Das hast du "bitter" nötig!

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Hinter der bekannten Redewendung „das hast du bitter nötig“ steckt im übertragenen Sinne tatsächlich Wahrheit. Der bittere Geschmack von Lebensmitteln ist allerdings ziemlich unbeliebt, sodass auch diese Redewendung eher negativ konnotiert ist. Diese gewisse Grundabneigung gegenüber Bitterem ist evolutionär darauf zurückzuführen, dass Bitteres oft giftig ist und unser Körper uns instinktiv davor schützen möchte. Zucchini sollte beispielsweise nicht bitter schmecken – und wenn doch, dann enthält sie zu viel des giftigen Bitterstoffs „Cucurbitacine“ und ist nicht essbar.

Die richtigen Bitterstoffe haben allerdings viele gesundheitsfördernde Auswirkungen auf unseren Körper, weshalb es heutzutage wert ist, wieder auf sie zurückzugreifen!

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Was sind Bitterstoffe überhaupt?

Bitterstoffe sind chemische Verbindungen, die den Geschmack „bitter“ auslösen. Auf der menschlichen Zunge befinden sich 25 Geschmacksrezeptoren, die für die Wahrnehmung von Bitterem verantwortlich sind.

Es gibt sowohl synthetische als auch natürliche Bitterstoffe, die aus sekundären Pflanzenstoffen gewonnen werden. Von den natürlichen Bitterstoffen gibt es verschiedene Arten. Diese werden in Gruppen eingeteilt. Die Gruppen beginnen mit dem lateinischen Wort „Amara“, was so viel wie „bitter“ bedeutet.

🔸Amara pura / tonica: reine (pura) Bitterstoffe

Bsp: Tausendgüldenkraut, Artischocke, Löwenzahnwurzel

🔸Amara mucilaginosa: Bitterstoffe sind zusätzlich zum Geschmack von schleimiger Konsistenz (oft in Husten- und Halswehbonbons enthalten)

Bsp.: Isländisch Moos

🔸Amara aromatica: Bitterstoffe mit ätherischen Ölen

Bsp.: Wermut, Scharfgabe

🔸Amara acria: scharf

Bsp.: Ingwer

🔸Amara adstringentia: Bitterstoffe und Gerbstoffe
Bsp: Chinarinde, Bitterklee

Schon lange sind Bitterstoffe ein großer Bestandteil naturheilmedizinischer Verfahren. Bereits vor 5000 Jahren waren sie Bestandteil der ayurvedischen Medizin. Besonders in den letzten Jahren hat das Thema aber an Aufmerksamkeit und medialer Präsenz hinzugewonnen. Und das mit gutem Grund.

Wofür sind Bitterstoffe gut?

  • Anregung der Speichelproduktion
    Bitterstoffe docken an die entsprechenden Geschmacksrezeptoren an, wodurch der Speichelfluss angeregt wird und das Essen leichter zersetzt wird, da die Speichelenzyme die Nahrung bereits „vorverdauen“
  • Anregung der Magensäureproduktion
    bessere Bekömmlichkeit von Schwerverdaulichem

  • Anregung der Produktion von Gallenflüssigkeit
    fördert die Fettverdauung
  • bestimmte Bitterstoffe sind förderlich für die Insulinproduktion (Insulin reguliert/senkt den Blutzucker)
  • regen generell die Darmtätigkeiten an und können den Stoffwechsel und Stuhlgang begünstigen. Bitterstoffe können ebenso gegen Candida helfen und die Darmflora regulieren
  • angenehm bei Übelkeit und Völlegefühl
    und können damit also auch häufige Symptome einer Histaminintoleranz wirksam lindern!
  • senkt den Appetit auf Süßes und hemmt Heißhunger
    empfehlenswert, um gesund abzunehmen oder um leichter auf Zuckriges & Fettiges verzichten zu können
    Der NDR sagt dazu: „Bitterstoffe docken an den Darmzellen an, die ein Hormon produzieren, das GLP-1. Dieses körpereigene Hormon löst im Gehirn ein Sättigungsgefühl aus. Durch viele Bitterstoffe entsteht daher eine schnellere Sättigung.“

  • stimuliert die Leber, wodurch Bitterstoffe antioxidativ wirken und dadurch viele Krankheiten und oxidativen Stress vorbeugen, Bitterstoffe haben also auch eine entgiftende Wirkung

  • kann die Symptome von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn lindern
  • Entsäuerung und ausgeglichenerer Säure-Basen-Haushalt
    Bitterstoffe regen bestimmte Drüsen an, die überschüssige Säuren in Basen umwandeln. Bitterstoffe sind auch ein beliebtes Mittel bei Sodbrennen

  • kann Akne und Neurodermitis lindern
    Auch die Haut besitzt Bitterstoffrezeptoren. An diese können die Bitterstoffe – z. B. in Form von Cremes – andocken und bilden wichtige Proteine. Diese fördern die Stärke unserer Hautbarriere und bilden Fette, die Umweltgifte abhalten und Austrocknung lindern können
  • Senkung des Cholesterinspiegels

Wie kann ich mir Bitterstoffe zuführen?

🔸Ernährung & Lebensmittel

Gemüse:

  • Chicorée
  • Fenchel
  • Artischocke
  • Radieschen
  • Eisbergsalat
  • Radicchio
  • Frisée Salat
  • Grünkohl
  • Endiviensalat
  • Blattsalate

Obst:

  • Cranberries,
  • Äpfel wie Jonagold oder Braeburn

Kräuter / Gewürze:

  • Anis
  • Kümmel
  • Tausendgüldenkraut
  • Rosmarin
  • Basilikum
  • Ingwer (austesten)
  • Kurkuma
  • Zimt
  • Kardamom
  • Löwenzahnkraut
  • Petersilie
  • Pfefferminze
  • Salbei

Sonstiges:

  • Kaffee - aber nur schwarz (!) (austesten)
  • Espresso (austesten)

👉🏼 Achtung: In dieser Liste sind nur Lebensmittel aufgeführt, die bei einer Histaminintoleranz als verträglich von der SIGHI Liste eingestuft werden.

🔸Bittertropfen

Es gibt also viele Lebensmittel, die Bitterstoffe enthalten und die man ganz natürlich über die Ernährung zuführen kann. Allerdings hat die Lebensmittelindustrie den bitteren Geschmack immer weiter aus den Lebensmitteln herausgezüchtet, damit sie dennoch von den Konsumenten gekauft werden. Endivien, Radicchio oder Chicorée enthielten früher viel mehr Bitterstoffe als heute. Das Zuführen von Bitterstoffen über die Nahrung wird daher immer schwieriger.

Einige Firmen haben sich das zur Aufgabe gemacht und sogenannte Bittertropfen entwickelt. Diese gibt es freiverkäuflich im Internet, in Drogerien und auch in manchen Apotheken.

Die meisten Produkte enthalten allerdings Auszüge von Alkohol. Alkohol ist dafür bekannt, die histaminabbauende Diaminoxidase (DAO) zu blockieren, wodurch Symptome hervorgerufen werden könnten. Letzten Endes muss hier jeder selbst austesten, inwieweit er Bittertropfen mit Alkohol verträgt. Es gibt einige, die es nicht gut vertragen, aber auch genauso viele, die sich an „Auszügen“ nicht stören. Das liegt daran, dass diese Auszüge von Alkohol aus den Pflanzen selbst gewonnen werden. Viele Pflanzen - auch Obst und Gemüse - enthalten natürlicherweise Alkohol.

Hier zum Vergleich:
„So enthält ein Glas Apfelsaft (200 ml) bis 0,6 g Alkohol, Bananen (100 g) bis zu 0,3 g Alkohol, ein Becher Kefir (250 ml) bis zu 2,5 g Alkohol, Brot (100 g) bis zu 0,3 g Alkohol. In diesen kleinen Mengen ist Alkohol, wie viele andere Inhaltsstoffe in unserer Nahrung, auch für Kleinkinder unbedenklich. Die Alkoholmengen, die in pflanzlichen Arzneimitteln enthalten sind, liegen in ähnlichen Größenordnungen oder sind eher noch geringer als die in diesen Lebensmitteln. Beispielsweise werden bei einem Hustensaft, der 5 % Alkohol enthält, mit der einzelnen Kinderdosis von 2,5 ml nur 0,10 g Alkohol aufgenommen, was der Alkoholmenge in 33 ml Apfelsaft entspricht. Aber auch bei Tropfen, die 30 % Alkohol enthalten, ist die aufgenommene Alkoholmenge gering, da die Kinderdosis gering ist und beispielweise nur 0,5 ml beträgt, was 0,12 g Alkohol entspricht. Daher ist der Alkohol in diesen pflanzlichen Arzneimitteln auch für Kinder unbedenklich.“

Quelle:
https://phytotherapie.de/de/kontakt/faqs-zur-phytotherapie/alkohol-in-phytopharmaka/#:~:text=Weniger%20bekannt%20ist%2C%20dass%20Alkohol,zu%200%2C3%20g%20Alkohol.



Beachte zudem, dass trockene Alkoholiker zum Schutz vor Rückfällen und auch Lebererkrankte dennoch auf alkoholhaltige Arzneimittel verzichten sollten.

Wie immer bleibt aber das Wichtigste, dass DU es verträgst und dir das Mittel helfen kann, anstatt noch mehr Schaden anzurichten. Andere bekannte Auszugsmittel sind Essig, Honig, Milch oder pflanzliches Glycerin.

Oft mit ähnlichen Inhaltsstoffen gibt es mittlerweile auch Kapseln oder Pillen. Beachte auch dort wie immer die Inhaltsstoffe sowie Kapsel- und Füllstoffe.

Wenn du auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifst, dann beachte immer die Einnahmeempfehlungen des Herstellers. Denn nimmt man zu viele Bitterstoffe zu sich, können Kopfschmerzen entstehen, die Magenschleimhäute könnten zu stark angegriffen werden oder man erleidet Verdauungsprobleme. Kläre außerdem, ob eines deiner Medikamente sich nicht mit Bitterstoffen verträgt oder die Aufnahme erschwert.

🔸Bittertee

Für die meisten Menschen etwas angenehmer und verträglicher sind Tees. Auch dort kannst du dich bei den jeweiligen Herstellern informieren, was enthalten ist und ob du es vertragen könntest. Einen ersten Anhaltspunkt über die Verträglichkeit bestimmter Stoffe könnte die Sighi-Liste liefern.

Die allermeisten Tees sind allerdings nicht für eine histaminarme Ernährungsweise geeignet, da Pflanzen oder Kräuter verwendet wurden, die für Histaminintolerante eher ungeeignet sind. Daher haben wir unseren ganz eigenen Bittertee ins Leben gerufen, den „Bitterkräuter Bio“, der grundsätzlich nur aus histaminarmen Pflanzen hergestellt wurde und in der Regel gut vertragen wird! Das Beste: Der Tee ist lose und sowohl durch die Metalldose als auch die großen Nachfüllpackungen sparen wir viel Müll. Damit tun wir nicht nur uns, sondern auch der Umwelt etwas Gutes!

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Zur Unterstützung der Verdauung Bitterstoffe sind für unsere Verdauung sehr wichtig. Leider werden Bitterstoffe weitgehendst aus unserer Ernährung verbannt, weil wir eher auf Süß getrimmt sind. Mit unserem sanft-bitteren Tee kannst du Bitterstoffe ganz einfach wieder in deinen Alltag integrieren. Unser Tee enthält ausgewählte Zutaten mit bitterstoffhaltigen Pflanzenextrakten.

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VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE

Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.

Wir haben Histaminikus gegründet, weil wir selbst von einer Histaminintoleranz betroffen sind. Michaela leidet schon seit Kindheitstagen an einer Histaminintoleranz. Doch erst im Alter von 35 Jahren wurde es bei ihr festgestellt. Und auch unser Sohn Tim ist leider davon betroffen. Der Frust, dass es damals keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel gab, hat uns zu dem Entschluss gebracht, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.

Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch doch auch mal auf unserer Website um. Wir haben für euch viele interessante Informationen zum Thema Histaminintoleranz. Melde dich auch gerne zum Newsletter an, damit du kein spannendes Thema mehr verpasst.

Herzliche Grüße
Thomas und Michaela

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