
Zwischen Erschöpfung und Unverträglichkeit: Die stille Verbindung von Stress, Nebennieren und Histamin
Kennst du das?
Du wachst morgens auf und fühlst dich, als hättest du kaum geschlafen. Dein Kopf ist wie benebelt, dein Herz schlägt schneller als es sollte, und du fragst dich, warum selbst histaminarme Lebensmittel plötzlich wieder Beschwerden auslösen.
So ging es auch Anna, 42, Mutter von zwei Kindern und beruflich stark eingespannt. Sie achtete penibel auf ihre Ernährung, führte ein Ernährungstagebuch und kannte jedes versteckte Histamin in den Zutatenlisten. Und doch – die Symptome kamen immer wieder. Müdigkeit, Nervosität, Kreislaufprobleme.
Erst als sie sich näher mit dem Thema Nebennierenschwäche beschäftigte, ergab plötzlich alles Sinn. Der dauerhafte Stress, der Druck, das „Funktionieren-Müssen“ – all das hatte ihre Nebennieren erschöpft. Und die konnten ihre wichtige Aufgabe im Hormonsystem nicht mehr richtig erfüllen. Die Folge: ein Körper im Dauerstress, in dem Histamin schwerer abgebaut wird und heftiger wirkt.
In diesem Beitrag erfährst du, wie Stress und Histaminintoleranz sich gegenseitig beeinflussen – und warum dir überlastete Nebennieren Ruhe, Energie und Wohlbefinden rauben...
Was sind die Nebennieren?
Die Nebennieren sind kleine, aber äußerst wichtige Organe, die im oberen Bereich der Nieren liegen. Anatomisch unterteilt man sie in zwei Bereiche: die äußere Rinde (Cortex) und das innere Mark (Medulla). Während der Cortex vor allem Hormone wie Cortisol, Aldosteron und Androgene produziert, ist das Mark hauptsächlich für die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin zuständig. Diese Hormone steuern nicht nur unseren Stoffwechsel und Blutdruck, sondern helfen uns auch, in Stresssituationen schnell zu reagieren. Die Nebennieren wiegen nur etwa 5 bis 15 Gramm und sind gerade mal 4 cm lang, 4 cm dick und 2 cm breit – also ungefähr so groß wie eine Walnuss. Sie unterscheiden sich sogar in ihrer Form: Die rechte Nebenniere ist dreieckig, während die linke eher wie ein Halbmond aussieht. Eingebettet sind die Nebennieren in eine schützende Fettschicht, die sie zusammen mit den Nieren umhüllt. Die rechte Nebenniere liegt nah an der Leber, dem Zwerchfell und einer großen Hohlvene, während die linke sich eher am Magen und einer bindegewebigen Struktur namens Bursa omentalis orientiert.
Nebennieren und Hormone
Die Nebennierenrinde sind vor allem verantwortlich für Steroidhormone, die auch als Kortikoide oder Kortikosteroide bekannt sind. Zwei der wichtigsten Hormone, die hier produziert werden, sind:
Cortisol – Das Stress- und Wachmacher-Hormon
Cortisol ist wichtig in unserem Stoffwechsel, denn es versorgt das Gehirn mit Glukose, damit wir konzentriert und leistungsfähig bleiben. Gleichzeitig unterstützt es den Abbau von Fett und Eiweiß. Kurzfristig kann es das Immunsystem ankurbeln, doch bei dauerhaft erhöhten Werten dämpft es die körpereigene Abwehr und hemmt Entzündungen. Als wichtiges Stresshormon sorgt Cortisol dafür, dass wir in herausfordernden Situationen leistungsfähig bleiben und nicht sofort erschöpfen. Es steuert zudem unseren Tag-Nacht-Rhythmus: Tagsüber hält es uns wach und aufmerksam, während sein Gegenspieler Melatonin aus der Zirbeldrüse abends für Entspannung und guten Schlaf sorgt.
Aldosteron – Der Blutdruck- und Wasserhaushalts-Regulierer
Aldosteron ist maßgeblich an der Steuerung des Blutdrucks sowie des Salz- und Wasserhaushalts beteiligt. Es sorgt dafür, dass Natrium aus der Nahrung ins Blut aufgenommen wird, wodurch das Blutvolumen steigt und der Blutdruck reguliert werden kann. Gleichzeitig hilft es, überschüssiges Kalium über den Urin auszuscheiden. Ein ausgeglichener Aldosteronspiegel ist wichtig für eine stabile Kreislauffunktion und einen gesunden Mineralstoffhaushalt.
Das Nebennierenmark produziert eine andere Art von Hormonen als die Nebennierenrinde – die sogenannten Katecholamine. Diese wirken besonders schnell und sind entscheidend für unsere Reaktion auf Stress. Die drei wichtigsten sind:
Adrenalin & Noradrenalin – Die Blitzreaktion auf Stress
Diese beiden Hormone machen uns in Sekundenschnelle leistungsfähiger, besonders in Notfallsituationen. Ob bei plötzlicher Gefahr oder einem schnellen Fluchtreflex – Adrenalin und Noradrenalin gelangen innerhalb kürzester Zeit in die Blutbahn und wirken direkt auf den ganzen Körper. Sie beschleunigen den Herzschlag, erhöhen den Blutdruck, erweitern die Bronchien für mehr Sauerstoff, steigern den Blutzuckerspiegel für einen schnellen Energiekick und drosseln die Verdauung, um alle Kräfte auf die aktuelle Herausforderung zu bündeln. Auch die Schweißproduktion wird angeregt – ein natürlicher Mechanismus, um den Körper vor Überhitzung zu schützen.
Dopamin – Der Motivationsbooster & Stimmungsaufheller
Dopamin ist ein Sonderfall, denn es ist kein Hormon, sondern ein Neurotransmitter, also ein Nervenbotenstoff. Trotzdem gehört es zur Gruppe der Katecholamine, da es eine Vorstufe von Adrenalin und Noradrenalin ist und somit indirekt auch Herz und Kreislauf beeinflusst. Viel wichtiger ist aber seine Wirkung im Gehirn: Dopamin steigert die Motivation, den Antrieb und sorgt für eine positive Grundstimmung – daher auch der Name „Glückshormon“. Es aktiviert das Belohnungssystem und spielt dadurch auch eine Rolle bei der Entstehung von Suchtverhalten. Ein ausgeglichener Dopaminspiegel ist wichtig für Wohlbefinden, Konzentration und Lebensfreude.
Nebennierenschwäche
Neben Stress werden weitere Faktoren als mögliche Ursachen für eine Nebennierenschwäche diskutiert:
- Virus- oder bakterielle Infektionen
- Autoimmunerkrankungen
- Physische Belastungen durch Unfälle oder Verletzungen
- Nahrungsmittelintoleranzen
- Darmflora-Ungleichgewicht (Dysbiose)
- Belastung durch Schadstoffe oder Umweltgifte
Wie wird eine Nebennierenschwäche diagnostiziert?
Die Symptome einer Nebennierenschwäche sind oft unspezifisch und ähneln anderen Erkrankungen wie Burnout, Depressionen oder Schilddrüsenproblemen. Daher wird sie in der Schulmedizin meist nicht als eigenständige Diagnose anerkannt.
Es gibt jedoch einige alternative Tests, die Hinweise auf eine geschwächte Nebennierenfunktion geben können:
1. Cortisol-Tagesprofil (Speicheltest) – Mehrere Speichelproben über den Tag hinweg zeigen, ob der natürliche Cortisolrhythmus gestört ist.
2. DHEA-Test (Speichel oder Blut) – Ein niedriger Wert kann auf eine Nebennierenschwäche hindeuten.
3. Darmflora-Check – Störungen wie Leaky-Gut oder Candida-Befall können die Hormone beeinflussen.
4. Fragebogen zur Selbstdiagnose – Fragen zu Stressbelastung, Energielevel und Ernährung helfen bei der Einschätzung.
5. Pupillentest – Mit einer Taschenlampe ins Auge leuchten: Bleibt die Pupille nicht verengt, könnte das auf eine Schwäche hindeuten.
6. Blutdruck- und Hauttest – Niedriger Blutdruck oder langsame Hautrückbildung nach Druck sind mögliche Anzeichen.
Unterschied zwischen Nebennierenschwäche und Nebenniereninsuffizienz
Es kann zwischen einer Nebennierenschwäche und der offiziell anerkannten Nebenniereninsuffizienz unterschieden werden. Bei letzterer handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung, bei der die Nebennieren nicht genügend Hormone produzieren, was zu Symptomen wie Gewichtsverlust, niedrigem Blutdruck und Hyperpigmentierung der Haut führt. Diese Insuffizienz erfordert eine medizinische Behandlung. Um eine schwerwiegendere Erkrankung wie Morbus Addison auszuschließen, können schulmedizinische Tests (Cortisol, ACTH, Elektrolyte) und ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt werden.
Nebennierenschwäche und Histaminintoleranz
Auch zwischen Nebennierenschwäche und Histaminintoleranz gibt es Zusammenhänge. Wenn deine Nebennieren geschwächt sind, kann dein Körper Histamin schlechter abbauen – und wenn du zu viel Histamin im Körper hast, werden deine Nebennieren zusätzlich belastet.
Unsere Nebennieren produzieren wie bereits erwähnt auch Cortisol – ein Hormon, das uns nicht nur leistungsfähig macht, sondern auch hilft, überschüssiges Histamin abzubauen. Solange alles rund läuft, sorgt unser Körper selbst für ein gesundes Gleichgewicht. Doch wenn Stress zum Dauerzustand wird – sei es durch zu viel Arbeit, Schlafmangel, emotionale Belastungen oder sogar unerkannte Nahrungsmittelunverträglichkeiten – müssen die Nebennieren ständig Cortisol ausschütten. Das Problem: Irgendwann kommen sie nicht mehr hinterher und die Cortisolproduktion fährt runter. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Ist zu wenig Cortisol im Körper, wird Histamin langsamer abgebaut. Dadurch kann sich das Histamin ansammeln, was die typischen Symptome einer Histaminintoleranz verstärkt. Gleichzeitig sorgt eine Histaminüberflutung im Körper für zusätzliche Stressreaktionen – und setzt die Nebennieren noch mehr unter Druck.
Verdacht auf Nebennierenschwäche? So kannst du deine Nebennieren unterstützen:
Stress reduzieren:
Egal, ob durch Meditation, Atemübungen, Spaziergänge in der Natur oder einfach mal eine Pause mit einem guten Buch – deine Nebennieren werden es dir danken, wenn du regelmäßig für Entspannung sorgst.
Die richtige Ernährung:
Histaminreiche Lebensmittel solltest du meiden. Gleichzeitig ist es wichtig, deine Nebennieren mit nährstoffreichen Lebensmitteln zu unterstützen: viel Gemüse, gesunde Fette und ausreichend Eiweiß.
Nährstoffe gezielt auffüllen:
Damit deine Nebennieren gut arbeiten können, brauchen sie bestimmte Nährstoffe:
- Vitamin C unterstützt die Cortisolproduktion und stärkt das Immunsystem.
- B-Vitamine ist wichtig für die Hormonbildung und den Energiestoffwechsel.
- Magnesium hilft, Stress abzubauen und entspannt die Muskulatur.
- Salz kann helfen, den Kreislauf zu stabilisieren, wenn dein Blutdruck niedrig ist.
Besser schlafen:
Regelmäßige Schlafenszeiten, kein Handy oder Laptop direkt vorm Schlafengehen und abends lieber sanfte Routinen statt aufregender Aktivitäten – das hilft deinem Körper, sich nachts besser zu regenerieren.

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Einklappbarer Inhalt
QUELLEN
- https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/weitere-erkrankungen/nierenerkrankungen/nebennierenschwaeche
- https://www.leben-mit-ohne.de/nebennierenschwache-und-histaminintoleranz/
- https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/organe/die-wichtige-rolle-der-nebennieren-in-unserem-hormonhaushalt/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Nebenniere
- https://www.mikronaehrstoffcoach.com/de/at/indikationen/indication.nebennierenschwaeche-adrenal-fatigue.html

VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE
Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.
Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.
Herzliche Grüße
Thomas und Michaela