Ursachen
Ursachen einer Histaminintoleranz

Die Ursachen einer Histaminintoleranz sind bis heute noch nicht abschließend erforscht. Oft löst eine Kombination von verschiedenen Faktoren eine Histaminintoleranz aus. Neueste Forschungen zeigen, dass Nahrungsmittelintoleranzen auch von Schockerlebnissen und Traumata ausgelöst werden können. Ist eine Histaminintoleranz nicht genetisch bedingt, spricht man von einer erworbenen Histaminintoleranz. Diese Form der Histaminintoleranz ist durchaus heilbar.
Im Folgenden sollen einige bekannte Ursachen genannt werden. Wichtig ist immer, die eigene Ursache der Histaminintoleranz zu finden. Mit einer histaminarmen Ernährung behandelt man eigentlich auch nur die Symptome und nicht die Ursache der Störung. Nur die Behandlung der Ursache kann eine Heilung nach sich ziehen.
8 mögliche Ursachen
Im Darm sitzen 80% des Immunsystems. Dies ist ein beträchtlicher Anteil, der zu unserem Wohlbefinden beiträgt. In deinem Darm sorgen verschiedenen Bakterien für deine Gesundheit (=Darmflora). Ist das Gleichgewicht zwischen diesen Darmbakterien gestört, können unerwünschte Bakterien Histamin oder andere biogene Amine produzieren. Störungen der Darmflora können durch Infektionen, durch die Einnahme von Antibiotika oder anderen Medikamenten sowie durch eine ungesunde Ernährung auftreten.
Eine intakte Darmschleimhaut bindet Histamin und andere biogene Amine. Bei einer entzündeten Darmschleimhaut fehlt oft das Enzym DAO, um Histamin abzubauen.
Auch Darmerkrankungen wie das Leaky Gut Syndrom, Morbus Crohn, Darmpolypen oder Zöliakie können eine Histaminintoleranz verursachen.
Wichtig zu wissen ist, dass das Problem im Darm sitzt. Dies ist bei den meisten Nahrungsmittelintoleranzen der Fall. Deshalb ist eine Darmsanierung unerlässlich.
Zu viel über die Nahrung aufgenommenes Histamin kann dazu führen, dass es nicht mehr ausreichend abgebaut werden kann. Histamin ist vor allem in gereiften, lang gelagerten, geräucherten und fermentierten Lebensmitteln zu finden.
Aber auch industriell hergestellte Lebensmittel enthalten aufgrund der vielen Zusatzstoffe Histamin oder andere biogene Amine. Frische natürliche Bio-Lebensmittel, wie verträgliches Obst, Gemüse, Getreide und Fleisch sollten deshalb auf dem Speiseplan eines Histamin-Betroffenen stehen.
Eine DAO-Abbaustörung kann erworben oder genetisch bedingt sein. Hormonelle Störungen, Schädigungen der Darmschleimhaut sowie Gendefekte können Urachen einer DAO-Abbaustörung sein.
Die DAO ist als Enzym im Darm dafür verantwortlich, Histamin abzubauen. Fehlt dieses Enzym oder funktioniert es nur eingeschränkt, kommt es zu einer Überbelastung an Histamin.
Doch das DAO ist nicht nur für den Abbau von Histamin verantwortlich, sondern auf für jenen von biogenen Aminen.
Manche Nahrungsmittel erhalten hohe Mengen an biogenen Aminen. Die DAO baut die biogenen Amine bevorzugt ab und Histamin wird nur noch verlangsamt abgebaut. Somit kann sich die Histaminkonzentration im Darm erhöhen.
Viele Medikamente, aber auch Alkohol, Glutamate, Konservierungsmittel und Farbstoffe sorgen dafür, dass körpereigenes Histamin ausgeschüttet wird und das Enzym DAO in seiner Funktion blockiert wird. Somit entsteht ein Histaminüberschuss. Aufgrund der übermäßigen bzw. jahrelangen Einnahme solcher Medikamente kann auch eine Histaminintoleranz entsehen.
Die Enzyme DAO und HNMT benötigen verschiedene Stoffe, um richtig zu funktionieren. Fehlen diese Stoffe können die Enzyme nicht richtig reagieren und es kommt zu einer Funktionsstörung.
Das Enzym DAO z.B. benötigt Kupfer, Vitamin B und Vitamin C.
Auch eine einseitige Ernährung oder überwiegend industriell verarbeitete Nahrungsmittel können zu einem Nährstoffmangel führen und die Darmflora schädigen.
In unserer Rubrik Nahrungsergänzungsmittel findest du verschiedene Präparate, die dich bei einer histaminarmen Lebensweise unterstützen.
Histaminbeschwerden können auch psychisch ausgelöst werden. So kann das Nervensystem bei starker Erregung Histamin aus den Mastzellen freisetzen.
Triggerfaktoren können Schockerlebnisse, Traumata, Stress, Angst, Nervosität oder Prüfungsangst sein.
Deshalb ist es ganz wichtig, dass der Betroffene emotionale Erlebnisse aufarbeitet und immer wieder seinen Stressspeicher leert.
Aber auch physikalische Faktoren wie körperliche Anstrengung, Kälte, Hitze, Wetterfühligkeit können die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen verursachen. Entsprechend veranlagte Personen reagieren anfälliger auf diese bestimmten physikalischen Reize.
Fäulniskeime sind in der Lage, Histamin und andere biogene Amine zu bilden und lösen somit Beschwerden aus. Durch die Fäulniskeime verringert sich auch die histaminabbauenden Darmbakterien.
Auch eine gestörte Eiweißverdauung führt zum Wachstum der Fäulnisbakterien im Darm. Sie kann z.B. durch Magensäureblocker oder einer Bauchspeicheldrüsenschwäche ausgelöst werden.
Östrogen sorgt dafür, das Histamin aus den Mastzellen ausgeschüttet wird und schwächt zudem auch noch das Enzym DAO. Dies ist der Grund, warum Histaminintoleranz-Symptome bei Beginn der Menstruation, während des Eisprungs und während der Menopause besonders stark auftreten können.
Doch auch die Pille stört die Aufnahme von Vitamin B6 im Körper, welches ein Cofaktor der DAO ist.
Es empfiehlt sich auf jeden Fall, die Schildddrüsenwerte abchecken zu lassen.