NEURODERMITIS

Neurodermitis – auch bekannt als atopisches Ekzem – ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die sich vor allem durch starken Juckreiz, trockene Haut und schuppige Stellen bemerkbar macht. Sie tritt häufig schon im Säuglings- und Kindesalter auf, kann aber auch Erwachsene betreffen. In Deutschland leben rund 10 bis 15 Prozent der Kinder und etwa zwei bis vier Prozent der Erwachsenen mit dieser Erkrankung.

Symptome: Wie erkennst du Neurodermitis?

Die Hauptsymptome von Neurodermitis sind trockene, gereizte und schuppende Haut. Neurodermitis verläuft oft in Schüben. Das heißt, manchmal sind die Beschwerden stärker, manchmal lassen sie nach, und es gibt auch Phasen, in denen die Haut völlig symptomfrei ist. Nur in seltenen Fällen bleibt die Haut dauerhaft entzündet.

Bei Babys zeigt sich Neurodermitis meistens an den Wangen und auf der Außenseite der Arme und Beine. Gelegentlich kann auch der Rücken, der Bauch und die Brust betroffen sein. Wenn Kinder, Jugendliche oder Erwachsene an Neurodermitis leiden, sind oft die Kniekehlen, Ellenbeugen und der Nacken die Hauptstellen für den Ausschlag. Auch Handflächen und Fußsohlen können jucken und sich entzünden. Im Gesicht tritt der Ausschlag dagegen eher selten auf.

Besonders belastend ist der Juckreiz, der oft unerträglich wird und sich nachts verschlimmert. Durch das ständige Kratzen wird die Haut weiter gereizt, was zu offenen Wunden, Infektionen und Verdickungen der Haut führen kann. Schübe, bei denen die Symptome plötzlich schlimmer werden, wechseln sich mit ruhigeren Phasen ab.

Ursachen

Die oberste Hautschicht, auch Epidermis genannt, besteht aus drei Schichten: der Basalschicht, der Stachelzellschicht und der Hornschicht. Die Hornschicht ist der sichtbare Teil der Haut und hat die wichtige Aufgabe, deinen Körper vor Krankheitserregern zu schützen. Sie erneuert sich ständig, indem aus der tiefer liegenden Basalschicht neue Zellen nachwachsen. Bei Neurodermitis funktioniert diese Schutzbarriere allerdings nicht richtig. Durch entzündliche Prozesse in der Haut wird die Hornschicht geschädigt. Dadurch können Reizstoffe, Allergene und Keime leichter in die Haut eindringen. Neben diesen Entzündungsreaktionen spielen auch ein Ungleichgewicht in der Hautflora und genetische Faktoren eine Rolle. Ein besonders wichtiges Gen ist das sogenannte FLG-Gen. Es steuert die Produktion von Filaggrin, einem Protein, das bei der Bildung der Oberhaut wichtig ist. Fehlt Filaggrin, wird die Haut trockener, verliert Feuchtigkeit und ihre schützenden Fette verändern sich.

Etwa 30 bis 40 Prozent der Menschen mit Neurodermitis haben eine allergische Form der Erkrankung. Bei diesen reagiert das Immunsystem auf Allergene und bildet Antikörper, die Entzündungen in der Haut auslösen. Diese allergische Reaktion kann auch durch bestimmte Nahrungsmittel wie Milch, Eier oder Nüsse verstärkt werden.

Weitere Auslöser können sein:

💥 psychische Faktoren (Stress, Konflikte, Langeweile)
💥 Umweltfaktoren (Pollen, Hausstaub, Chemikalien)
💥 Ernährung (bestimmte Lebensmittel, Zusatzstoffe)
💥 Klimafaktoren (überheizte Luft, Kälte, Schwüle),
💥 mechanische Hautirritationen (Kratzen, zu enge, reibende Kleidung)
💥 Tierhaare (Katze, Meerschweinchen, Hamster, Pferd) und Federn
💥 Infekte

Auswirkungen auf Körper und Geist

Neurodermitis betrifft nicht nur die Haut. Viele Betroffene berichten von psychosozialen Belastungen wie Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und Schamgefühlen, vor allem bei sichtbaren Ekzemen im Gesicht oder an den Händen. Der Juckreiz und die Schmerzen können sich negativ auf die Lebensqualität auswirken. Langfristig kann es bei Menschen mit Neurodermitis zu einer Verdickung der Haut (sogenannte Lichenifikation) und einer erhöhten Infektanfälligkeit kommen. Bakterien, Viren und Pilze können sich leichter auf der gereizten Haut ansiedeln.

Neurodermitis kann besonders für Kinder belastend sein, und es gibt Tage, an denen der Alltag für Kind und Eltern schwer zu bewältigen ist. Doch auf Phasen mit starken Beschwerden folgen meist auch wieder ruhigere Zeiten. Oft bessert sich die Neurodermitis im Laufe der Kindheit oder verschwindet sogar ganz. Doch die Sorge um das Kind, die aufwendige Hautpflege, häufige Arztbesuche und schlaflose Nächte können in akuten Phasen Eltern und Kinder stark belasten. Um diese Last zu lindern, gibt es spezielle Neurodermitis-Schulungen. Dort erhältst du wertvolle Infos zur Behandlung, zur Vermeidung von Reizstoffen und Tipps für den Alltag. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese sechs wöchentlichen Schulungen. Bei schweren Fällen kann auch eine ambulante oder stationäre Rehabilitation sinnvoll sein.

Diagnose und Behandlung

Um festzustellen, ob es sich um Neurodermitis handelt, untersucht deine Ärztin oder dein Arzt die Haut gründlich. Die Diagnose wird dann gestellt, wenn an typischen Körperstellen über mehrere Monate ein stark juckender Ausschlag vorhanden ist oder immer wiederkehrt. Gleichzeitig schließt die Ärztin oder der Arzt andere mögliche Ursachen wie Schuppenflechte aus. Besonders bei Säuglingen kann Neurodermitis manchmal mit einer seborrhoischen Dermatitis verwechselt werden. Bei dieser Hautentzündung juckt die Haut jedoch kaum und heilt in der Regel von selbst innerhalb von Wochen oder Monaten ab.

Die Behandlung von Neurodermitis zielt darauf ab, die Hautbarriere zu stärken und den Juckreiz zu lindern. Eine umfassende Hautpflege ist das A und O. Feuchtigkeitsspendende Cremes und Salben, die reich an Fett sind, helfen, die Haut geschmeidig zu halten. Es gibt verschiedene Produkte, die je nach Hautzustand eingesetzt werden können:

💦 Salben sind besonders fettreich und für trockene Hautstellen geeignet.
💦 Cremes haben einen höheren Wasseranteil und ziehen schneller ein.
💦 Lotionen enthalten noch mehr Wasser, was bei nässenden Stellen hilfreich sein kann.

Zusätzlich können Medikamente wie kortisonhaltige Cremes oder sogenannte Calcineurin-Inhibitoren (z.B. Tacrolimus) helfen, Entzündungen zu reduzieren und Schübe zu behandeln. Wenn die Haut stark entzündet ist, können auch systemische Therapien wie Immunsuppressiva zum Einsatz kommen. Natürlich ist es auch bei äußerlich angewendeten Produkten immer wichtig, nach Möglichkeit überflüssige Zusätze zu vermeiden und überwiegend Naturprodukte einzusetzen.

Die Rolle des Klimas bei Neurodermitis

Im Winter sind die Symptome der Neurodermitis oft besonders schlimm. Die trockene Luft setzt der Haut zu und verschlechtert die Beschwerden. Im Sommer dagegen kann sich die Haut meist gut erholen, denn die höhere Luftfeuchtigkeit unterstützt die Heilung und die Neurodermitis kann fast verschwinden.

In Österreich ist das Ostufer des Neusiedler Sees ein echter Geheimtipp. Hier bekommst du die perfekte Kombination aus dem pannonischen Klima mit viel Sonne und der angenehmen Luftfeuchtigkeit des Sees. Noch besser ist es natürlich an der Mittelmeerküste – die Wärme und Feuchtigkeit dort wirken sich ebenfalls positiv auf deine Haut aus. Prof. Bergstresser aus Dallas hat einmal gesagt, dass es in Florida keine Neurodermitis gibt. Dermatologen vor Ort bestätigen das. Ähnlich sieht es in Südeuropa aus – in Küstengebieten liegt die Häufigkeit von Neurodermitis bei nur 0–1 %, während in Skandinavien 24 % der Menschen betroffen sind. Sonne und Luftfeuchtigkeit spielen also eine Schlüsselrolle bei der Heilung. Auch das Tote Meer ist bekannt für seinen positiven Einfluss auf Neurodermitis. Hier sind es vor allem die UVA-Strahlen in der Atmosphäre, die helfen – weniger der Salzgehalt des Wassers. Sonne und feuchte Luft sind also echte Verbündete, wenn es um die Linderung der Neurodermitis geht.

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Neurodermitis und Histaminintoleranz

Bei Neurodermitis kann es sein, dass dein Körper mehr Histamin freisetzt, was deine Beschwerden verstärken kann. Etwa 25 % der Betroffenen haben zusätzlich eine Histaminintoleranz. Histamin spielt dabei eine wichtige Rolle bei Entzündungen und schwächt deine Hautbarriere, weil es die Entwicklung der Hornzellen (Keratinozyten) stört. Dadurch verliert deine Haut an Schutz, und die Symptome können sich verschlimmern. Eine histaminarme Ernährung und Antihistaminika können dir helfen, die Belastung durch Histamin zu reduzieren und deiner Haut die Chance geben, sich besser zu regenerieren.

Ernährung und Lifestyle bei Neurodermitis

Viele Menschen mit Neurodermitis versuchen, durch eine spezielle Diät die Symptome zu lindern. Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel macht allerdings nur dann Sinn, wenn tatsächlich eine nachgewiesene Allergie vorliegt. Häufige Allergene sind Kuhmilch, Eier, Nüsse und Fisch. Es ist jedoch wichtig, dass du bei einer Auslassdiät weiterhin alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien zu dir nimmst. Besonders bei Kindern sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Auch mit einer ohnehin schon eingeschränkten Ernährungsweise durch eine Histaminintoleranz solltest du eine eventuelle Auslassdiät vorab mit deinem Arzt oder Therapeuten besprechen, um eine Mangelernährung zu vermeiden. Studien haben gezeigt, dass Diäten ohne eindeutige Diagnose nur selten langfristig helfen. Ein Allergietest (z.B. der Prick-Test oder eine Blutuntersuchung auf IgE-Antikörper) kann hier Klarheit bringen, ob bestimmte Lebensmittel vermieden werden sollten.

Neben der richtigen Pflege und einer ausgewogenen Ernährung gibt es auch andere Aspekte des Lebensstils, die helfen können, Neurodermitis-Schübe zu verhindern oder zu lindern.

1. Stressreduktion: Stress ist ein häufiger Trigger für Neurodermitis-Schübe. Entspannungsmethoden wie Yoga, Meditation oder autogenes Training und Atemübungen können helfen, Stress zu reduzieren und so die Symptome zu lindern.

2. Kleidung: Trage weiche, atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle und vermeide Wolle oder synthetische Materialien, die die Haut reizen können. Auch sollte die Kleidung locker sitzen, um Reibung zu vermeiden.

3. Feuchtigkeit: Achte auf die richtige Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause. Besonders im Winter kann trockene Heizungsluft die Haut austrocknen. Ein Luftbefeuchter kann hier Abhilfe schaffen.

4. Regelmäßige Bäder: Kurze, lauwarme Bäder mit speziellen rückfettenden Zusätzen können die Haut beruhigen. Vermeide jedoch zu heißes Wasser oder lange Badezeiten, da dies die Haut weiter austrocknet.

👉🏼 Alternative Ansätze

Neben der klassischen Schulmedizin gibt es auch einige alternative Ansätze, die bei Neurodermitis helfen können. Beliebte Hausmittel sind zum Beispiel Bäder mit Totem-Meer-Salz, die die Haut beruhigen. Auch Aloe Vera wird wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung oft eingesetzt. Manche Betroffene berichten von positiven Erfahrungen mit Probiotika, da diese das Gleichgewicht der Darmflora unterstützen, was wiederum einen Einfluss auf das Immunsystem und deine Histaminintoleranz haben kann. Auch Akupunktur und Homöopathie werden häufig zur ergänzenden Behandlung herangezogen, auch wenn die wissenschaftliche Evidenz hier oft schwächer ist.

Einklappbarer Inhalt

QUELLEN

  • Buch "Histaminintoleranz" von Prof. Reinhardt Jarisch
  • https://www.gesundheitsinformation.de/neurodermitis-atopisches-ekzem.html

  • https://kiweno.com/de/h/histaminintoleranz-hautprobleme/

  • https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Neurodermitis-erkennen-und-behandeln,neurodermitis106.html

VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE

Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.

Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
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Herzliche Grüße
Thomas und Michaela

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