Welche Medikamente sind bei einer Histaminintoleranz verträglich?

Bei Menschen mit einer Histaminintoleranz hat der Körper Schwierigkeiten, überschüssiges Histamin abzubauen. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, wenn Betroffene Nahrungsmittel oder Substanzen konsumieren, die Histamin enthalten oder dessen Freisetzung fördern. Aus diesem Grund ist es für Betroffene wichtig nicht nur auf die entsprechenden Lebensmittel zu achten, sondern auch den eigenen Medikamentenschrank einmal auszumisten.

4 Gründe, warum Medikamente unverträglich sein können

  • Histaminliberatoren: Einige Medikamente können die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen im Körper fördern. Dies kann bei Menschen mit Histaminintoleranz zu einer Überlastung des Histaminabbaus führen und Symptome hervorrufen.
  • Histaminähnliche Strukturen: Manche Medikamente haben chemische Strukturen, die denen von Histamin ähneln oder auf ähnliche Rezeptoren wirken können. Dies kann ebenfalls zu einer verstärkten histaminvermittelten Reaktion führen.
  • Enzymhemmung/DAO-Blocker: Die Enzyme, die Histamin abbauen, insbesondere Diaminoxidase (DAO) und Histamin-N-Methyltransferase (HNMT), können durch bestimmte Medikamente gehemmt werden. Wenn diese Enzyme nicht effektiv arbeiten, kann sich Histamin im Körper ansammeln und Symptome verursachen.
  • Konservierungsmittel und Zusatzstoffe: Einige Medikamente enthalten Konservierungsmittel oder andere Zusatzstoffe, die bei empfindlichen Personen die Freisetzung von Histamin fördern oder eine Unverträglichkeitsreaktion auslösen können.

Welche Medikamente wurden als unverträglich eingestuft?

Antibiotika:

Die meisten Antibiotika sind eher schlecht als recht verträglich. Dennoch sollte nicht auf die Einnahme verzichtet werden, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt. Am besten lässt man beim Arzt ein Antibiogramm durchführen, um die Wirksamkeit eines Antibiotikums auf den Erreger zu testen. So nimmt man nicht unnötig ein Antibiotikum ein, dass ggf. nicht wirkt. Antibiotika sollten immer nach Dosierungsanleitung des Arztes eingenommen werden und nicht vorher abgebrochen werden, denn mit einer bakteriellen Infektion ist nicht zu spaßen. Während und nach einer Antibiotikaeinnahme sollte bereits mit der Einnahme von Darmbakterien begonnen werden, um das Darmmilieu wieder aufzubauen.

🟠 Histaminliberatoren:

  • Cefuroxim
  • Chlortetra¬zykline
  • Ciprofloxacin
  • Amphotericin B
  • Levofloxacin
  • Polymyxin B
  • Rifampicin
  • Rifaximin
  • Teicoplanin
  • Vancomycin

🟡 Enzymblocker:

  • Cefotiam
  • Clavulan¬säure
  • D-Cycloserin
  • Framycetin
  • Neomycin
  • Pentamidin


NSAR (entzündungshemmende Schmerzmittel):

NSAR steht für Nichtsteroidale Antirheumatika. Diese Gruppe von Medikamenten wird häufig zur Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber eingesetzt. Sie sind nicht-steroidal, was bedeutet, dass sie keine Steroide enthalten. Sie wirken, indem sie die Produktion von Prostaglandinen hemmen, welche Entzündungen, Schmerzen und Fieber verursachen. Die Verträglichkeit von NSAR-Medikamenten ist sehr individuell und sollte unbedingt ausgetestet werden. Oft spielen zur Verträglichkeit auch die Zusatzstoffe im Medikament eine große Rolle. Verträglichere Varianten sind wohl: Etoricoxib, Celecoxib, Paracetamol (gehört allerdings nicht zu den NSAR, weil es keine entzündungshemmende Wirkung hat).

🟠 Histaminliberatoren:

  • Ibuprofen/Dexibuprofen: (Verträglichkeit unbedingt austesten, da es von vielen Betroffenen gut vertragen wird)
  • ASS, Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin)
  • Diclofenac (z.B. Voltaren)
  • Naproxen
  • Indometacin (bei Gicht und rheumatoider Arthritis)



Protonenpumpenhemmer (PPI):

Protonenpumpenhemmer (PPI) sind eine Klasse von Medikamenten, die die Produktion von Magensäure reduzieren. Sie werden häufig zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt, die mit überschüssiger Magensäure verbunden sind. Die Symptome von zu viel Magensäure sowie von zu wenig Magensäure sind oft sehr ähnlich. Deshalb sollte vor Einnahme von Protonenpumpenhemmern abgeklärt werden, ob wirklich ein Überschuss oder ein Mangel an Magensäure vorliegt. Die meisten PPIs werden bei einer Histaminintoleranz gut vertragen. Dazu gehören insbesondere: Omeprazol, Esomeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol, Rabeprazol.

Die Einnahme von Protonenpumpenhemmern sollte in einer so geringen Dosierung wie möglich und so kurz wie möglich gehalten werden, da diese viele Nebenwirkungen haben können. Zudem erhöht sich das Risiko für Darminfektionen, da die Keime nicht mehr durch genügend Magensäure abgetötet werden. Auch das Risiko für einen Nährstoffmangel sowie für eine Abhängigkeit steigt.


Antidepressiva/Psychopharmaka:

Da Histamin ein Neurotransmitter im Gehirn ist, sind auch oft psychische Probleme die Folge einer Histaminintoleranz. Oft werden dann Antidepressiva oder Psychopharmaka verschrieben. Die Verträglichkeit dieser Medikamente ist sehr individuell und sollte daher ausgetestet werden. Zu den nicht verträglichen Antidepressiva werden die trizyklischen Antidepressiva sowie die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer gezählt. Eine therapeutische Begleitung ist in jedem Fall ratsam, um Ängste und emotionale Störungen auf den Grund zu gehen und aufzulösen. Zudem gibt es bereits auch viele natürliche Nahrungsergänzungsmittel, die sich positiv auf die Psyche auswirken. Bevor zu Psychopharmaka gegriffen wird, sollten auf jeden Fall die natürlichen Alternativen ausgetestet werden, da auch hier ein hohes Risiko einer Abhängigkeit sowie unerwünschte Nebenwirkungen bestehen.

🟡 Enzymblocker:

  • Diazepam
  • Diphenhydramine (Sedativum)
  • Promethazin
  • Thiopental


Schlaf- und Narkosemittel:

Auch Schlafstörungen zählen zu den Symptomen einer Histaminintoleranz, da Histamin am Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt ist. Schlaf ist zudem ein starkes Antihistaminikum, da während des Schlafs Histamin abgebaut wird. Eine gute Schlafhygiene und ein geregelter Schlafrhythmus sind daher sehr wichtig. Bevor man zu einem Schlafmittel greift, sollte man immer natürliche Methoden austesten in Form von Tees oder Nahrungsergänzungsmitteln zum Stressabbau. Auch feste Schlafrituale und Meditationsübungen vor dem Schlafengehen können hilfreich sein.

🟠 Histaminliberator:

  • Barbiturate


Röntgenkontrastmittel:

Ein Röntgenkontrastmittel ist eine Substanz, die während einer Röntgenuntersuchung oder einer anderen bildgebenden Untersuchung verwendet wird, um bestimmte Strukturen im Körper deutlicher sichtbar zu machen. Diese Mittel verbessern den Kontrast der Bilder, sodass Ärzte Gewebe, Organe und Blutgefäße besser beurteilen können. Bei den Röntgenkontrastmitteln unterscheidet man zwischen jodhaltigen Kontrastmitteln (bei CTs und Angiographien), Bariumsuflat (Magen-Darm-Untersuchungen) und Gadolinium-haltige Kontrastmittel (beim MRT).
Röntgenkontrastmittel werden generell nicht gut vertragen, so dass man die Untersuchung immer erst ohne das Kontrastmittel probieren sollte. Besonders die jodhaltigen Kontrastmittel können starke Symptome verursachen. Vor der Untersuchung sollte daher dringend auf die Histaminintoleranz hingewiesen werden. Alle Röntgenkontrastmittel sind als Histaminliberatoren einzustufen.


Lokalanästhetikum/Narkotikum:

Bei einem Narkotikum bzw. einer Lokalanästhesie sollte vorher immer mit dem behandelnden Anästhesisten gesprochen werden und auf die Histaminintoleranz hingewiesen werden. Mittlerweile sind immer mehr Anästhesisten auf dieses Thema sensibilisiert. Bei der Wahl des Anästhetikums ist immer darauf zu achten, dass es ohne Konservierungsstoffe auskommt und keine unverträglichen Hilfsstoffe enthält. Besser verträgliche Wirkstoffe sind z.B. Diazepam, Fentanyl, Sufentanil, Piritramid, Propofol, Ketamin, Mepicacain, Isofluran, oder Sevofluran. Sollte man in der Vergangenheit schon stark auf ein Narkotikum reagiert haben, ist die Gabe von Antihistaminika sinnvoll. Dies sollte aber unbedingt mit dem Anästhesisten besprochen werden.

🔴 Nicht verträglich:

  • Curare
  • Methohexital
  • Procain
  • Propanidid
  • Morphin
  • Codein
  • Tramadol
  • Opiate
  • Thiopental
  • Phenobarbital
  • Lidocain


Antihistaminika:

Antihistaminika blockieren bestimmte Histaminrezeptoren und wirken somit gegen histaminbedingte Symptome. Sie sorgen also dafür, dass vorübergehend die Wirkung von Histamin unterdrückt wird, d.h. aber nicht, dass der Histaminspiegel dadurch gesenkt wird. Es findet lediglich keine Informationsübertragung statt, dass Histamin ausgeschüttet werden soll. Bisher gibt es vier verschiedene Histaminrezeptortypen: H1 bis H4. Antihistaminika wirken oft nur rezeptorspezifisch und binden einen der 4 Rezeptoren. Mit dem H1 Rezeptor können die meisten histaminbedingten Symptome unterdrückt werden. Der H2 Rezeptor ist sinnvoll bei Beschwerden des Verdauungstraktes. H3 sowie H4 Rezeptoren haben bisher kaum eine therapeutische Bedeutung. Bekannte und verträgliche Antihistaminika sind z.B. Cetirizin (kann leicht schläfrig machen), Desloratadin, Fexofenadin, Fenistil sowie Loratadin.


Enzymblocker:

  • Cimetidin (H2 Antihistaminikum)
  • Diphenhydramine
  • Promethazin


Hustenmittel:

Bei Erkältungskrankheiten sollte eher auf Hustenmittel mit dem Wirkstoff Thymian zurückgegriffen werden, um den Schleim zu lösen. Zu beachten ist, dass das Mittel der Wahl so wenig Zusatzstoffe wie möglich beinhaltet. Am besten ist es allerdings, sich einen Tee aus Thymian und Salbei zu brühen und diesen über den Tag verteilt schluckweise zu trinken.

🟠 Enzymblocker

  • Ambroxol

🟡 Histaminliberator

  • Codein
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VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE

Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.

Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.

Herzliche Grüße
Thomas und Michaela

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