Asthma und Histaminintoleranz

Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die sich durch anfallsartige Atemnot, Husten und ein Engegefühl in der Brust zeigt. Wenn du Asthma hast oder jemanden kennst, der darunter leidet, weißt du, dass es sich um eine ernsthafte und oft auch belastende Krankheit handelt, die den Alltag stark beeinträchtigen kann. Leidet man neben Asthma an einer Histaminintoleranz, wird die Situation noch kritischer.

Was ist Asthma?

Asthma, genauer gesagt Asthma bronchiale, ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege. Diese Entzündung führt zu einer Überempfindlichkeit der Bronchien, also der Luftwege in deinen Lungen. Wenn du Asthma hast, reagieren deine Bronchien auf bestimmte Reize wie Pollen, Tierhaare, Staub oder auch körperliche Anstrengung mit einer Verengung. Diese Verengung verursacht die typischen Symptome wie Atemnot, Husten und das pfeifende Atemgeräusch (auch Giemen genannt). Die genaue Ursache von Asthma ist noch nicht vollständig geklärt, aber man geht davon aus, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen eine Rolle spielt. Wenn jemand in deiner Familie Asthma oder Allergien hat, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch du betroffen bist. Aber auch äußere Einflüsse wie Luftverschmutzung, Passivrauchen oder Virusinfektionen in der frühen Kindheit können das Risiko erhöhen. Bei einem Asthmaanfall ziehen sich die Muskeln um die Bronchien zusammen, die Schleimhaut schwillt an und es wird mehr Schleim produziert. Diese Kombination erschwert das Atmen erheblich. Der Körper reagiert auf diese Atemwegsverengung oft mit Husten, um die Atemwege wieder frei zu bekommen. Doch statt zu helfen, kann das Husten die Reizung der Atemwege noch verstärken. Ärzte unterscheiden zwischen leichtem, mittelschwerem und schwerem Asthma anhand der Symptomatik, wobei ein Asthma Control Test hilft, den Schweregrad zu bestimmen.

Arten von Asthma

Asthma ist nicht gleich Asthma – es gibt verschiedene Formen, die sich in Ursache und Auslöser unterscheiden. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen folgenden Haupttypen:

😮‍💨 Allergisches Asthma unterscheidet sich von anderen Asthmaformen durch den auslösenden Faktor. Eine Fehlsteuerung des Immunsystems führt zu einer allergischen Reaktion auf eigentlich harmlose Substanzen. Dabei kommt es zu einer Überproduktion von eosinophilen Granulozyten, Immunzellen, die für die typischen Asthma-Symptome verantwortlich sind. Diese Form ist die häufigste und wird beispielsweise durch Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze ausgelöst. Allergisches Asthma kann schon bei Kindern ab dem zweiten Lebensjahr auftreten. Wenn ein Elternteil an einer allergischen Erkrankung leidet, ist das Risiko, dass auch das Kind betroffen ist, deutlich erhöht. Es tritt häufig gemeinsam mit anderen allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen oder allergischer Bindehautentzündung auf.

😮‍💨 Nicht-allergisches Asthma wird nicht durch Allergene, sondern durch unspezifische Reize wie kalte Luft, Rauch, Parfüm oder starke Gerüche ausgelöst. Auch Stress oder Infektionen der Atemwege können zu einem Anfall führen. Die Symptome von allergischem und nicht-allergischem Asthma sind sehr ähnlich. Auch bei überaktiven Mastzellen reagieren Betroffene oft auf solche Auslöser. Manche Menschen können außerdem gleichzeitig an allergischem und nicht-allergischem Asthma leiden.

😮‍💨 Anstrengungsasthma tritt nach körperlicher Anstrengung auf. Wenn du z.B. Sport treibst, kann es sein, dass sich deine Atemwege durch die erhöhte Atemfrequenz und die Einatmung kalter Luft verengen.

😮‍💨 Berufsasthma: In einigen Berufen ist man bestimmten Stoffen ausgesetzt, die Asthma auslösen können, z.B. Mehlstaub bei Bäckern oder Chemikalien bei Friseuren. Wenn diese Belastung zu Asthma führt, spricht man von Berufsasthma.

Geschlechterverteilung

Statistisch gesehen erkranken Jungen häufiger an Asthma als Mädchen. Sobald Mädchen allerdings geschlechtsreif werden, steigt die Anzahl der weiblichen Asthmatiker. Der Nachteil, der hier entsteht: Bronchiale Überreaktionen können, ebenso wie Beschwerden der Histaminintoleranz, zyklusabhängig sein! Hierbei scheint Östrogen für die vermehrte Symptomatik verantwortlich zu sein, während Testosteron antiallergisch wirkt. Da Frauen zum Zeitpunkt der Menstruation häufiger schwere Asthmaanfälle bekommen, sollte die medikamentöse Therapie zu diesem Zeitpunkt erhöht werden.

Medikamentöse Therapie

Wenn du Asthma hast, ist es wichtig, regelmäßig deine verordneten Medikamente einzunehmen. Es gibt verschiedene Inhalatoren, die die Entzündung hemmen oder die Bronchien erweitern. Dein Arzt wird dir das passende Medikament verschreiben. Er sollte sicherstellen, dass das Medikament auch bei einer Histaminintoleranz verträglich ist.

Eine neue Behandlungsstrategie: Einsatz von Controllern

Dies wird umgesetzt mit zwei verschiedenen Medikamentengruppen – ein bronchienerweiternder Reliever und ein entzündungshemmender Controller. Bei Atemnot wird für gewöhnlich nur der Reliever eingesetzt und somit die Symptome behandelt, aber die zugrundeliegende Entzündung blieb dabei bestehen. Deshalb soll dieser neue Therapieansatz auch immer die Entzündung mitbehandeln, statt nur Symptome zu unterdrücken. Hier gibt es außerdem einen Stufenplan zum Einsatz der Medikamente, an dem sich je nach Schweregrad des Asthmas gerichtet wird. Denn es gilt: So viel Therapie wie nötig, so wenig Therapie wie möglich.

Asthma in der Schwangerschaft

Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit müssen Allergien und Asthma weiter behandelt werden. Besonders, da bei etwa einem Drittel der Schwangeren mit einer Verstärkung der Symptome gerechnet werden muss. Dein behandelnder Arzt kann dich hierzu beraten und dir die richtigen Medikamente verschreiben.

Allergenspezifische Immuntherapie

Bei der Immuntherapie gegen Allergien, oft als Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung bezeichnet, wirst du über einen längeren Zeitraum wiederholt mit kleinen, aber zunehmenden Mengen des Allergens konfrontiert. Dies trainiert dein Immunsystem, weniger heftig auf das Allergen zu reagieren, wodurch die Allergiesymptome langfristig gemildert oder sogar ganz beseitigt werden. Eine Immuntherapie darf bei Asthmatikern nur durchgeführt werden, wenn sie sich in Therapie und unter regelmäßiger Kontrolle befinden. Außerdem muss sich der behandelnde Arzt gut mit der persönlichen Krankheitsgeschichte und Asthma im Allgemeinen auskennen. Zur Prophylaxe muss während der Immuntherapie gegebenenfalls die Medikamentendosis angepasst werden. In Studien zur Immuntherapie bei Asthmatikern mit Hausstaubmilben gab es positive Anzeichen darauf, dass durch eine Immuntherapie die ohnehin benötigte Medikamentendosis signifikant verringert werden konnte. Da hier in der Regel wenige Nebenwirkungen auftreten und die Wirksamkeit oft gut ist, könnte eine Immuntherapie bei symptomatischen Asthmatikern häufiger in Betracht bezogen werden. Denn es ist aktuell die einzige Behandlung, die nicht nur Symptome dämpft, sondern die Ursache der Allergie behandelt.

Histaminintoleranz und Asthma

Histamin ist ein wesentlicher Botenstoff bei allergischen Reaktionen. Kein Wunder also, dass es auch bei Asthma eine große Rolle spielt. Aus den Mastzellen (Teile des Immunsystems) werden übermäßige Mengen Histamin ausgeschüttet. Es gibt vier verschiedene Rezeptoren, an die sich Histamin binden kann (H1, H2, H3, H4). In den Bronchien befinden sich in erster Linie H1-Rezeptoren. Histamin führt so zu einer Bronchokonstriktion, sprich zur Verengung der Atemwege und regt die Schleimproduktion an. Bei allergischem Asthma bronchiale wird diese physiologische Wirkung zu einem pathologischen, also krankhaften Problem. Wenn du sowohl an Asthma als auch an einer Histaminintoleranz leidest, kann der erhöhte Histaminspiegel in deinem Körper die Asthmasymptome verstärken oder sogar einen Anfall auslösen. Histamin wird auch damit in Verbindung gebracht, dass es bei Sauerstoffmangel in der Lunge zu einer Verengung der Blutgefäße führen kann. In der Lunge gibt es viele Mastzellen, die bei Sauerstoffmangel Histamin freisetzen – so besteht die Gefahr einer regelrechten Abwärtsspirale, wenn man sowohl an Asthma, als auch an einer Histaminintoleranz leidet.

👉🏼 Tipps zum Umgang mit Asthma und Histaminintoleranz:

Der Umgang mit Asthma kann ebenso herausfordernd sein wie der mit einer Histaminintoleranz, aber es gibt einige Maßnahmen, die dir helfen können, die Kontrolle zu behalten und deine Lebensqualität zu verbessern.

1. Vermeidung von Auslösern: Führe ein Tagebuch, um herauszufinden, was deine Asthmasymptome verschlimmert. Ob es Allergene, kalte Luft, körperliche Anstrengung oder bestimmte Lebensmittel sind – wenn du deine Auslöser kennst, kannst du sie besser vermeiden.

2. Ernährung anpassen: Bei einer Histaminintoleranz ist es ohnehin sinnvoll, histaminreiche Lebensmittel zu meiden. Versuche, besonders in stressigen Situationen Ausnahmen zu vermeiden. Auch soll eine ballaststoffreiche Ernährung vor allergischen Entzündungen in der Lunge schützen. Der Verzicht auf Genussgifte wie Zucker und Alkohol kann ebenso Linderung bringen.

3. Stress reduzieren: Stress ist ein häufiger Auslöser für Asthmaanfälle und füllt dein Histaminfass zusätzlich. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können dir helfen, Stress abzubauen. Versuche, solche Entspannungsmethoden regelmäßig in deinen Alltag zu integrieren.

4. Regelmäßige Kontrolle: Gehe regelmäßig zum Arzt, um deine Lungenfunktion überprüfen zu lassen und deine Medikation gegebenenfalls anzupassen, wenn du regelmäßig Medikamente nimmst. Besonders wenn du das Gefühl hast, dass dein Asthma sich verschlechtert, solltest du nicht zögern, medizinischen Rat einzuholen.

5. Notfallplan erstellen: Allergisches Asthma kann gefährlich sein, besonders wenn es nicht richtig behandelt wird. In seltenen Fällen kann es sogar lebensbedrohlich sein. Im Fall eines schweren Asthmaanfalls ist es wichtig zu wissen, wie du dir selbst hilfst. Besprich mit deinem Arzt, was du in einer Notfallsituation tun solltest, und halte alle notwendigen Medikamente griffbereit.

6. Sport treiben: Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, deine Lungenfunktion zu verbessern. Achte darauf, Sportarten zu wählen, die nicht zu anstrengend sind, denn auch körperliche Anstrengung sorgt im falschen Maß zu einer Stressreaktion in deinem Körper.

7. Luftqualität verbessern: Halte dein Zuhause frei von Allergenen, indem du regelmäßig staubsaugst, die Bettwäsche wäschst und bei Bedarf Luftreiniger verwendest. Auch ein Rauchverbot in der Wohnung ist wichtig, um die Luftqualität zu verbessern. Denke außerdem daran, regelmäßig gut durchzulüften – auch an kalten Tagen!

8. Darmsanierung: Es ist schon länger bekannt, dass eine Kommunikation zwischen den Darmbakterien und den Lungenbakterien existiert. Die Kommunikation verläuft vermutlich in beide Richtungen – dafür sprechen die häufigen Darmsymptome, unter denen Patienten mit Asthma leiden. Anhand dieser Erkenntnis ist es sinnvoll, eine Darmsanierung durchzuführen, um die guten Bakterien anzusiedeln und die Darmflora in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen.

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VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE

Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.

Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.

Herzliche Grüße
Thomas und Michaela

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