Salicylatintoleranz

Eine Salicylatintoleranz (auch Schmerzmittel- oder Aspirin-Unverträglichkeit genannt) bezieht sich auf eine Unverträglichkeit gegenüber Salicylaten, die in vielen Lebensmitteln und Medikamenten vorkommen. Salicylate sind natürliche Chemikalien, die in vielen Pflanzen vorkommen, insbesondere in Obst, Gemüse, Gewürzen und anderen pflanzlichen Produkten. Sie sind auch in einigen Medikamenten wie Aspirin enthalten. Obwohl die Salicylatintoleranz seit mehr als 100 Jahren bekannt ist, wird sie in der Medizin leider nicht angemessen wahrgenommen.

Die genaue Häufigkeit dieser Intoleranz ist nur sehr schwer zu bestimmen, da sie leider oft nicht diagnostiziert und damit auch unbehandelt bleibt. Schätzung zu Folge sind ca. 0,5% - 7% der Bevölkerung davon betroffen.

Symptome einer Salicylatintoleranz

Symptome entstehen bei Kontakt mit Salicylsäure, ihren Derivaten oder anderen verwandten organischen oder anorganischen Säuren mit ähnlicher chemischer Struktur. Die Symptome sind wie bei einer Histaminintoleranz von Person zu Person individuell und können sowohl körperliche als auch neurologische Symptome umfassen. Im Folgenden sind die häufigsten Symptome aufgelistet:

1. Kopfschmerzen oder Migräne: Die Kopfschmerzen können von leicht bis schwer reichen und können von Migräne begleitet werden.

2. Magen-Darm-Beschwerden: Dazu gehören Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit, Polypen im Magen-Darm-Bereich und Erbrechen.

3. Hautreaktionen: Hautausschläge, Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria) oder Ekzeme.

4. Atembeschwerden: Atembeschwerden, Asthma, Rhinitis, Nasen- und Nasennebenhöhlenpolypen, Bronchialasthma.

5. Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein: Ein Gefühl von Erschöpfung, Schwäche und allgemeinem Unwohlsein kann auftreten.

6. Schwindel oder Benommenheit: Manche Menschen erleben Schwindel oder ein Gefühl von Benommenheit als Reaktion auf Salicylate.

7. Verschlechterung von vorhandenen Bedingungen: Menschen mit bestimmten Krankheiten wie Asthma, chronischer Urtikaria oder Reizdarmsyndrom können eine Verschlechterung ihrer Symptome erfahren.

(Hauptsymptome sind fettgedruckt)

Wie du siehst, ähneln die Symptome sehr stark denen einer Histaminintoleranz. Deswegen werden diese beiden Unverträglichkeiten auch gern miteinander verwechselt. Eine Salicylatintoleranz kann auch zusätzlich zu einer Histaminintoleranz auftreten und diese begünstigen. Deshalb ist es sinnvoll, beide Intoleranzen abzuklären.

Diagnose

Die Diagnose einer Salicylatintoleranz erfolgt oft durch Ausschluss anderer Ursachen für ähnliche Symptome und durch eine sorgfältige Beobachtung der Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel und Medikamente. Sinnvoll ist es, ein Ernährungstagebuch zu führen und akribisch aufzulisten, bei welchen Lebensmitteln welche Symptome auftreten. Mit einem geschulten Therapeuten kann so das Vorliegen einer Salicylatintoleranz bestimmt werden.

Als Goldstandard für die Diagnose gilt ebenso der Provokationstest, der nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden darf. Auch ein CT zur Feststellung von Polypen sowie eine Lungenfunktionsprüfung sind sinnvoll. In Einzelfällen kann auch eine Endoskopie erforderlich werden.

„Sinnvoll ist ebenso die ärztliche Durchführung von Funktionstests in vitro/exvivo. Hier verschickt der Arzt Blut der Kranken. Die beschleunigte und verbesserte Diagnostik, die dadurch rascher einzuleitende Erfolg versprechende Therapie und die Vermeidung von Belastungen sowie Risiken für die Patienten rechtfertigen und lohnen den Analyseaufwand. Das Preisniveau von circa 60 bis 230 Euro ist abhängig von der klinischen Fragestellung, der geforderten Sensitivität, Spezifität und von stationärer, ambulanter, privater oder gesetzlicher Versicherung oder Betreuung.“

Quelle Ärzteblatt (siehe Quellen)

👉🏼 Tipp: Wenn du viele Gewürze nicht verträgst, ist das ein erstes Anzeichen dafür, dass vielleicht eine Salicylatintoleranz vorliegt.

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Behandlung

Hier sind einige Schritte, die zur Behandlung einer Salicylatintoleranz empfohlen werden:

1. Ernährungsumstellung: Die Ernährungsumstellung ist die Haupttherapieform, um Symptome zu reduzieren. Laut aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen gehört dazu eine antientzündliche Kost mit viel Obst, Gemüse und Omega-3 Fettsäuren. Auch der Verzehr von Lebensmitteln mit niedrigem Salicylatgehalt und die Vermeidung von Lebensmitteln mit hohem Salicylatgehalt ist denkbar (vor allem bei Asthma, Urtikaria, Rhinosinusitis). Die salicylatarme Kost sollte aber mit einem Ernährungstherapeuten abgesprochen und individuell zusammengestellt werden, da bei einer dauerhaften strikten salicylatarmen Ernährung auf zu viel Obst und Gemüse verzichtet wird, was nicht gesundheitsfördernd ist. Zu Beginn kann für eine gewisse Zeit eine individuelle Karenzphase eingehalten werden. Danach werden schrittweise wieder salicylatreichere (und gesunde!) Lebensmittel in den Speiseplan integriert und auf eine entzündungshemmende Kost umgestellt. Es ist auch hilfreich, auf stark verarbeitete Lebensmittel zu verzichten, da sie oft salicylatreiche Zusatzstoffe enthalten und die Gesundheit im Allgemeinen nicht unbedingt fördern.

2. Überprüfung von Medikamenten und Kosmetika: Menschen mit Salicylatintoleranz sollten auch salicylathaltige Medikamente wie Aspirin, bestimmte Schmerzmittel, einige Akne-Medikamente, vor allem auch COX-1 Hemmer und Produkte mit Salicylsäure in der Hautpflege vermeiden. Überprüfe also genau deine regelmäßig einzunehmenden Medikamente und deine Kosmetikprodukte. Tipp: Als Schmerzmittelalternativen gelten z.B. Celecoxib, Etoricoxib oder Tilidin.

3. Medikamentöse Behandlung: Zur Linderung akuter Symptome können geeignete Medikamente eingesetzt werden. Corticosteroide (Therapie mit Cortison) sind eine gängige Therapie bei Salicylatintoleranz. Gleichzeitig sind diese jedoch auch von zahlreichen Nebenwirkungen begleitet. Aber auch Antihistaminika bei Hautausschlägen oder Atembeschwerden, Schmerzmittel ohne Salicylate bei Kopfschmerzen sowie Medikamente gegen Magen-Darm-Beschwerden können hilfreich sein. Lass dich am besten von deinem Therapeuten beraten.

4. Desensibilisierung/Desaktivierung: Diese Therapieform ist vor allem aus der Allergiekunde bekannt. Sie beruht auf einer Darreichung von Acetylsalicylsäure in steigenden Mengen. Üblicherweise wird mit 5mg begonnen und innerhalb von 2 Wochen auf 100-300 mg Einzelgabe gesteigert. Diese Gabe muss dann dauerhaft einmal täglich eingenommen werden.

5. Differenzialdiagnostik: Da sich bei den folgenden Allergien viele unverträgliche Lebensmittel überschneiden, sollten diese ebenfalls abgeklärt werden, um eine Falschdiagnose auszuschließen: Orale Nickelallergie, Benzoat-Allergie und Perubalsam-Allergie.

6. Aufklärung und Selbstmanagement: Genauso wie bei einer Histaminintoleranz solltest du dich selbst gründlich über die Salicylatintoleranz informieren und forschen, wie du deinen Lebensstil und deine Ernährung entsprechend anpassen kannst, um Symptome zu minimieren.

Folgende Lebensmittel haben einen hohen Salicylatgehalt

Bitte beachte, dass der Salicylatgehalt in den verschiedenen Lebensmitteln stark variieren kann: Hier spielen Faktoren wie das Anbaugebiet, Lagerung und die Zubereitung eine große Rolle.

1. Obst: Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren, Brombeeren, etc.), Äpfel, Orangen, Ananas, helle Trauben, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Birnen, Kiwis, Bananen, Melonen, Feigen, Tomaten, Avocado.

2. Gemüse: Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini, Auberginen, Spinat, Brokkoli, Blumenkohl, Radieschen, Champignons, Avocado, Süßkartoffeln, Pastinake, Chicorée, Endivien, Peperoni.

3. Gewürze und Kräuter: Pfeffer, Curry, Zimt, Oregano, Thymian, Lorbeerblätter, Minze, Rosmarin, Basilikum, Petersilie, Koriander, Nelken.

4. Nüsse und Samen: Mandeln, Erdnüsse, Cashewnüsse, Pistazien, Walnüsse, Kokosnüsse, Sesam, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne.

5. Getränke: Tee (besonders grüner Tee), Kaffee, alkoholische Getränke wie Wein und Bier, Liköre, Pfefferminztee, Rum, Fruchtsaftkonzentrate, aromatisierte Getränke, Frucht- und Gemüsesäfte, Kamillentee.

6. Süßigkeiten: Honig, Marmelade, Gelee, Fruchtsäfte, Sorbet, viele Arten von Süßigkeiten und Desserts, die Früchte oder Fruchtextrakte enthalten.

Folgende Medikamente solltest du bei einer Salicylatintoleranz meiden

Salicylate sind in einer Vielzahl von Medikamenten enthalten, insbesondere in Schmerzmitteln, entzündungshemmenden Medikamenten und bestimmten Hautpflegeprodukten. Hier sind einige Beispiele für Medikamente, die Salicylate enthalten können:

1. Aspirin (Acetylsalicylsäure): Aspirin ist ein bekanntes Schmerzmittel und entzündungshemmendes Medikament, das Salicylate enthält.

2. Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs): Einige NSAIDs, wie beispielsweise Ibuprofen und Naproxen, enthalten ebenfalls Salicylate.

3. Akne-Medikamente: Produkte zur Behandlung von Akne enthalten oft Salicylsäure als Wirkstoff, da sie helfen kann, die Haut zu klären und Verstopfungen der Poren zu reduzieren.

4. Mundpflegeprodukte: Einige Mundwässer und Zahnpasten enthalten Salicylate zur Bekämpfung von Zahnfleischentzündungen und zur Reinigung der Zähne.

5. Hautpflegeprodukte: Salicylsäure wird häufig in Hautpflegeprodukten wie Gesichtsreinigern, Peelings und Aknebehandlungen verwendet, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Poren zu reinigen. „Falsche“ Körperpflegeprodukte können starke Symptomverursacher sein.

👉🏼 Es ist wichtig, die Etiketten von Medikamenten und Hautpflegeprodukten sorgfältig zu lesen, um sicherzustellen, dass sie keine Salicylate enthalten.

Salicylatunverträglichkeit und Mastzellen

Mittlerweile konnte festgestellt werden, dass eine Salicylatintoleranz Auslöser von gesteigerten Mastzellaktivitäten sein kann. Nach der Aktivierung der Mastzelle kommt es sehr schnell zur Ausschüttung von Botenstoffen, unter anderem auch Histamin. Eine erhöhte Histaminausschüttung kann innerhalb von wenigen Minuten zu Reaktionen führen. Personen, die zeitnah nach dem Konsum von Salicylaten Symptome zeigen und gleichzeitig an Probleme mit einem erhöhten Histaminspiegel haben, sollten an eine übermäßige Aktivität der Mastzellen denken. Abhilfe können hier Mastzellstabilisatoren, H1- und H2-Antihistaminika und Vitamin C schaffen.

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Quellen

👉🏼 Wir müssen darauf hinweisen, dass alle Information sich auf althergebrachtes Wissen, Studien sowie Meinungen und Erfahrungen von Therapeuten und Literatur beziehen. Unser Beitrag kann in keinster Weise die medizinische Heilbehandlung durch Diagnose und Therapie eines Arztes ersetzen. Auch eine heilende Versprechung können wir nicht geben. Es geht in erster Linie um die Weitergabe von Informationen. Bei ernsthaften Erkrankungen, nicht erklärlichen Beschwerden und Unsicherheit sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Die Anwendung der genannten Behandlungsmethoden erfolgt auf eigene Gefahren!

VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE

Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.

Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.

Herzliche Grüße
Thomas und Michaela

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