Long Covid – ein unentdecktes MCAS?
Long Covid ist mittlerweile ein weit verbreitetes Phänomen. Etwa 10-20% aller Corona Erkrankten leiden über den Krankheitsverlauf hinaus unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Diese können mehrere Wochen, Monate oder sogar länger als ein Jahr nach der Coronaerkrankung andauern. Es gibt mittlerweile aber auch Betroffene, die über Long-Covid nach der Impfung klagen. Wie viele Personen nach der Impfung tatsächlich davon betroffen sind, ist aber noch unklar.
Was ist Long-Covid und wann tritt es auf?
Man spricht von Long-Covid, wenn mehrere Wochen nach der Covid-19-Infektion keine vollständige Erholung eintritt und sich bei den Betroffenen stetig wiederkehrende oder gar chronische Symptome zeigen. (1) Long Covid entwickelt sich dabei nicht unbedingt zu Beginn der Infektion. Nach ca. 10-12 Tagen der Corona-Erkrankung kommt es noch einmal zu einer Entzündungsreaktion (Aktivierung der Mastzellen). Oft ist dies der Zeitpunkt, an dem sich Long Covid entwickelt. Das Risiko für Long Covid steigt mit höherem Alter und mit der Anzahl der Vorerkrankungen, aber auch junge gesunde Menschen können davon betroffen sein.
Die Symptome von Long Covid äußern sich in den meisten Fällen in:
• Erschöpfungssyndrom (2) und einer chronischen Müdigkeit
• Atemnot
• Kopf- Gelenk- und Muskelschmerzen
• Konzentrationsstörungen und Gedächtnisprobleme, Brain Fog
• Psychische Probleme (Depressionen)
• Anhaltender Geruchs- und Geschmacksverlust bzw. -störungen
• Magen-Darm-Beschwerden
• Herzbeutelentzündungen, Herzrhythmusstörungen
• Schlafstörungen, starkes PMS
Von anderen Viruserkrankungen wissen wir bereits, dass sie Erschöpfungszustände auslösen können. Eine entscheidende Rolle spielen hier Entzündungsreaktionen. Auch das Corona-Virus löst eine Autoimmunreaktion aus, die über die eigentliche Erkrankung hinaus anhalten kann. Dies führt zu übermäßigen Entzündungsreaktionen mit Überaktivierung der Mastzellen und vermehrter Zytokin- und Histaminausschüttung. Auf diese Weise kann also eine Histaminintoleranz oder auch ein Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) ausgelöst werden oder entstehen.
Über die Ursachen wird derzeit noch viel geforscht, denn es ist momentan noch nicht viel darüber bekannt. Ein Ansatz ist, dass Long Covid ein MCAS ist, das durch die Infektion oder die Impfung eskaliert ist. Aber auch die Reaktivierung einer latenten Epstein-Barr-Virus-Infektion, das Verbleiben von Virusresten im Körper oder kleinere Schäden an den Organen bzw. Durchblutungsstörungen, ausgelöst durch das Spike-Protein können weitere Ursachen sein. In unserem Beitrag möchten wir die Ursache des MCAS näher beleuchtenDie Ursachen von Long Covid
Das Mastzell-Aktivierungssyndrom (MCAS) ist eine chronische Multisystemerkrankung mit entzündlichen und allergischen Komponenten, die in Deutschland bei 17 % der Bevölkerung verbreitet ist (Molderings et al., 2013). Beim MCAS sind die Mastzellen krankhaft verändert. Mastzellen sind Zellen der Immunabwehr und helfen eine Infektion zu bekämpfen. Sie reagieren als erstes auf eine Bedrohung von außen und schütten zahlreiche verschiedene Stoffe aus. Dabei erzeugen sie Entzündungsherde, um das Immunsystem in Gang zu setzen. Eigentlich eine sehr gute und lebensnotwendige Sache. Doch beim MCAS reagieren die Mastzellen hypersensibel auf jegliche Reize und schütten unkontrolliert und chaotisch viel zu viel Histamin und weitere Entzündungsmediatoren aus. Die Mastzellen werden dabei durch Umweltfaktoren, Allergene, Lebensmitteln, Infektionen, diverse Medikamente, Alkohol sowie körperlicher Anstrengung und Stress getriggert.
Dies führt zu einer Vielzahl an Symptomen, wobei es kein einheitliches Beschwerdebild gibt. Die Symptome können einer Allergie, einer Lebens¬mittel¬vergiftung oder einer Erkältung gleichen. Leitsymptome eines MCAS sind Urtikaria (Nesselsucht), Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen, starkes PMS, Schlafstörungen, Panikattacken oder auch Herz-Rhythmus-Störungen. Meist tritt eine Kombination der genannten Symptome auf und Betroffene haben das Gefühl, dass der ganze Körper nicht mehr richtig zu funktionieren scheint. Die Symptome gleichen oft denen einer Histaminintoleranz. Leider ist die Verbreitung und die Bedeutung von MCAS (wie auch die der Histaminintoleranz) bei vielen Ärzten kaum bekannt und wird daher nur schlecht diagnostiziert.
Oft geht ein Mastzell-Aktivierungssyndrom auch mit einer Histaminintoleranz einher. Durch die Mastzellen wird bereits so viel Histamin freigesetzt, dass zusätzliches Histamin, das über die Nahrung aufgenommen oder freigesetzt wird, problematisch sein kann. Bestimmte Lebensmittel können bereits vorhandene Symptome verstärken oder aber das Histaminfass zum Überlaufen bringen. Im Gegenzug können Symptome durch eine histaminarme Ernährung oft gelindert werden.
Was ist ein MCAS
Covid-19 und die Mastzellen
Die übermäßige Aktivierung der Mastzellen sowie die Ausschüttung von Entzündungsmediatoren spielen sowohl bei der Covid-19-Infektion als auch bei der Corona-Impfung eine zentrale Rolle. Viele der Symptome eines MCAS gleichen denen einer Covid-19 Infektion oder des Long-Covid-Syndroms. Auch ein Großteil der Entzündungsreaktionen bei Covid-19 gleichen den Entzündungsformen eines MCAS. (5)
Mastzellen reagieren also auf das Coronavirus und schütten Entzündungsmediatoren, Zytokine und Histamin aus. Dies kann bei der Covid-19-Infektion schwerste Mastzellreaktionen auslösen.
Es wird also eine übermäßige Immunreaktion ausgelöst und ein Zytokinsturm kann sich daraufhin entwickeln. Bei einem Zytokinsturm kommt es zu einer Reihe immer stärker werdender Immunreaktionen, die das Immunsystem erschöpfen lassen. Im schlimmsten Fall kann diese Reaktion zu einem Organversagen oder tödlicher Atemnot führen. Bei der Autopsie von Covid-19 Verstorbenen konnten eine Vielzahl von Mastzellen in der Lunge festgestellt werden. (3) Auch konnte ermittelt werden, dass die Mastzellen bei Covid-19 Patienten vermehrt aktiv sind – natürlich in Abhängigkeit vom Schweregrad der Krankheit.
Aber auch bei der Impfreaktion laufen die gleichen Mechanismen als Immunantwort auf das Spike-Protein ab, wohl aber in leichterer Form.
Ob dies tatsächlich so ist, ist noch nicht abschließend erforscht, da auch immer mehr Geimpfte über Long-Covid klagen.
Im Normalfall fährt die Aktivität der Mastzellen nach der Covid-Erkrankung wieder auf das normale Ausgangsniveau zurück. Bei Long-Covid scheint dies aber nicht der Fall zu sein. Die Mastzellen verharren in ihrer abnormalen Aktivität und schütten immer wieder Histamin und andere Botenstoffe aus. Dies führt zu den oben genannten Symptomen und zu immer wiederkehrenden Entzündungsreaktionen.
Da Mastzellen an fast jedem Köperorgan beteiligt sind, ist die Symptomvielfalt sehr groß und individuell. Es wird daher angenommen, das eine Covid-Infektion ein bereits bestehendes - aber unentdecktes - MCAS ausbrechen lässt. (4)
Vorbeugung und Behandlung
Im Praxisalltag hat sich erwiesen, dass Medikamente, die bei einem MCAS verabreicht werden, ebenso hilfreich bei einer Covid-Erkrankung sind bzw. „medikamentös gut eingestellte“ Betroffene eines MCAS nur sehr leichte Covid-Verläufe hatten. Die Hemmung der Freisetzung von Mastzellmediatoren ist daher entscheidend bei der Vorbeugung und Behandlung von Covid 19 sowie Long-Covid.
Was wirkt mastzellstabilisierend?
-> Antihistaminika wie Desloradatin und Famotidin.
-> Vitamin C als Histamingegenspieler Nummer 1, sowie Vitamin D3 + K2 ist sinnvoll.
-> Natürliche Antihistaminika in Form von Quercetin, Tulsitee, OPC und Schwarzkümmelöl sowie entzündungshemmende Pflanzenstoffe wie Kurkuma, Omega 3 und Boswelia sind empfehlenswert und können die Mastzellen stabilisieren.
-> Folgende Minerale und Spurenelemente können ebenfalls stabilisieren: Zink, Calcium, Magnesium, Selen.
Vorbeugend können alle Maßnahmen, die das Immunsystem unterstützen, helfen, wie z.B. tägliche Bewegung, Stressvermeidung, ausgewogene und basische Ernährung, viel trinken und ausreichend Schlaf.
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Wir müssen darauf hinweisen, dass alle Information zu Behandlungsmethoden, Nährstoffen und Vitaminen und deren Wirkung sich auf althergebrachtes Wissen, Studien sowie Meinungen und Erfahrungen von Therapeuten und Literatur beziehen. Unser Beitrag kann in keinster Weise die medizinische Heilbehandlung durch Diagnose und Therapie eines Arztes ersetzen. Auch eine heilende Versprechung können wir nicht geben. Es geht in erster Linie um die Weitergabe von Informationen. Bei ernsthaften Erkrankungen, nicht erklärlichen Beschwerden und Unsicherheit sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Die Anwendung der genannten Nährstoffe oder Therapieformen erfolgt auf eigene Gefahren. Jeder muss für sich entscheiden, was und ob er es zu sich nimmt!
Quellen: 1) C. Sudre et al., Attributes and predictors of Long-COVID: analysis of COVID cases and their symptoms 1collected by the Covid Symptoms Study App, doi: https://doi.org/-10.1101/2020.10.19.20214494 2) J. Logue et al., Sequelae in Adults at 6 Months After COVID-19 Infection, JAMA Network Open. 2021;4(2):e210830. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2021.0830 3) Hafezi et al, 2021 4) L. Afrin et al., Covid-19 hyperinflammation and post-Covid-19 illness may be rooted in mast cell activation syndrome, International Journal of Infectious Diseases 100 (2020), 327–332 5) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34563706/
VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE
Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus. Wir haben Histaminikus gegründet, weil wir selbst von einer Histaminintoleranz betroffen sind. Michaela leidet schon seit Kindheitstagen an einer Histaminintoleranz. Doch erst im Alter von 35 Jahren wurde es bei ihr festgestellt. Und auch unser Sohn Tim ist leider davon betroffen. Der Frust, dass es damals keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel gab, hat uns zu dem Entschluss gebracht, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
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Herzliche Grüße
Thomas und Michaela