
Gelenkschmerzen und Histamin
Gelenkschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden, die im Alltag auftreten können – sei es durch mechanische Belastungen, altersbedingte Veränderungen oder entzündliche Prozesse, wie sie bei rheumatischen Erkrankungen vorkommen. Auch Histamin kann hierbei eine Rolle spielen. Rund 400 verschiedene Erkrankungen fassen Mediziner heutzutage unter dem Oberbegriff "Krankheiten des rheumatischen Formenkreises" zusammen - dazu gehören etwa Gicht, Lupus erythematodes, Krankheiten der Gefäße (Vaskulitis) und viele mehr. Rheumatische Erkrankungen treffen Menschen aller Altersklassen, selbst Kinder können schon an Rheuma leiden.
Was sind Gelenkschmerzen?
Gelenkschmerzen können als Warnsignal des Körpers verstanden werden und treten häufig in Verbindung mit entzündlichen oder degenerativen Prozessen auf. Dabei handelt es sich nicht um eine plötzliche Erkrankung, sondern um Veränderungen, die sich oft über Jahre hinweg entwickeln. Du kannst Dir die Gelenke als Scharniere oder Verbindungsstellen vorstellen, die durch äußere und innere Einflüsse belastet werden. Wird die Funktion dieser „Scharniere“ beeinträchtigt, können Schmerzen, Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit die Folge sein. Gelenkschmerzen sind weniger als eigenständige Krankheit zu verstehen, sondern vielmehr als Symptom, das auf verschiedene Ursachen hinweisen kann. So können sie etwa durch Überlastung, unzureichende Regeneration, Verletzungen oder auch durch chronische Erkrankungen wie Arthritis ausgelöst werden. Mit der Zeit können diese schleichenden Veränderungen dazu führen, dass das Gelenk weniger belastbar und die alltägliche Beweglichkeit beeinträchtigt wird.
Häufig sind Gelenkschmerzen auf rheumatische Erkrankungen oder Arthrose zurückzuführen. Wenn von „Rheuma“ gesprochen wird, ist meist die rheumatoide Arthritis gemeint. Bei dieser Erkrankung sind in der Regel mehrere Gelenke dauerhaft entzündet. Bei fortgeschrittenem Rheuma können alltägliche Dinge wie die Körperpflege, das Essen mit Messer und Gabel oder das Schließen von Knöpfen schwerfallen. Wie bei allen entzündlichen Prozessen im Körper, spielt Histamin auch bei Gelenkentzündungen eine Rolle.
Arthrose entsteht durch den altersbedingten Abbau von Gelenkknorpel und nicht durch entzündliche Prozesse. Ein typisches Symptom ist der sogenannte Anlaufschmerz, der nach längeren Ruhephasen, etwa nach dem Sitzen oder Liegen, auftritt. Dieser Schmerz kann immer wieder vorkommen, klingt jedoch meist nach kurzer Zeit wieder ab. Zudem sind die Beschwerden vor allem bei Bewegung spürbar, während die Gelenke in Ruhe in der Regel schmerzfrei bleiben.
Ursachen von Gelenkschmerzen
Die Ursachen für Gelenkschmerzen sind vielfältig und lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:
👉🏼 Entzündliche Prozesse
Die genauen Ursachen der rheumatoiden Arthritis sind noch nicht vollständig erforscht. Es gilt jedoch als gesichert, dass fehlgeleitete Autoimmunprozesse daran beteiligt sind. Das Immunsystem greift fälschlicherweise körpereigenes Gewebe an, wobei bestimmte Botenstoffe, sogenannte Interleukine, Immunzellen dazu anregen, in die Gelenke einzuwandern. Dort lösen sie entzündliche Reaktionen aus, die dazu führen, dass die Gelenkinnenhaut zunehmend wuchert und vernarbt. Im Verlauf werden Knorpel und Bänder geschädigt, was Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht.
👉🏼 Mechanische Überlastung
Wiederholte Belastungen, Unfälle oder Verletzungen können zu einer akuten oder chronischen Schädigung der Gelenke führen. Überbeanspruchung einzelner Gelenke, beispielsweise durch Sport oder körperliche Arbeit, kann langfristig zu Beschwerden führen.
👉🏼 Degenerative Veränderungen
Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem natürlichen Verschleiß der Gelenke, der als Arthrose bezeichnet wird. Diese Abnutzung führt zu einer Abnahme der Gelenkfunktion und kann in Kombination mit anderen Faktoren zu Schmerzen beitragen.
Auslöser im Zusammenhang mit Histamin
Immer mehr Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Histamin nicht nur bei klassischen Allergien, sondern auch im Kontext von Gelenkschmerzen und rheumatischen Schüben eine Rolle spielt. Neuere Studien legen nahe, dass ein erhöhter Histaminspiegel Entzündungsprozesse in den Gelenken verstärken kann. Das hat ein Forschungsteam der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg genauer untersucht. In den entzündeten Gelenken von Betroffenen wurden viele Mastzellen entdeckt, die Histamin freisetzen. Das könnte die Entzündung verstärken und möglicherweise Krankheitsschübe auslösen. In einem Versuch wurde festgestellt, dass die Blockade eines bestimmten Histamin-Rezeptors, des H4 Rezeptors, die Entwicklung der Erkrankung verhindern konnte.
Die Studie legt nahe, dass Histamin nicht nur eine Begleiterscheinung der Erkrankung ist, sondern direkt an den Entzündungsprozessen beteiligt sein könnte. Das eröffnet neue Möglichkeiten für die Behandlung – zum Beispiel durch Medikamente, die gezielt den H4-Rezeptor hemmen.
Durch die histaminbedingte Erweiterung der Blutgefäße wird außerdem die Durchblutung im betroffenen Gelenk erhöht. Dies kann einerseits den Abtransport von Schadstoffen begünstigen, andererseits aber auch zu Flüssigkeitsansammlungen und Schwellungen führen, die den Schmerz verstärken.
Erste Anzeichen und Symptome
Die Symptome von Gelenkschmerzen beziehen sich nicht ausschließlich auf Schmerzen, die in ihrer Intensität stark variieren können. Es gibt weitere Symptome:
- Schwellungen und Rötungen - Eine sichtbare Schwellung oder Rötung im betroffenen Bereich kann auf eine entzündliche Reaktion hinweisen.
- Eingeschränkte Beweglichkeit - Wenn Du merkst, dass die Beweglichkeit der Gelenke nachlässt, könnte dies ein Hinweis auf eine verstärkte Entzündungsaktivität sein.
- Wärmegefühl - Betroffene Gelenke können sich wärmer anfühlen als das umliegende Gewebe.
Diese Symptome können, ähnlich wie bei anderen entzündlichen Prozessen, schleichend beginnen und sich mit der Zeit verstärken, wenn keine geeigneten Maßnahmen ergriffen werden.
Werbung
Frischer, ausgleichender Genuss
Der vollmundige Kräutertee mit einer leichten Nelken-Zitronennote im Abgang wirkt ausgleichend und ist -aufgrund des Tulsikrauts - ein Held im Kampf gegen Histamin.
Diagnose und Abklärung
Wenn Du wiederholt unter Gelenkschmerzen leidest, ist es wichtig, die Ursachen ärztlich abklären zu lassen. Eine genaue Diagnostik umfasst in der Regel eine Anamnese, bei der Dein Arzt oder Deine Ärztin detailliert erfragt, wann genau die Schmerzen auftreten, welche möglichen Auslöser es gibt und ob familiäre Vorbelastungen vorliegen. Auch frühere Verletzungen sowie chronische Erkrankungen können wertvolle Hinweise liefern. Neben der Anamnese wird eine klinische Untersuchung durchgeführt. Hierbei prüft der Arzt die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke und sucht nach anderen Anzeichen, die auf eine Entzündung oder Schädigung hindeuten. Ergänzend kommen bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen oder MRTs zum Einsatz, um strukturelle Veränderungen in den Gelenken sichtbar zu machen.
Insbesondere bei rheumatischen Erkrankungen sind diese Untersuchungen wichtig, um den Schweregrad und Verlauf der Entzündung zu beurteilen. Außerdem können Laboruntersuchungen notwendig sein, insbesondere Bluttests, die Aufschluss darüber geben, ob entzündliche Prozesse im Körper ablaufen. Dabei werden Entzündungsmarker sowie spezifische Antikörper gemessen, die auf rheumatische Erkrankungen hinweisen können.
Behandlungsmöglichkeiten von Rheuma
Die Behandlung von Gelenkschmerzen erfordert einen ganzheitlichen und individuell abgestimmten Ansatz, der häufig sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Maßnahmen umfasst. Zunächst steht die Ermittlung der genauen Ursache im Mittelpunkt, da die Therapie je nach zugrunde liegender Erkrankung – sei es eine entzündliche rheumatische Erkrankung, eine degenerative Veränderung wie Arthrose oder auch eine Überlastung der Gelenke – unterschiedlich ausfallen kann. In vielen Fällen kommen entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz, wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder Kortikosteroide, die gezielt die Entzündungsprozesse in den betroffenen Gelenken reduzieren und somit Schmerzen und Schwellungen mindern. Aufgrund der Forschungen zum Zusammenhang zwischen Histamin und Rheuma ist es vorstellbar, dass in Zukunft vielleicht auch Antihistaminika zum Einsatz kommen könnten. Bei chronischen rheumatischen Erkrankungen werden häufig krankheitsmodifizierende Antirheumatika eingesetzt, um den Krankheitsverlauf langfristig zu beeinflussen. Im fortgeschrittenen Stadium ist bei manchen Rheuma-Betroffenen eine Operation unumgänglich, bei der zerstörte Gelenke durch eine Prothese ersetzt oder, wenn dies nicht möglich ist, zum Beispiel versteift werden.
Neben der medikamentösen Therapie kann auch Physiotherapie sinnvoll sein. Durch gezielte Übungen und manuelle Therapie werden die Beweglichkeit der Gelenke verbessert, die Muskulatur gestärkt und die Stabilität erhöht, was nicht nur den Schmerz reduziert, sondern auch einer weiteren Verschlechterung entgegenwirkt. Ergänzend dazu können auch alternative Verfahren wie Akupunktur, Wärmetherapie oder Kältetherapie zur Schmerzlinderung beitragen, da sie die Durchblutung fördern und das Schmerzempfinden positiv beeinflussen können.
Auch eine Anpassung des Lebensstils sollte erfolgen. Eine ausgewogene Ernährung, die entzündungshemmende Lebensmittel beinhaltet, kann sich günstig auf den Gelenkzustand auswirken. Dabei sollte darauf geachtet werden, Nahrungsmittel zu vermeiden, die Entzündungen fördern oder einen erhöhten Histaminspiegel begünstigen. Hierbei können auch individuelle Ernährungsstrategien, wie das Führen eines Ernährungstagebuchs, helfen, persönliche Auslöser zu identifizieren. Zusätzlich trägt das Körpergewicht maßgeblich zur Belastung der Gelenke bei; daher ist es ratsam, ein gesundes Gewicht anzustreben, um die Gelenke nicht unnötig zu belasten.
Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss von Stress auf Gelenkschmerzen. Stress kann nicht nur das Schmerzempfinden verstärken, sondern auch durch die Freisetzung von Stresshormonen und Histamin die damit verbundenen Entzündungsprozesse und Beschwerden verschlimmern. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung bieten hier effektive Möglichkeiten, den Stresspegel zu senken und somit auch die Symptome zu lindern.
Einklappbarer Inhalt
QUELLEN
- https://www.gesundheitsinformation.de/rheumatoide-arthritis.html
- https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Rheuma-Symptome-und-Behandlung-bei-rheumatoider-Arthritis,rheuma172.html
- https://www.h-brs.de/de/pressemitteilung/histamin-scheint-rheumatische-schube-auszulosen
- https://www.liebscher-bracht.com/schmerzlexikon/tipps/histamin/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Rheuma

VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE
Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.
Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.
Herzliche Grüße
Thomas und Michaela