Basische Ernährung bei Histaminintoleranz

In der heutigen Zeit muss es oft schnell gehen. Man beschäftigt sich wenig mit einer gesunden Ernährungsweise und nimmt sich nicht täglich die Zeit, frisch zu kochen. Man konsumiert überdurchschnittlich viele leere Kohlenhydrate, viel Zucker und Zusatzstoffe in Fertigprodukten...

Aufgrund deiner Histaminintoleranz beschäftigst du dich sicher schon um einiges mehr mit deiner Ernährung und ernährst dich dementsprechend frischer und gesünder als viele andere. Dennoch lohnt sich auch hier ein Blick auf deinen Säure-Basen-Haushalt. Der menschliche Körper versucht, den pH-Wert des Blutes konstant leicht basisch (7,4) zu halten. Im Normalfall neutralisiert das körpereigene Puffersystem übermäßige Säuren. Das geschieht zum einen über die Nieren - mit dem Urin werden Säuren ausgeschieden und auch über den Magen – der Natronhydrogencarbonat zum Basenausgleich bildet. Zum anderen werden Säuren in Form von CO2 über die Lungen ausgeatmet. Auch die Leber als zentrales Entgiftungsorgan spielt eine wichtige Rolle. Nicht alle Säuren sind per Se schlecht, denn auch die braucht unser Körper – es kommt auf das richtige Verhältnis und die „Qualität“ an. Das gesunde Säuren-Basen-Verhältnis in unserem Organismus beträgt 2:8, d.h. das für zwei Säuren stets zum Ausgleich 8 Basen benötigt werden. Dieses optimale Säuren-Basen-Gleichgewicht ist eine wichtige Voraussetzung für gesunde Zell- und Organfunktionen.

Gerät dieses optimale Gleichgewicht außer Balance, dann ändert sich der ph-Wert. Unser Körper kann eine kurzfristige Verschiebung sehr gut ausgleichen. Verschiebt sich das Verhältnis jedoch extrem oder auch dauerhaft in die saure Richtung, dann spricht man von einer Übersäuerung.

Erste Anzeichen für eine Übersäuerung können sein:

  • Probleme mit dem Blutzuckerspiegel
  • Anfälligkeit für Entzündungen und Allergien
  • Erhöhter Blutdruck
  • Schlafstörungen und rasche Ermüdung
  • Stimmungsschwankungen
  • Optische Mängel an Haut, Haare und Nägeln

Folgen einer chronischen Übersäuerung können sein:

  • Konzentrationsstörungen
  • Verminderte Stressresistenz
  • Muskel- und Gelenkschmerzen sowie verklebte Faszien
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Haar- und Nagelveränderungen
  • Müdigkeit und chronische Erschöpfung
  • Hautprobleme und Haarausfall
  • Bindegewebsschwäche, Cellulite, Besenreiser, Durchblutungsstörungen
  • Depressionen
  • Allergien, Entzündungen, Verdauungsstörungen, Übergewicht
  • Osteoporose, rheumatische Erkrankungen, u.v.m.

Säurebildner im Alltag

Mit säurebildenden Lebensmitteln sind nicht jene gemeint, die sauer schmecken, sondern solche, aus denen sich im Verdauungsprozess saure chemische Verbindungen bilden. Die häufigsten säurebildenden Lebensmittel sind Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Getreide, Zucker, Alkohol und Koffein. Auch Rauchen und synthetische Zusatzstoffe in Fertigprodukten wirken sich negativ auf den Säure-Basen Haushalt aus. Zu viel Sport, zu wenig Wasser trinken und Stress spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle.

Diagnoseverfahren

Mit einem einfachen Urintest kann man leider kaum feststellen, ob man „übersäuert“ ist, da dieser Test nur den aktuellen pH-Wert des Urins misst und keine Aussage über den gesamten Säure-Basen-Status im Körper liefert. Der aktuelle pH-Wert hängt mehr davon ab was gegessen und getrunken wurde und wie gut das Puffersystem die Säuren wieder ausgeschieden hat. Etwas aussagekräftiger ist die Sander-Methode: Hierbei werden fünf Urinproben auf ihren pH-Wert und ihre sauren/basischen Bestandteile untersucht. Daraus wird der mittlere Säurequotient berechnet, der die Pufferkapazität des Urins und somit die Säurebelastung des Körpers anzeigt. Eine weitere Möglichkeit ist die Sammelurin-Untersuchung. Hier wird Urin 24 Stunden lang gesammelt und dann im gesamten auf alle relevanten Säure-Basen-Ausscheidungsprodukte analysiert. Dies ist jedoch aufwendig und wird nicht von vielen Arztpraxen angeboten bzw. umgesetzt. Ebenfalls möglich ist die Testung der Pufferkapazität im Blut. Eine Verringerung der Pufferkapazität bei noch normalem pH-Wert wird als latente Azidose bezeichnet und ist ein frühes Warnsignal für viele moderne Stoffwechsel-Erkrankungen.

Ohne eindeutige Diagnose erfolgt meist zwar keine Behandlung. Es kann hier allerdings sinnvoll sein, seinen eigenen Lebensstil genauer zu betrachten. Vielleicht kristallisieren sich Gewohnheiten heraus, die auf eine Übersäuerung hindeuten können:

  • Isst du beispielsweise übermäßig viel Zucker und Fleisch und hast oft Stress im Alltag?
  • Isst du hauptsächlich industriell verarbeitete Lebensmittel (Back- und Teigwaren, verarbeitete Fette und Öle, Fleisch- und Wurstwaren, Milchprodukte aus homogenisierter Milch)?
  • Konsumierst du Genussgifte wie Koffein, Nikotin, Alkohol und Kochsalz?
  • Bewegst du dich zu wenig
  • Schläfst du zu wenig
  • Verwendest du chemikalienbelastete Kosmetika und Haushaltsreiniger?
  • Bist du verstärkt Umweltgiftbelastungen ausgesetzt (schlechtes Trinkwasser, Wohntextilien, Baumaterialien)?

Dann kannst du zusätzlich zu einer Histaminintoleranz auch noch an einer Übersäuerung leiden.

Übersäuert – was nun?

Hast du dich auf eine Übersäuerung testen lassen oder selbst den Verdacht darauf geschöpft aufgrund deines Lebensstils, gibt es glücklicherweise einige Dinge, die man auf eigene Faust unternehmen kann.

Basenfasten
Beim Basenfasten werden säurebildende Lebensmittel vermieden. Dies betrifft hauptsächlich Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Getreide, Zucker, Alkohol und Koffein, aber auch Fertigprodukte mit ihren zahlreichen Zusatzstoffen. Ausführliche Lebensmittellisten hierzu findest du im Netz. Basenfasten ist ein guter Start für eine Ernährungsumstellung hin zu mehr gesunden pflanzlichen Lebensmitteln und weg von einem Übermaß an tierischen Produkten. Eine Ernährung, die überwiegend aus tierischen Produkten besteht, kann Herz-Kreislauf-Probleme, Rheuma und Gicht begünstigen. Allerdings sollte das Basenfasten nicht länger als 14 Tage dauern, da man dabei auf viele andere nährstoffreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Vollkornprodukte verzichtet. Volles Korn und viel Gemüse wirken sich außerdem positiv auf deine Verdauung aus aufgrund ihres hohen Ballaststoffgehalts. Dazu solltest du genügend stilles Wasser und ungesüßte Tees trinken.

Basenbäder
Mit Basenbädern kannst du überschüssige Säuren über die Haut ausleiten. Hierzu eigenen sich sowohl Vollbäder als auch Fußbäder. Wenn du eine Basenkur machst, dann kannst du gerne 2-3 Mal pro Woche ein Vollbad machen. Das Bad sollte ca. 45 Minuten dauern und das Wasser sollte nicht zu heiß sein.

Basische Körperpflege
Achte darauf, dass du eine basische Körperpflege verwendest, denn herkömmliche Körperpflegeprodukte können deinem Körper zusätzliche Säuren zuführen aufgrund chemischer Inhaltsstoffe. Basische Körperpflegeprodukte versorgen die Haut mit Basen und unterstützen ebenso den Entsäuerungsprozess der Haut.

Stressreduktion und Bewegung
Wie bereits erwähnt, wirkt sich extremer Sport oder zu viel Sport negativ auf den Säure-Basen Haushalt aus. Zu wenig Bewegung bewirkt allerdings das Gleiche. Hier ist ein gesundes Mittelmaß gefragt. Ein täglicher Spaziergang an der Luft oder eine Yogaeinheit sorgen hier nicht nur für die nötige Bewegung, sondern hilft auch, Stress abzubauen und Entspannung in den Alltag zu integrieren.

Nahrungsergänzung und Tee
Kräutertees haben eine Vielzahl gesundheitlicher Eigenschaften und sind in der Regel auch häufig bei einer basischen Ernährung geeignet. Möchtest du dazu noch deine Leber und deine Verdauung unterstützen, empfehlen wir dir besonders unseren Bitterkräuter-Tee. Auch unsere Leber-Liebe versorgt deine Leber mit notwendigen Bitterstoffen. Wichtige basische Mineralstoffe (Link zum Basics) sind Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Auch Zink ist ein wichtiger Co-Faktor beim Säure-Basen-Stoffwechsel. Bei einer Übersäuerung kann es nach Rücksprache mit deinem Arzt sinnvoll sein, Mineralstoffe im Blut testen zu lassen. Bei einem Mangel gilt es diese aufzufüllen. Dies ist auch generell bei einer Histaminintoleranz empfehlenswert. Mehr dazu erfährst du hier:

https://histaminikus.de/blogs/blog/sei-flink-nimm-zink

Werbung

🌱 Unsere Leber Liebe Kapseln enthalten wertvolle Bitterstoffe aus 3 natürlichen Pflanzenstoffen. Zudem ist Cholin beinhaltet, das zur Erhaltung der normalen Leberfunktion beiträgt. Die veganen Kapseln sind leicht zu dosieren und gerade für Menschen, die den bitteren Geschmack von Bitterstoffen nicht mögen, bestens geeignet.

🌱 Ergänzend zur Leber Liebe passt unser Bitterkräutertee. Bitterstoffe sind für unsere Verdauung sehr wichtig. Leider werden Bitterstoffe weitgehendst aus unserer Ernährung verbannt, weil wir eher auf Süß getrimmt sind. Mit unserem sanft-bitteren Tee kannst du Bitterstoffe ganz einfach wieder in deinen Alltag integrieren. Unser Tee enthält ausgewählte Zutaten mit bitterstoffhaltigen Pflanzenextrakten.

Übersäuerung und Histaminintoleranz

Wie wirkt sich nun eigentlich eine Übersäuerung auf die Histaminintoleranz aus? Im Folgenden haben wir dir ein paar Punkte dazu zusammengefasst:

Mineralstoffmangel
Bei einer Übersäuerung werden Minerale wie Calcium, Magnesium und Kalium viel stärker verbraucht und so kann es schnell zu einem Mangel kommen. Gerade Magnesium und Calcium sind dafür bekannt, den Histaminspiegel zu senken. Mehr dazu erfährst du in diesem Blogbeitrag:

https://histaminikus.de/blogs/blog/n-hrstoffgrundversorgung-bei-histaminintoleranz

Hormone
Eine Übersäuerung stört ebenso deine Hormondrüsen. Es kann daher zu einem hormonellen Ungleichgewicht wie eine Östrogendominanz oder einen Progesteronmangel kommen. Eine Östrogendominanz blockiert wiederum das Enzym DAO, das dann das überschüssige Histamin nicht mehr ausreichend abbauen kann.

Magen
Die Belegzellen des Magens produzieren eine saure Komponente (Magensäure) sowie eine basische Komponente (Natronhydrogencarbonat). Damit die Belegzellen überhaupt aktiv werden, wird Histamin freigesetzt, das die Belegzellen stimuliert. Dadurch ist Histamin an der Produktion von Magensäure maßgeblich beteiligt. Leidet man nun an einer Übersäuerung versucht der Magen vermehrt die basische Komponente herzustellen, um wieder in ein Säure-Basen-Gleichgewicht zu gelangen, wodurch vermehrt Histamin freigesetzt wird. Somit kann es aufgrund der Übersäuerung zu einem Überschuss an Histamin im Körper kommen, welches wiederum abgebaut werden muss.

Fazit

Mit einer ausgewogenen Ernährung kombiniert mit ausreichend Bewegung und gutem Stressmanagement kannst du einer Übersäuerung entgegenwirken, was ebenso deiner Histaminintoleranz guttut. Bist du bereits übersäuert, kann zu Beginn eine basische Ernährung helfen, deinen Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Diese sollte jedoch nicht zu lange streng durchgeführt werden, denn auch Säuren in gesunder Form sind wichtig für den Säure-Basen Haushalt. Trinke ausreichend Wasser über den Tag verteilt, um deine Verdauung in Schwung zu bringen und deinen Nieren ihre Arbeit zu erleichtern.

VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE

Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.

Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.

Herzliche Grüße
Thomas und Michaela

histaminarm einkaufen