
PMS und Histaminintoleranz
Kurz vor der Periode fragen sich viele Frauen, warum sie Monat für Monat mit Beschwerden kämpfen müssen. Doch nur weil viele betroffen sind, heißt das nicht, dass starke Beschwerden vor der Periode „normal“ sind. Dahinter können Ursachen wie ein hormonelles Ungleichgewicht oder ein Mangel an wichtigen Nährstoffen stecken.
Was ist PMS?
PMS, das prämenstruelle Syndrom, beschreibt verschiedene körperliche und emotionale Symptome in den Tagen vor der Periode. Die Beschwerden treten regelmäßig einige Tage bis zu zwei Wochen vor der Periode auf, also in der Zeit zwischen Eisprung und Menstruation. Wenn Frauen in der zweiten Zyklushälfte besonders stark unter psychischen Symptomen wie heftigen Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder sogar Depressionen leiden, sprechen Fachleute von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS). Auf Englisch nennt man das premenstrual dysphoric disorder (PMDD). Oft wird PMDS als besonders schwere Form von PMS bezeichnet – allerdings können Schmerzen, Belastung und Einschränkungen im Alltag sowohl bei PMS als auch bei PMDS enorm sein.
Die genauen Ursachen von PMS und PMDS sind noch nicht vollständig geklärt, aber Forschende gehen von einem komplexen Zusammenspiel aus hormonellen Schwankungen und bestimmten Nervenbotenstoffen wie Serotonin aus. In der zweiten Zyklushälfte kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron, was die Beschwerden begünstigen kann. Außerdem kann auch die Genetik beteiligt sein – bestimmte Veranlagungen in den Hormonrezeptoren können das Risiko für PMS erhöhen. Frauen mit PMS haben oft einen niedrigeren Serotoninspiegel, weshalb eine Behandlung, die diesen Botenstoff ausgleicht, nachweislich helfen kann.
🙇🏼♀️ Körperliche Symptome:
• Brustschmerzen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen
• Müdigkeit und Schlafstörungen
• Verdauungsprobleme wie Verstopfung, Völlegefühl und Blähungen
• Gewichtszunahme oder das Gefühl der Aufgeblähtheit
• Schmerzen im Unterbauch und Krämpfe
• Schwellungen und Wassereinlagerungen in Händen und Füßen
• Hautprobleme wie Akne oder lokale Hautreizungen
💭 Psychische Symptome:
• Stimmungsschwankungen
• Reizbarkeit
• Depressive Verstimmungen
• Konzentrationsschwäche
• Antriebslosigkeit
• Verminderte Libido
Die Symptome von PMS können prinzipiell in jedem Alter auftreten – in der Regel verschwinden sie jedoch mit Beginn deiner Periode. Studien zeigen, dass etwa 2 bis 8 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter an PMS leiden und rund 2 Prozent sogar von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) betroffen sind. Experten vermuten aber, dass tatsächlich jede fünfte Frau schon einmal mit PMS-Beschwerden zu kämpfen hatte – sei es durch Schmerzen oder seelische Belastungen. Falls du den Verdacht hast, dass etwas nicht stimmt, ist es immer gut, wenn du dich an deinen Gynäkologen wendest, um andere Ursachen auszuschließen.
Ursachen von PMS
Die genauen Ursachen für PMS sind trotz vieler Jahre an Forschung noch nicht ganz klar. PMS ist keine Einzelfaktor-Störung, sondern wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Fachleute sprechen heute oft von einer psychoendokrinen Dysfunktion, bei der sowohl die Psyche, das Nervensystem als auch die Hormone eine Rolle spielen. Besonders der Neurotransmitter Serotonin scheint betroffen zu sein, da sein Spiegel im Laufe des Zyklus schwankt und kurz vor der Periode stark sinkt.
Beim PMDS wurde sogar eine genetische Überempfindlichkeit gegenüber Sexualhormonen nachgewiesen. Vor allem die hormonellen Veränderungen in der zweiten Zyklushälfte – wie der Anstieg von Progesteron und der Rückgang von Östrogen – können PMS begünstigen. Man vermutet, dass einige Frauen auch empfindlicher auf die Abbauprodukte des Progesterons oder die Wechselwirkung zwischen Progesteron und Serotonin reagieren. Zudem kann der Anstieg von Prolaktin in dieser Phase Brustschmerzen verursachen. Hormonelle Schwankungen beeinflussen auch den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt. Weitere Einflüsse wie niedriger Melatonin-Spiegel oder Schilddrüsenprobleme werden ebenfalls als Ursachen diskutiert. Lebensgewohnheiten wie Ernährung, zu viel Zucker, Koffein, Alkohol, Nikotin und Bewegungsmangel kommen zusätzlich dazu. Frauen, bei denen der Übergang in die zweite Zyklushälfte oder die Periode medikamentös oder durch eine Operation verhindert wird, haben oft keine PMS-Beschwerden.
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PMS und Histamin
Schon seit langem wird vermutet, dass weibliche Sexualhormone das Verhalten von Mastzellen beeinflussen. Mastzellen sind Zellen unseres Immunsystems, die bei Bedarf Histamin freisetzen. Viele Studien haben bewiesen, dass Östrogen – vor allem in Form von Estradiol – die Aktivierung von Mastzellen auslöst. Doch Östrogen sorgt nicht nur dafür, das Histamin aus den Mastzellen ausgeschüttet wird, Östrogen schwächt zudem noch das Enzym DAO, welches Histamin abbaut. Histamin hat außerdem die Fähigkeit, die Eierstöcke zu stimulieren, mehr Östrogen zu produzieren. Dadurch entsteht ein Teufelskreis: Östrogen fördert die Ausschüttung von Histamin, und Histamin wiederum steigert die Östrogenproduktion. Wenn man dazu regelmäßig histaminreiche Lebensmittel zu sich nimmt, kann der Östrogenspiegel stark schwanken, was die Hormonbalance durcheinanderbringt. Auch bei der Einnahme von Östrogenersatzmitteln kann die Empfindlichkeit gegenüber Histamin steigen, und in manchen Fällen kann das Medikament sogar eine Histaminintoleranz auslösen. Progesteron ist ein weiteres wichtiges weibliches Hormon, das eine große Rolle für das Hormongleichgewicht spielt. Es verhindert einen Östrogenüberschuss, sorgt für das richtige hormonelle Gleichgewicht und hemmt die Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen. Wenn zu wenig Progesteron vorhanden ist, kann der Östrogenspiegel steigen, was wiederum zu den oben genannten Problemen führen kann.
Mastzellen wurden nicht nur in der Gebärmutter, sondern auch im Gewebe der Plazenta nachgewiesen. Die von den Mastzellen in der Plazenta freigesetzten Substanzen könnten eine Rolle bei der Regulierung des Blutflusses in der Plazenta und des Blutdrucks spielen. Histamin, das aus den Mastzellen in der Plazenta freigesetzt wird, könnte ebenfalls an den Mechanismen beteiligt sein, die die Kontraktion der Gebärmutter während der Geburt steuern, sowohl bei einer normalen Geburt als auch bei einer Frühgeburt. Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Histaminspiegel in der Plazenta und der Fähigkeit der Gebärmutter, sich zu kontrahieren.
Histamin bewirkt eine Kontraktion der Gebärmutter in den meisten Säugetieren, indem es die H1-Histaminrezeptoren aktiviert. Bei Menschen führt Histamin hauptsächlich zu einer Kontraktion der Gebärmutter. Wenn zuvor H1-Rezeptor-Antagonisten eingesetzt wurden, kann es auch zu einer Entspannung kommen. Es gibt auch H2-Rezeptor-Agonisten, wie Dimaprit, die eine Entspannung der menschlichen Gebärmutter bewirken, ohne dass H1-Rezeptoren blockiert werden.
Auch Stress gilt als ein wesentlicher Auslöser von PMS! Den Zusammenhang zwischen Stress und Histamin haben wir schon oft erwähnt, hier findest du mehr Informationen dazu.
Was tun bei PMS?
Medikamentöse Therapie
Bei der medikamentösen Behandlung von PMS gibt es verschiedene Ansätze. Hormonelle Verhütungsmittel, die den Eisprung unterdrücken – auch im Langzyklus ohne Einnahmepause – können helfen, die Beschwerden zu regulieren. Bei starken Schmerzen, wie Kopf-, Rücken- oder Brustschmerzen, kommen Schmerzmittel zum Einsatz. Um die durch Wassereinlagerungen verursachten Beschwerden zu lindern, können Diuretika wie Calcium, Vitamin E oder Spironolacton unterstützend wirken. In schweren Fällen, in denen auch die Stimmung stark leidet, kommen manchmal selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer wie Sertralin, Citalopram oder Paroxetin zum Einsatz – allerdings meist erst, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichend helfen. Eine medikamentöse Therapie sollte allerdings nicht die erste Wahl sein. Viele Frauen bevorzugen zunächst pflanzliche Mittel, da hormonelle Verhütungsmittel und Antidepressiva Nebenwirkungen mit sich bringen können. Präparate mit Mönchspfeffer-Extrakt bieten eine schonende Möglichkeit, Brustschmerzen zu behandeln, während Johanniskraut helfen kann, depressive Verstimmungen, Ängste und Unruhe zu mildern. Auch bei pflanzlichen Präparaten solltest du vorab mit einem Arzt oder Therapeuten sprechen und auf deine eigene Toleranzgrenze achten.
👉🏼 Gezielte Ernährung
Eine bewusste Ernährungsumstellung kann viel bewirken. Versuche, weniger salzige Speisen, Zucker, koffeinhaltige Getränke und Alkohol zu konsumieren und setze stattdessen auf eine vitamin- und mineralstoffreiche Kost – besonders Vitamine wie B6, D und E sowie Calcium und Magnesium. Diese Veränderungen können dazu beitragen, PMS-Beschwerden zu lindern. Auch regelmäßiger Genuss von Omega-3-Fettsäuren sowie eine zusätzliche Zufuhr von B-Vitaminen und Magnesium können sich positiv auf deine Stimmung auswirken und körperliche Symptome wie Brustspannen, Wassereinlagerungen und Heißhungerattacken reduzieren.
👉🏼 Moderate Bewegung
Bewegung und Entspannung haben einen enorm positiven Einfluss auf Körper und Geist. Regelmäßiger Sport hilft, überschüssiges Wasser aus dem Körper abzutransportieren, was wiederum dazu beitragen kann, Krämpfe in der Gebärmutter zu lösen und Schmerzen im Unterbauch und Rücken zu mildern. Besonders Ausdaueraktivitäten wie Walken, Radfahren, Joggen oder Schwimmen eignen sich hervorragend. Durch körperliche Aktivität werden vermehrt Endorphine freigesetzt – die natürlichen Stimmungsaufheller – und auch die Produktion des Botenstoffs Serotonin wird angeregt, was zusätzlich zur Linderung der PMS-Symptome beiträgt. Achte hier aber gut auf deine Belastungsgrenze, denn körperliche Anstrengung kann zu einer vermehrten Histaminausschüttung führen!
👉🏼 Entspannungsübungen
Das Erlernen von Entspannungstechniken wie Yoga, autogenem Training oder progressiver Muskelrelaxation kann dir helfen, Stress abzubauen und die Zeit vor der Periode erträglicher zu gestalten. Diese Methoden unterstützen dich dabei, die emotionalen und körperlichen Herausforderungen in dieser Phase besser zu bewältigen.
Einklappbarer Inhalt
QUELLEN
- https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms/therapiemassnahmen-behandlung/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12369287/
- https://histaminikus.de/blogs/blog/hormone-und-histaminintoleranz
- https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Praemenstruelles-Syndrom-PMS-Symptome-Diagnose-und-Behandlung,pms100.html
- https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms/ursachen/

VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE
Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.
Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.
Herzliche Grüße
Thomas und Michaela