Alkohol und Histaminintoleranz

Sicher kennst du das Paradebeispiel bei einer Histaminintoleranz: Nach dem Verzehr von Rotwein und gut gereiftem Käse erleidest du Migräneanfälle, Hautausschläge oder ähnliches. Das ist auch nicht verwunderlich, denn nicht nur gereifte Lebensmittel, sondern auch gereifte Getränke wie Rotwein haben einen entsprechend hohen Histamingehalt. Doch nicht nur der Histamingehalt ist dabei problematisch, sondern auch der Alkohol an sich.

Warum Alkoholkonsum im Allgemeinen problematisch ist

Viele Krankheiten können durch Alkoholkonsum entstehen. Das Zellgift kann großen gesundheitlichen Schaden anrichten. Allein in Deutschland sterben jeden Tag 200 Menschen an den direkten oder indirekten Folgen von Alkoholkonsum.

Das Hauptabbauprodukt von Alkohol, Acetaldehyd, kann die DNA von Zellen schädigen. Deshalb gehört Alkohol zu den „Top Ten“ aller Stoffe, die Krebs auslösen.
Besonders häufig gilt das für Krebserkrankungen in Mund, Rachen, Speiseröhre, Dickdarm und Brustdrüse. Doch Krebs ist nicht die einzige mögliche körperliche
Folge. Neben direkten Folgen wie Alkoholvergiftung oder Unfälle durch Trunkenheit am Steuer gibt es zahlreiche Langzeitfolgen, die bei häufigerem Konsum auftreten können. Alkohol schädigt die Leberzellen und kann zu Lebererkrankungen wie Fettleber, Hepatitis und Leberzirrhose führen. Er erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Herzkrankheiten, schwächt unser Immunsystem und fördert Entzündungsprozesse. Langfristiger Konsum kann außerdem zu Nervenschäden und neurologischen Störungen wie Demenz und Alzheimer führen. Auch auf unsere Psyche hat Alkohol einen Einfluss. Er kann nicht nur psychische Erkrankungen auslösen, es können auch bestehende seelische Erkrankungen den Konsum von Alkohol begünstigen. Zu den Erkrankungen, die häufig zusammen mit übermäßigem Alkoholkonsum auftreten, zählen Depressionen, Angststörungen, Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) und Persönlichkeitsstörungen. Außerdem schädigt Alkoholkonsum langfristig unsere Konzentrationsfähigkeit.

Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann zu schwersten Schädigungen des Kindes führen. Jeder Schluck Alkohol geht vom Körper der Mutter direkt in den Körper des Ungeborenen über, die Leber des Kindes kann das Zellgift noch nicht abbauen. Es gibt für Schwangere keine unbedenkliche Trinkmenge und keine
Schwangerschaftsphase, in der Alkoholkonsum unschädlich wäre. Jährlich kommen in Deutschland etwa 10.000 Babys mit Beeinträchtigungen zur Welt. Diese werden unter dem Begriff Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) zusammengefasst. Oft gehen diese mit lebenslangen körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen einher, die unter anderem Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten wie Ruhelosigkeit, Reizbarkeit und gesteigerte Aggressivität verursachen können. Für viele Betroffene bleibt es auch im Erwachsenenalter schwierig bis unmöglich, den Alltag selbstständig zu bewältigen und für sich selbst zu sorgen.

Wie wird Alkohol im Körper abgebaut?

Ein geringer Teil des Alkohols wird ausgeatmet sowie über die Haut und die Nieren ausgeschieden. Den Großteil jedoch verarbeitet der Körper zu Wasser und
Kohlenstoffdioxid. Über 90 Prozent des Alkohols baut die Leber ab. Obwohl die Leber den Großteil des Alkohols abbaut, wird er zunächst durch den Magen und
Dünndarm ins Blut aufgenommen. Alkoholkonsum kann die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut erhöhen, was dazu führt, dass mehr Histamin und andere
unverträgliche Stoffe in den Blutkreislauf gelangen.
Dazu gehören Nahrungsbestandteile die nicht vollständig verdaut wurden, Giftstoffe die der Körper eigentlich ausscheidet. Der Durchtritt solcher Stoffe kann zu einer vermehrten Aktivierung des Darmimmunsystems führen. Das Immunsystem fängt an, sich gegen die aufgenommenen Stoffe zu richten. Dabei wird eine Abwehrreaktion ausgelöst, die auch zu einer Entzündung der Darmschleimhaut führen kann. Dieses Phänomen wird auch als Leaky Gut Syndrom bezeichnet. Mehr über das Leaky Gut Syndrom und Histaminintoleranz kannst du hier lesen.

Alkohol und Histaminintoleranz

Alkoholische Getränke können auf verschiedene Arten die Histaminintoleranz verschlimmern:

1. Sie enthalten oft selbst hohe Mengen an Histamin und hemmen das Enzym Diaminoxidase (DAO), das für den Abbau von Histamin verantwortlich ist. Insbesondere Rotwein, Bier und Champagner sind für ihre hohen Histamingehalte bekannt.

2. Alkohol ist zudem ein Histaminliberator und kann somit hohe Mengen an körpereigenem Histamin freisetzen.

3. Des Weiteren enthalten viele Alkoholsorten auch andere biogene Amine, die ebenfalls Symptome auslösen können.

4. Aber auch weitere Stoffe wie Hefen und Sulfite können je nach Toleranzgrenze zusätzliche Reaktionen auslösen.

5. Alkoholische Mixgetränke enthalten häufig Zusätze und Zutaten, die bei einer HIT ohnehin schlecht verträglich sind.

Tipps zum Umgang mit Alkohol bei Histaminintoleranz

Mehr als 50% der von Histaminintoleranz Betroffenen geben Alkohol als Auslöser für Symptome an. Deshalb ist es ratsam, den Konsum von Alkohol zu vermeiden oder zumindest stark zu reduzieren.

Wenn du nicht vollständig auf Alkohol verzichten kannst, gibt es einige Strategien, um die Verträglichkeit zu verbessern:

  • Trinke viel Wasser – Histamin ist wasserlöslich!
  • Ernähre dich streng histaminarm vor und nach dem Konsum von Alkohol, um die Gesamtbelastung für deinen Körper zu reduzieren.
  • Trinke nicht auf nüchternen Magen.
  • Trinke nur kleine Mengen Alkohol und höre auf deinen Körper. Bei Symptomen lasse es lieber sein!
  • Nimm reichlich Vitamin C nach dem Alkoholkonsum ein, denn Alkohol ist ein Vitamin-C-Killer.

Besser verträglicher Alkohol bei Histaminintoleranz

  • Gespritzter Weißwein
  • Histaminarmer Weißwein (Laborgeprüft)
  • Klarer Alkohol wie Wodka, Schnaps, Gin, Korn
  • Leichte Biersorten wie Pils, Helles, Schwarzbier oder Lagerbier
  • Lammsbräu, glutenfrei Bio gilt z.B. als ein histaminarmes Bier

Es gibt mittlerweile auch Hersteller, die histaminarme Weine und Biere anbieten. In diesem Fall steht auf den Etiketten dann „histamingeprüft“. Dennoch sollte immer auf die individuelle Toleranzgrenze geachtet werden, denn aufgrund des Alkoholgehalts sind auch histamingeprüfte Alkoholika oft problematisch.

Schlecht verträglicher Alkohol bei Histaminintoleranz

  • Rotwein
  • Champagner, Sekt
  • gereifte Spirituosen
  • Weißbier, Hefeweizen, Weizenbier, Altbier, Malzbier, Kölsch
  • Cocktails mit weiteren unverträglichen Zutaten
  • Liköre mit unverträglichen Zutaten (Baileys, Obstliköre)

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Der vollmundige Kräutertee mit einer leichten Nelken- Zitronennote im Abgang wirkt ausgleichend und ist ein Held im Kampf gegen Histamin (aufgrund des Tulsikrauts).

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DAOfood ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das das Enzym Diaminoxidase (DAO) enthält.

Die Diaminoxidase in DAOfood ergänzt das körpereigene Enzym. Die Einnahme einer Tablette DAOfood vor jeder Mahlzeit kann die Menge an DAO im Dünndarm erhöhen. Dies kann im Verdauungstrakt die Verarbeitung des Histamins aus der Nahrung beschleunigen.

Unsere Empfehlung:

Verzichte möglichst auf Alkohol. Er hat, ob mit oder ohne Histaminintoleranz, zahlreiche negative Effekte auf deine Gesundheit. Da Alkoholkonsum sehr häufig in einer selbstverständlichen Verbindung mit gesellschaftlichen Anlässen steht, kannst du versuchen, auf histaminarme UND alkoholfreie Alternativen zurückzugreifen. Probiere es doch mal mit selbst gemixten Mocktails oder einem spritzigen, gut gekühlten Verjus. Solltest du dennoch ab und an etwas Alkoholisches trinken wollen, befolge die oben aufgeführten Tipps und achte unbedingt auf deine Toleranzgrenze.

VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE

Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.

Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.

Herzliche Grüße
Thomas und Michaela

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