
Migräne rund um die Periode
Viele Frauen kennen es: Kurz vor oder während der Menstruation beginnt der Kopf zu pochen. Die Migräne ist dann oft stärker und hält länger an als sonst. Es handelt sich um eine besondere Form der Migräne, die direkt mit dem Zyklus zusammenhängt. Die Beschwerden treten regelmäßig in dieser Zeit auf – und viele Betroffene wissen genau, was sie erwartet. Hier lernst du die Hintergründe kennen und erfährst, was in solchen Phasen helfen kann.
Was ist eine menstruell bedingte Migräne?
Bei manchen Frauen tritt Migräne immer wieder in einem bestimmten Zeitraum auf – nämlich zwei Tage vor bis drei Tage nach Beginn der Periode. Das nennt man menstruell bedingte Migräne. Typisch ist, dass diese Form der Migräne in mindestens zwei von drei Zyklen auftritt. Oft fällt das zunächst gar nicht auf. Erst wenn gezielt nachgefragt wird oder ein Zykluskalender geführt wird, zeigt sich der Zusammenhang.
Man unterscheidet zwei Formen: Die rein menstruelle Migräne tritt nur rund um die Periode auf. Häufiger ist jedoch die menstruationsassoziierte Migräne – sie kommt also in diesem Zeitfenster vor, aber auch an anderen Tagen im Zyklus. Ausgelöst wird diese Migräneform durch hormonelle Schwankungen. Im Vergleich zu anderen Migränearten sind die Beschwerden oft stärker, dauern länger und gehen häufiger mit Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit oder Erbrechen einher. Dies kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Manche Betroffene zögern sogar, wichtige Lebensentscheidungen zu treffen – aus Sorge, dass die Migräne durch mehr Stress oder neue Herausforderungen schlimmer wird.
Wie entsteht menstruell bedingte Migräne?
Kurz vor Beginn der Periode fällt bei vielen Frauen der Östrogenspiegel – also die Konzentration eines wichtigen weiblichen Hormons – deutlich ab. Fachleute vermuten, dass genau dieser Hormonabfall eine Migräne auslösen kann. Studien an Tieren deuten darauf hin, dass solche Hormonschwankungen die Ausschüttung eines Botenstoffs im Gehirn fördern: CGRP. CGRP steht für „Calcitonin Gene-Related Peptide“ und ist eng mit der Entstehung von Migräne verbunden. Es weitet die Blutgefäße im Gehirn und löst Entzündungen aus – eine Ursache für die typischen, pulsierenden Kopfschmerzen. In einer Studie von 2023 wurde gezeigt: Frauen mit Migräne hatten während der Periode deutlich höhere CGRP-Werte im Blut als gesunde Frauen. Der genaue Zusammenhang ist noch nicht vollständig geklärt – auch nicht, warum manche Frauen besonders empfindlich auf hormonelle Veränderungen reagieren, während andere keine Migräne entwickeln.
Auch in den Wechseljahren kann es durch starke Hormonschwankungen wieder zu Migräneattacken kommen – vor allem bei Frauen, die bereits zuvor betroffen waren. Die gute Nachricht: Nach der Menopause, also wenn die hormonellen Veränderungen abgeschlossen sind, wird die Migräne in der Regel deutlich schwächer. Dass Migräne in den Wechseljahren zum ersten Mal auftritt, ist dagegen eher selten.
PMS, Histamin und Migräne
PMS, das prämenstruelle Syndrom, bedeutet, dass Frauen in den Tagen vor ihrer Periode verschiedene körperliche und seelische Symptome spüren. Diese Beschwerden treten meist einige Tage bis zu zwei Wochen vor der Menstruation auf, also in der zweiten Hälfte des Zyklus nach dem Eisprung. Wenn die psychischen Symptome wie starke Stimmungsschwankungen oder sogar depressive Verstimmungen besonders heftig sind, spricht man von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) – eine besonders starke Form von PMS. Beide Formen können den Alltag ganz schön belasten. Es ist schon lange bekannt, dass weibliche Sexualhormone einen Einfluss auf Mastzellen haben – das sind Zellen im Immunsystem, die unter anderem Histamin freisetzen. Besonders Östrogen, vor allem in Form von Estradiol, kann diese Mastzellen aktivieren und so die Histaminausschüttung ankurbeln. Gleichzeitig schwächt Östrogen auch das Enzym DAO, das eigentlich dafür sorgt, dass Histamin abgebaut wird. Dadurch entsteht ein ziemlich fieser Kreislauf: Östrogen sorgt für mehr Histamin, und Histamin regt die Eierstöcke an, noch mehr Östrogen zu produzieren. Wenn man dann auch noch viele histaminreiche Lebensmittel isst, kann das die Hormone ganz schön durcheinanderbringen. Auch bei der Einnahme von Östrogen-Ersatzstoffen kann die Histaminempfindlichkeit steigen, teilweise sogar eine Histaminintoleranz entstehen. Progesteron spielt hier eine wichtige Gegenrolle: Es sorgt dafür, dass das Östrogen nicht überhandnimmt und hemmt die Histaminausschüttung. Fehlt Progesteron, kann also das Gleichgewicht kippen und die Probleme mit Histamin und Östrogen werden größer.
Was genau PMS verursacht, ist noch nicht vollständig geklärt. Forscher vermuten, dass vor allem die Hormonschwankungen zwischen Östrogen und Progesteron eine Rolle spielen. Auch der Botenstoff Serotonin, der die Stimmung beeinflusst, ist wichtig. Sein Spiegel sinkt kurz vor der Periode oft ab, was Beschwerden verstärken kann. Manche Frauen sind außerdem genetisch empfindlicher gegenüber den Hormonen. Typische körperliche Beschwerden sind Brust- und Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Verdauungsprobleme, Bauchkrämpfe, Wassereinlagerungen und Hautprobleme. Psychisch können Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme und Antriebslosigkeit auftreten. PMS und auch Migräne hängen oft zusammen, denn Migräne kann ebenfalls durch hormonelle Schwankungen und den sinkenden Serotoninspiegel vor der Periode ausgelöst werden. Etwa jede fünfte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens PMS-Beschwerden.
Es ist schon mehr ein Teufelsdreieck als ein Teufelskreis zwischen PMS, Histamin und Migräne. Denn wie beschrieben: nicht nur Migräne und PMS hängen zusammen, sondern auch PMS und Histamin… ebenso wie Histamin und Migräne!
Histamin ist sozusagen ein kleines Wachmacher-Molekül in unserem Körper, das besonders dann aktiv ist, wenn wir wach sind. Es wird im Gehirn ausgeschüttet und sorgt dafür, dass wir fit bleiben. Bei Migräne spielt Histamin eine ziemlich große Rolle – vor allem, wenn man viel davon durch bestimmte Lebensmittel wie Rotwein, Schokolade oder Käse zu sich nimmt. Wenn dazu noch das Enzym fehlt, das Histamin im Darm abbaut (DAO), kann das schnell mal eine Migräne auslösen. Dann gibt’s da noch Serotonin. Bei Migräne kippt das Ganze: Erst wird zu viel Serotonin ausgeschüttet, die Blutgefäße ziehen sich zusammen, dann baut der Körper das Serotonin schnell wieder ab – und Schwupps, die Gefäße weiten sich, Entzündungen entstehen und der typische pochende Schmerz setzt ein.
Zum Glück kann man Serotonin-Vorstufen wie Tryptophan in Nüssen oder Vollkorn essen, und auch Vitamin D oder Omega-3-Fettsäuren helfen, den Spiegel im Gleichgewicht zu halten. Magnesium ist auch ein echter Migräne-Helfer. Vor allem bei Kindern zeigt es Wirkung – ein bisschen Extra-Magnesium kann Schmerzen und Anfälle reduzieren. Und Q10, das kleine Energiepaket für unsere Zellen, scheint bei Migräne-Patienten auch oft zu fehlen. Hier helfen 200 mg täglich ganz gut. Stress und Co. bringen unser Noradrenalin durcheinander – das ist ein Hormon, das Energie freisetzt. Wenn der Spiegel kurz vor einer Migräne hochgeht, kann das den Anfall auslösen. Dazu kommen hormonelle Schwankungen, vor allem bei Frauen rund um die Periode. Östrogen und Progesteron beeinflussen Serotonin, und wenn die Hormone runtergehen, gibt’s oft Migräne. Nicht zu vergessen:
Blutzuckerschwankungen können auch fiese Migräne-Trigger sein. Deshalb ist es schlau, regelmäßig und ausgewogen zu essen, um den Blutzucker stabil zu halten.
Was hilft bei PMS allgemein?
Wenn die Tage vor den Tagen zur Belastung werden ist es gut zu wissen, dass es viele Möglichkeiten gibt, sich selbst zu helfen. Hier findest du eine Übersicht an hilfreichen Ansätzen, um prämenstruelle Beschwerden zu lindern.
Medikamente – ja oder nein?
Bei sehr starken Beschwerden kann auch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Manche Frauen bekommen hormonelle Verhütungsmittel (wie die Pille), die den Eisprung unterdrücken – oft sogar ohne Pause zwischen den Blistern (sogenannter Langzyklus). Das kann helfen, PMS-Symptome und Migräneattacken zu reduzieren. Dies sollte aber aufgrund der unerwünschten Nebenwirkungen gut überlegt sein und erst als letzter Ausweg in Betracht gezogen werden.
Bei Schmerzen wie Kopf-, Rücken- oder Brustschmerzen können ganz normale Schmerzmittel helfen. Gegen Wassereinlagerungen – die oft zu Spannungsgefühlen führen – werden manchmal entwässernde Mittel wie Spironolacton eingesetzt oder unterstützend bestimmte Nährstoffe wie Calcium und Vitamin E.
Wenn die Stimmung stark leidet, kommen manchmal Antidepressiva aus der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (z. B. Sertralin oder Citalopram) zum Einsatz. Diese steigern den Serotoninspiegel im Gehirn – das ist ein Botenstoff, der gute Laune macht. Diese Medikamente sind aber in der Regel erst eine Option, wenn andere Dinge nicht ausreichend helfen.
Viele Frauen wollen es lieber sanfter angehen. Pflanzliche Mittel wie Mönchspfeffer (wirkt gegen Brustspannen) oder Johanniskraut (hilft bei Stimmungstiefs) sind natürliche Alternativen. Aber auch hier gilt: Sprich am besten mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, bevor du etwas einnimmst.
Wichtig sind vor allem:
- Vitamin B6, Vitamin D und Vitamin E
- Calcium und Magnesium
- Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Fisch oder Leinsamen)
Bewegung – sanft, aber effektiv
Regelmäßige, moderate Bewegung wirkt wahre Wunder bei so vielen körperlichen und seelischen Leiden. Sport hilft, überschüssiges Wasser loszuwerden und lindert Krämpfe. Besonders gut sind Ausdauersportarten wie Walken, Radfahren, Schwimmen oder leichtes Joggen. Dabei werden sogenannte Endorphine freigesetzt – das sind körpereigene Glückshormone. Auch Serotonin (der Stimmungs-Booster) wird durch Bewegung vermehrt gebildet. Aber: Übertreib es nicht – bei zu starker Belastung kann dein Körper mehr Histamin ausschütten, was deine Symptome verstärken kann.
Entspannung – das unterschätzte Wundermittel
Stress ist einer der größten Verstärker von PMS, Migräne und weiteren histaminbedingten Reaktionen. Deshalb lohnt es sich, gezielt zu entspannen. Techniken wie Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung helfen dabei, innerlich ruhiger zu werden. So kannst du mit den emotionalen und körperlichen Schwankungen rund um die Periode besser umgehen.
Hausmittel & alternative Therapien
Es gibt noch viele weitere sanfte Helfer, die du ausprobieren kannst:
- Pfefferminzöl auf die Stirn – lindert Kopfschmerzen
- Lavendelöl – wirkt beruhigend, einfach ein paar Tropfen auf die Schläfen
- Melissentee – bei innerer Unruhe und Stress
- Magnesium – wirkt entspannend auf Muskeln und Nerven
- Osteopathie, Neuraltherapie oder Dorn-Breuss-Therapie – besonders bei Verspannungen im Rücken oder Beckenbereich
- Hoher Einlauf – klingt ungewöhnlich, kann aber helfen, die Leber zu entlasten (bei Migräne)
- Histaminarme Ernährung!
Trigger vermeiden – dazu gehören z. B. bestimmte Nahrungsmittel, unverträgliche Zusatzstoffe, Koffein, Alkohol oder starke Blutzuckerschwankungen
Fazit: Du hast viele Möglichkeiten
PMS und Migräne müssen kein Schicksal sein – und auch keine Dauerbelastung. Ob Ernährung, Bewegung, Entspannung oder gezielte Unterstützung durch pflanzliche oder medizinische Mittel: Du hast viele Wege, deinem Körper etwas Gutes zu tun und dein Wohlbefinden zu verbessern. Hör auf dein Gefühl, was dir guttut – und hol dir im Zweifel Unterstützung bei Ärzten oder Therapeuten.
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VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE
Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.
Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.
Herzliche Grüße
Thomas und Michaela