Der undichte Darm - Das Leaky Gut Syndrom

ein Gastbeitrag von Yvonne Isabella Löhner, Ernährungsexpertin

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Unser Darm kommt tagtäglich mit körperfremdem Material – in Form von Nahrung, Bakterienbruchstücken, Schadstoffen – in Kontakt. Zwischen unserem Körper und der Außenwelt wird ständig entschieden, welche Stoffe der Körper aufnimmt, welche nicht weiterverarbeitet und ausgeschieden werden. Bei diesem Vorgang ist eine richtig funktionierende Darmschleimhaut des Magen-Darm-Traktes gefragt und für unsere Gesundheit von enormer Bedeutung.

Viele Menschen plagen sich tagtäglich mit Magen-Darm-Problemen herum. Nur wenige wissen, dass eine gestörte Darmtätigkeit als Folge einer durchlässigen Darmbarriere große Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit haben kann. Das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom (engl. „leaky gut“ = durchlässiger Darm) betrifft mehr Menschen, als man glauben mag. Auch eine Histaminintoleranz geht oft mit einer erhöhten Darmdurchlässigkeit bzw. einem Leaky-Gut-Syndrom einher.

Dünndarm im Körper

Die Symptome eines Leaky-Gut-Syndroms können sehr diffus und vielfältig sein, wie z.B.:

  • Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen
  • Chronische Muskelschmerzen
  • Konzentrationsstörungen
  • Blähungen, Durchfall, Verstopfung
  • Kopfschmerzen / Migräne
  • Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen
  • Ekzeme /Akne
  • geschwächtes Immunsystem
  • Chronische Müdigkeit
  • Lebensmittelunverträglichkeiten (Nahrungsmittelintoleranzen)
  • Reizdarmbeschwerden

und vieles mehr.

Viele der genannten Symptome werden nicht unbedingt mit einem kranken Darm in Verbindung gebracht. Daher kommen Betroffene auch meist gar nicht auf die Idee, etwas für ihr Verdauungssystem zu tun.

Je länger das Leaky Gut Syndrom jedoch besteht, können sich im Laufe der Jahre ernsthafte Beschwerden daraus entwickeln.
Bei einigen Erkrankungen wird ein Zusammenhang mit einer gestörten Darmbarriere vermutet. Dazu zählen zum Beispiel: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, Allergien, Übergewicht, Typ-1-Diabetes, Autismus, Autoimmunerkrankungen.

Auslöser für die durchlässige Darmschleimhaut können unter anderem folgende Faktoren sein:

  • Medikamente z.B. Antibiotika, Schmerzmittel wie Aspirin oder Ibuprofen, Chemotherapeutika,
  • krankmachende Bakterien,
  • Parasiten, Pilze und Viren,
  • falsche Ernährung,
  • Genussmittel wie Alkohol, Rauchen und zu viel Kaffee,
  • psychischer Stress,
  • Dünndarmfehlbesiedlung,
  • Vitamin-A-Mangel

Warum ist eine Fehlfunktion der Darmbarriere schädlich?

Sobald die natürliche Barrierefunktion im Darm aus der Balance gerät, kann es zum Übertritt verschiedener unerwünschter Substanzen durch die Darmwand in den Blutkreislauf kommen.
Dazu gehören Nahrungsbestandteile die nicht vollständig verdaut wurden, Giftstoffe die der Körper eigentlich ausscheidet. Der Durchtritt solcher Stoffe kann zu einer vermehrten Aktivierung des Darmimmunsystems führen. Das Immunsystem fängt an, sich gegen die aufgenommenen Stoffe zu richten. Dabei wird eine Abwehrreaktion ausgelöst, die auch zu einer Entzündung der Darmschleimhaut führen kann.
Die Folge einer solchen Reaktion können in Form von Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen oder sogar einer erhöhten Schmerzempfindung wahrgenommen werden. Darüber hinaus geht man zunehmend davon aus, dass die übermäßigen Immunreaktionen beim Leaky Gut Syndrom sowohl Nahrungsmittelunverträglichkeiten als auch Nahrungsmittelallergien begünstigen können.
Es kommt dazu, weil das Immunsystem sich nun auch gegen unverdaute Nahrungsbestandteile richten kann und diese dann als schädlich markiert und erkennt. Wird nun, zum Beispiel im Rahmen einer bisher gut vertragenen Mahlzeit, die gleiche Nahrung aufgenommen, kann das Immunsystem sie als schädlich erkennen, obwohl eigentlich keine Gefahr von ihr ausgeht.

Wie kann ein Leaky-Gut-Syndrom festgestellt werden?

Eine wichtige Untersuchung, um die Diagnose Leaky-Gut zu stellen, ist der sogenannte Lactulose-Mannitol-Test. Auch Bluttests auf das sog. Protein Zonulin, dass die Durchlässigkeit im Darm reguliert, können Hinweise auf das Vorliegen eines Leaky-Gut-Syndroms geben. In Stuhltests lassen sich Stoffe wie Alpha-1-Antitrypsin, sekretorisches Immunglobulin A (sIgA) und einige Entzündungsmarker finden. Ein erfahrener Therapeut hat viele Möglichkeiten, um dieses Syndrom zu outen und dem Patienten zu helfen.

Was kann ich selbst tun, um die Störung zu beheben?

Die wichtigste Maßnahme zur Behandlung des Leaky-Gut ist eine Umstellung der Ernährung und Stressreduktion. Unsere Ernährung, die reich an raffiniertem Zucker, ungesunden, Fetten, Haltbarkeitsmachern und Nahrungszusatzstoffen ist, spielt eine Rolle in der Entstehung vieler Darmerkrankungen.
Neben den entzündlichen Darmerkrankungen wir z.B. Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa, die ihrerseits ein Leaky-Gut-Syndrom auslösen können, kann eine falsche Ernährung auch zu einer direkten Schädigung des Darmes führen. Diese kann sich häufig durch eine dauerhafte unterschwellige Entzündungsaktivität im Darm äußern.

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an gesunden Fettsäuren, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen ist, hilft, den Darm zu beruhigen und die Entzündung in Zaum zu halten.
Gerade bei nachgewiesenen Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten sollten die entsprechenden schlecht verträglichen Lebensmittelbestandteile gemieden werden, um zusätzliche Reizungen des Magen-Darm-Trakts zu reduzieren und zu vermeiden.

Die gute Nachricht ist, dass es Maßnahmen zum Aufbau der Darmbarriere gibt, die hier zusammengefasst vorgestellt werden:

  • REMOVE (Weglassen) - Lebensmittel und Lebensstilfaktoren, die den Darm schädigen eliminieren
  • REPLACE (Hinzufügen) – stattdessen Lebensmittel, welche eine entzündungshemmende und reparierende Wirkung auf den Darm und den Körper haben aufnehmen
  • REINOCCULATE (Neubesiedlung) – die guten Darmbakterienstämme sollten durch die Einnahme von probiotischen Bakterien unterstützt bzw. erneut besiedelt werden. Das ist extrem wichtig, denn Bakterien in unserem Darm sind ein wichtiger Bestandteil der Darmbarriere.
  • REPAIR (Reparatur) – der Darmschleimhaut mit Mikronährstoffen

Welche Lebensmittel sollten beim Leaky Gut Syndrom gemieden werden?

  • Getreideprodukte, vor allem glutenhaltige Produkte wie Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste oder Grünkern
  • Milch und Käseprodukte, wobei wir hier auch an Schaf und Ziege denken sollten, weil beim gestörten Darm zunehmend Menschen eine Kaseinunverträglichkeiten entwickeln können
  • Fastfood, das viele ungesunde Fette und Kohlenhydrate enthält und häufig glutenhaltig ist
  • Lektinhaltige Nahrungsmittel wie z.B. Vollkorn, Tomaten, Erbsen, Bohnen, Zuckerschoten, Kichererbsen, Sojabohnen, Linsen, Auberginen, Tomaten, Paprika, Chilischoten, Gojibeeren
  • Industriell verarbeitete Lebensmittel, denn sie enthalten viele Geschmacksverstärker, Emulgatoren, Aromastoffe, Zuckerzusatzstoffe und Gluten
  • Raffinierte sog. leere Kohlenhydrate wie z.B. Weißmehl, heller Reis, helle Nudeln, Softdrinks, Süßigkeiten, Ketchup
  • Weiterhin sollten toxische Belastungen, Leitungswasser, Pestizide, und Antibiotika überprüft werden

Kurzüberblick der Nahrungsmittel, die beim Leaky-Gut-Syndrom empfehlenswert sind:

  • Hühnerbrühe und Rinderbrühe – Brühe enthält Collagen, zahlreiche Aminosäuren und Glyzin, die helfen können die angegriffenen Darmzellen zu heilen. Am besten geeignet sind selbstgekochte Brühen, so wie es Oma schon gemacht hat. Kokosprodukte – die Fettsäuren der Kokosnuss sind besonders leicht verdaulich.
  • Gekeimte Saaten – Chiasamen, Leinsamen und Hanfsamen sind in gekeimter Form eine exzellente Quelle für Ballaststoffe, die das Wachstum der guten Darmbakterien fördern können. Wenn Sie jedoch, an sehr stark ausgeprägten Leaky Gut leiden, würde sich am Anfang eher gedünstetes Gemüse anbieten, weil dies etwas schonender ist.
  • Gesunde Fette – es ist es sehr hilfreich, Lebensmittel mit einem hohen Omega-3-Anteil zu essen, da dies entzündungshemmend wirken kann. Olivenöl, Avocados, Ghee und Kokosöl, Lachs – wobei hierbei die Plastik und Schwermetallbelastung gedacht werden sollte. Zusammenfassend heißt das: Reduzieren Sie glutenhaltige Lebensmittel, evtl. Milchprodukte, Zucker, ungekeimtes Getreide und genetisch modifizierte Lebensmittel.

Stressoren im Alltag finden

Die Stressoren im Alltag zu finden, ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, weil negativer Stress zu Ausschüttung vieler schädlicher Stoffe im Körper führen kann. Dabei sollten Sie bedenken, dass: ALLES STRESS SEIN KANN! Ob es die Arbeit oder der Partner ist, der fehlende Kontakt zu einem Familienmitglied, mangelnde (Selbst-)Liebe, wenig Schlaf. Auch Medikamente können Wechselwirkungen auslösen. Hier möchte ich Ihnen ein paar Möglichkeiten vorstellen, die bei der Darmreparatur hilfreich sein können, wobei beim Leaky Gut-Syndrom u.a. an Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Parasiten, Pilze gedachte werden sollte. ALLES - auch die gesündeste Nahrung – kann entzündliche Prozesse auslösen bzw. forcieren und muss ganz individuell angepasst werden.

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Ernährungsexpertin Yvonne Isabella Löhner macht in ihrem Buch "Darm gesund - Ich gesund" deutlich, an welchen Anzeichen erkennbar wird, dass der Darm leidet. Was schädigt die Darmflora, welche Symptome weisen auf einen angegriffenen Darm hin und welche Krankheiten können daraus entstehen? Diese und viele weitere Fragen werden in dem ausführlichen Ratgeber gekonnt erklärt. Mit ihrem Buch lädt Frau Löhner zu einer gemeinsamen Reise ein, um den Körper besser zu verstehen und wertzuschätzen.

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VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE

Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus. Wir haben Histaminikus gegründet, weil wir selbst von einer Histaminintoleranz betroffen sind. Michaela leidet schon seit Kindheitstagen an einer Histaminintoleranz. Doch erst im Alter von 35 Jahren wurde es bei ihr festgestellt. Und auch unser Sohn Tim ist leider davon betroffen. Der Frust, dass es damals keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel gab, hat uns zu dem Entschluss gebracht, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.

Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch doch auch mal auf unserer Website um. Wir haben für euch viele interessante Informationen zum Thema Histaminintoleranz. Melde dich auch gerne zum Newsletter an, damit du kein spannendes Thema mehr verpasst.

Herzliche Grüße
Thomas und Michaela

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