Blutzuckerspiegel weiter verschlechtern. Dieser wechselseitige Einfluss macht eine gründliche Zahnpflege für Diabetiker besonders wichtig.
Weitere Risikofaktoren sind genetische Veranlagung, chronischer Stress, hormonelle Veränderungen (z. B. in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren) und eine unausgewogene Ernährung mit hohem Zuckeranteil.
Symptome und Verlauf
Die Erkrankung entwickelt sich oft schleichend und schmerzfrei, sodass sie erst spät bemerkt wird. Ein erstes Warnsignal ist häufig Zahnfleischbluten, insbesondere beim Zähneputzen oder beim Essen harter Lebensmittel. Weitere Symptome sind anhaltender Mundgeruch, geschwollenes oder gerötetes Zahnfleisch, Zahnfleischrückgang und eine erhöhte Lockerung der Zähne.
Im fortgeschrittenen Stadium können sich sogar Eiteransammlungen zwischen Zahn und Zahnfleisch bilden. Der Zahnfleischsaum bietet Bakterien Schutz, sodass sie sich dort ungestört vermehren können. Bleibt Zahnbelag (Plaque) zu lange, greifen die Bakterien das Gewebe an. Dein Körper reagiert mit einer Abwehrreaktion, bei der jedoch auch Knochen abgebaut wird – das kann langfristig zu Zahnverlust führen. Solange das Immunsystem stark genug ist, hält es die Bakterien in Schach. Doch wenn sich das Gleichgewicht verschiebt, schreitet die Entzündung voran. Bei der chronischen Form geschieht das langsam, bei der aggressiven Parodontitis kann der Knochen innerhalb kurzer Zeit stark geschädigt werden.
Anzeichen:
• Früh: Zahnfleischbluten, Rötung, Schwellung
• Fortgeschritten: Mundgeruch, Eiterbildung
• Spät: Zahnfleischrückgang, lockere oder verschobene Zähne
Diagnose
Die Diagnose einer Parodontitis erfolgt durch eine umfassende zahnärztliche Untersuchung. Da sich die Erkrankung oft schleichend entwickelt und anfangs kaum Beschwerden verursacht, ist eine gründliche Diagnostik entscheidend, um sie frühzeitig zu erkennen und schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Der erste Schritt zur Diagnose ist daher die Anamnese, also die Erhebung der medizinischen Vorgeschichte. Der Zahnarzt stellt gezielte Fragen zu deiner allgemeinen Gesundheit, bestehenden Erkrankungen und möglichen Risikofaktoren. Dazu gehören beispielsweise Diabetes mellitus, Rauchen, Stress oder eine familiäre Veranlagung. Auch Fragen zur Mundhygiene, Ernährungsgewohnheiten und der Nutzung von Zahnseide oder -bürsten sind wichtig, um ein vollständiges Bild zu erhalten.
Der Zahnarzt überprüft anschließend das Zahnfleisch auf typische Entzündungszeichen wie Rötungen, Schwellungen und Zahnfleischbluten. Auch der Zustand der Zähne selbst wird begutachtet, da lockere oder verschobene Zähne auf eine fortgeschrittene Parodontitis hindeuten können. Ein besonders wichtiger Bestandteil der Untersuchung ist die Messung der Zahnfleischtaschentiefe mit einer speziellen Parodontalsonde. Dabei wird die Sonde vorsichtig zwischen Zahn und Zahnfleisch eingeführt, um die Tiefe der sogenannten „parodontalen Taschen“ zu bestimmen.
• Gesundes Zahnfleisch hat eine Taschentiefe von 1–3 mm.
• Frühstadien einer Parodontitis zeigen Taschen von 4–5 mm.
• Fortgeschrittene Parodontitis liegt vor, wenn die Zahnfleischtaschen über 6 mm tief sind.
Je tiefer die Zahnfleischtaschen sind, desto stärker ist das umliegende Gewebe bereits betroffen und desto schwieriger wird die Reinigung durch häusliche Zahnpflege. Zusätzlich wird auch die Zahnbeweglichkeit getestet. In schweren Fällen von Parodontitis kann der Halt der Zähne durch den Knochenabbau so stark reduziert sein, dass sie sich merklich lockern.
Röntgenaufnahmen: Knochenschwund sichtbar machen
Da Parodontitis nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch den Kieferknochen angreifen kann, sind Röntgenaufnahmen ein unverzichtbarer Bestandteil der Diagnose. Sie helfen dabei, das Ausmaß des Knochenabbaus zu beurteilen und festzustellen, ob sich die Entzündung bereits auf den Kieferknochen ausgebreitet hat.
Mikrobiologische Tests: Identifikation schädlicher Bakterien
In einigen Fällen könnte es sinnvoll sein, zusätzlich mikrobiologische Tests durchzuführen. Diese Tests dienen dazu, die genaue Zusammensetzung der Bakterien in den Zahnfleischtaschen zu analysieren und gezielt gegen besonders aggressive Erreger vorzugehen. Hierfür wird eine Probe aus der Zahnfleischtasche entnommen und in einem Labor untersucht. Bestimmte Bakterienstämme, wie Porphyromonas gingivalis oder Aggregatibacter actinomycetemcomitans, sind besonders gefährlich und können den Krankheitsverlauf beschleunigen. Wenn solche Bakterien nachgewiesen werden, kann der Zahnarzt eine gezielte Antibiotikatherapie in Betracht ziehen, um die Erreger zu bekämpfen. Mikrobiologische Tests sind vor allem bei Patienten mit aggressiven oder wiederkehrenden Parodontitis-Formen sinnvoll. Auch wenn die Erkrankung trotz gründlicher Behandlung nicht ausheilt, kann eine genauere Analyse der Bakterienflora hilfreich sein.
Behandlungsmöglichkeiten
• Die Therapie der Parodontitis verfolgt zwei Ziele: die Beseitigung der Entzündung und die langfristige Stabilisierung des Zahnhalteapparats. Zunächst wird eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt, um Zahnbelag und Zahnstein zu entfernen. Dabei werden auch die Zahnfleischtaschen gründlich gereinigt. In schweren Fällen kann eine tiefere Reinigung unter örtlicher Betäubung notwendig sein. Neben der mechanischen Reinigung gibt es auch unterstützende Maßnahmen wie Antibiotika, die gezielt gegen bestimmte Bakterienstämme wirken.
• Konsequente gesunde Ernährung ohne Fabrikzucker und Weißmehlprodukte. Zudem sollte die Ernährung mit hochwertigen Antioxidantien ergänzt werden, um Entzündungen entgegenzuwirken. Auch die Einnahme von Omega 3 Fettsäuren ist hilfreich.
• Ferner kann 2 Mal täglich eine Ölspülung mit hochwertigem Olivenöl durchgeführt werden. Dies wirkt zum einen wie eine Massage auf das gestresste Zahnfleisch und zum anderen sollen dadurch die Stoffwechselgifte der Bakterien aus dem Zahnfleisch gezogen werden.
• Weitere Maßnahmen: Darmsanierung, Entsäuerung, Keimreduzierung durch Mundspülungen, Spülung mit Regulaten.
ITALIENISCHE KRÄUTER
- würziges Aroma für kulinarischen Genuss
- die beste Wahl, um gesund und natürlich deiner Kreativität beim Kochen freien Lauf zu lassen
- intensiver Duft nach Oregano, Thymian und Basilikum
Pasta-, Gemüse- und Fleischgerichte einfach mit den Geschmack "nach Süden" würzen. Die italienischen Kräuter zaubern ein leckeres mediterranes Gericht auf deinen Teller.
Parodontitis und Histamin
Histamin steht immer im Zusammenhang zu Entzündungsprozessen im Körper – daher liegt die Vermutung nahe, dass es auch bei Parodontitis eine Bedeutung hat. Wissenschaftler haben bereits untersucht, ob der Histaminspiegel im Speichel als Marker für die Diagnose genutzt werden könnte. Erste Studien zeigen, dass Menschen mit Parodontitis oft höhere Histaminwerte im Speichel haben. Allerdings gibt es eine große Schwankung, insbesondere bei Rauchern, die generell erhöhte Histaminwerte aufweisen. Deshalb ist Histamin allein als Diagnosemarker nicht zuverlässig. Wahrscheinlich wird in Zukunft eine Kombination verschiedener Entzündungsmarker aussagekräftiger sein.
Auch im Bereich der Behandlung wird Histamin diskutiert. Der Wirkstoff Cimetidin, ein sogenannter Histaminrezeptor-Antagonist, könnte möglicherweise helfen die Entzündungsreaktion zu dämpfen. Tierversuche zeigen, dass Cimetidin die Entzündungswerte senken und den Knochenabbau verlangsamen kann. Erste klinische Studien deuten darauf hin, dass es in Form einer Mundspüllösung das Immunsystem im Mund unterstützen könnte. Doch bevor Cimetidin als feste Therapieoption gilt, sind noch viele weitere Untersuchungen nötig.
Parodontitis und ihre Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit
Parodontitis betrifft nicht nur die Mundgesundheit, sondern kann sich auch negativ auf den gesamten Körper auswirken. Wissenschaftliche Studien belegen Zusammenhänge zwischen Parodontitis und verschiedenen systemischen Erkrankungen.
• So erhöht die Entzündung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Eine schwedische Studie zeigte, dass Menschen mit Parodontitis ein um 30 % höheres Risiko für einen Herzinfarkt haben. Besonders betroffen sind Frauen.
• Auch bei Diabetes besteht eine gefährliche Wechselwirkung. Eine unbehandelte Parodontitis verschlechtert die Blutzuckereinstellung und erhöht das Risiko für diabetische Komplikationen.
• Weitere Erkrankungen, die mit Parodontitis in Verbindung stehen, sind rheumatoide Arthritis, Demenz, Krebs, Lungenkrankheiten und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.
• Eine unentdeckte Parodontitis kann bei Schwangeren sogar das Fehlgeburtenrisiko steigern.
• Alarmierend sind außerdem Erkenntnisse zu COVID-19: Eine Studie mit fast 600 Infizierten ergab, dass Patienten mit Parodontitis ein bis zu neunfach erhöhtes Risiko für einen tödlichen Verlauf hatten.
Prävention
Die beste Waffe gegen Parodontitis ist eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene. Dazu gehören zweimal tägliches Zähneputzen, die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten sowie die regelmäßige professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt. Besonders wichtig ist es, auf Risikofaktoren wie Rauchen und schlechte Ernährung zu achten. Eine vitaminreiche, zuckerarme Ernährung kann das Risiko für Parodontitis ebenfalls erheblich senken. Für Menschen mit erhöhtem Risiko, wie Diabetiker oder Raucher, sollte eine häufige zahnärztliche Kontrolle nicht ausgelassen werden.
Einklappbarer Inhalt
QUELLEN
- https://de.wikipedia.org/wiki/Parodontitis
- https://www.pflege.de/krankheiten/parodontitis/
- Buch "Histaminintoleranz" von Prof. Reinhart Jarisch

VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE
Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.
Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.
Herzliche Grüße
Thomas und Michaela