
Darm-Hirn-Achse
Hast du schon einmal bemerkt, wie sich Stress in deinem Magen bemerkbar macht? Oder wie dein allgemeines Wohlbefinden leidet, wenn dein Bauch rebelliert? Die Verbindung zwischen Darm und Gehirn ist stärker, als viele denken.
Was ist die Darm-Hirn-Achse?
Die Darm-Hirn-Achse ist wie eine Autobahn der Kommunikation zwischen deinem Bauch und deinem Kopf. Sie besteht aus Nerven, Hormonen und chemischen Botenstoffen, die in beide Richtungen Signale senden. Das bedeutet, dein Darm "redet" mit deinem Gehirn und umgekehrt. So hat dein Darm einen direkten Einfluss auf deine Emotionen, deine Stimmung und sogar dein Stresslevel. Er spielt eine wichtige Rolle dabei, wie du dich fühlst, und kann auch dein Risiko für Depressionen beeinflussen.
Gleichzeitig steuert dein Gehirn viele der Vorgänge, die in deinem Darm ablaufen – eine echte Teamarbeit also. Aber das ist noch nicht alles: Ein großer Teil deines Immunsystems sitzt ebenfalls im Darm. Hier wird entschieden, wie dein Körper auf potenzielle Eindringlinge reagiert. Ein besonders wichtiger Vermittler in dieser Kommunikation ist der Vagusnerv. Der Vagusnerv ist der längste Nerv im menschlichen Körper und verläuft vom Gehirn bis in den Bauchraum. Sein Name „Vagus“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „umherschweifend“, was gut zu seinen zahlreichen Verzweigungen und Verbindungen zu verschiedenen Organen und Systemen passt: er ist mit fast allen inneren Organen verbunden. Außerdem ist er ein wesentlicher Bestandteil des parasympathischen Nervensystems, das für die Funktionen Ruhe und Verdauung verantwortlich ist. Ein starker Vagusnerv unterstützt die Erholung nach Stress und fördert unseren Kreislauf sowie unser Immunsystem. Unter anderem wird so das Sättigungsgefühl und der Blutzuckerspiegel während der Nahrungsaufnahme reguliert.
Forschende des Kölner Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung, des Exzellenzclusters für Alternsforschung CECAD der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln haben die Aufgabenverteilung der Nervenzellen im Vagusnerv genauer untersucht und festgestellt, dass, obwohl die Nervenzellen aus derselben Schaltzentrale stammen, sie unterschiedliche Regionen im Körper ansteuern und dabei gegensätzliche Funktionen bei der Regulation des Sättigungsgefühls und des Blutzuckerspiegels übernehmen. Manche dieser Nervenzellen reagieren auf mechanische Reize der Organe, wie die Ausdehnung des Magens, während andere chemische Signale, also Substanzen aus unserer Nahrung, wahrnehmen. So erkennen unsere Organe nicht nur, wieviel wir essen und wann wir satt sind, sondern auch, was wir essen. Wenn du mehr über den Vagusnerv erfahren möchtest, kannst du hier weiterlesen.
Warum der Darm mehr ist als ein Verdauungsorgan
Im Durchschnitt hat der Darm eine Gesamtlänge von mindestens 7,6 Metern. Er besteht auf ganz vereinfachte Weise dargestellt aus dem Dünndarm, gefolgt vom Dickdarm und Enddarm. Unser Dünndarm ist für die Nährstoffaufnahme verantwortlich. Enzyme zerlegen die Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette in ihre Einzelteile. Die Dünndarmwand nimmt diese Bestandteile sowie Vitamine und Mineralien auf, damit diese ins Blut gelangen können. Aus dem Dünndarm gelangt auch der Speisebrei in den Dickdarm. Dort wird dem Brei Wasser entzogen und der Stuhl eingedickt. Gleichzeitig befördert der Dickdarm den Darminhalt in wellenförmigen Bewegungen in Richtung Enddarm, wo der bestenfalls ausgeschieden wird. Im Dickdarm befindet sich auch die Darmflora. Ihre Aufgabe besteht in der Aufnahme und der Produktion von Vitaminen.
Doch unser Darm ist ein echter Alleskönner und hat weitaus mehr Aufgaben als nur die Verwertung von Mahlzeiten! In ihm steckt ein kleines Universum: das Mikrobiom. Billionen von Mikroorganismen – die sogenannten Darmbakterien – leben dort und leisten beeindruckende Arbeit. Sie unterstützen nicht nur die Verdauung, sondern beeinflussen auch die Stimmung, das Immunsystem und sogar das Gehirn. Etwa 90 % des Serotonins, also des "Glückshormons", werden im Darm produziert. Kein Wunder also, dass ein gesunder Darm auch zu einem glücklichen Geist beiträgt. Die Darmschleimhaut übernimmt außerdem eine wichtige Schutzfunktion, indem sie uns vor schädlichen Stoffen bewahrt. Wenn diese Barriere jedoch gestört ist – ein Zustand, der als "Leaky Gut" bekannt ist – können entzündliche Prozesse ausgelöst werden, die sich bis in dein Gehirn auswirken können. Es lohnt sich, etwas Pflege in unsere Darmschleimhaut zu stecken. Sei es bei einer Dysbiose mit dem passenden Probiotikum, kurweise L-Glutamin oder phasenweise Schonkost.
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Die Verbindung zur psychischen Gesundheit
💡 Forscher haben in den letzten Jahren mehr und mehr spannende Zusammenhänge zwischen Darm und Psyche entdeckt. Beispielsweise zeigen Studien, dass Menschen mit Depressionen oft auch eine gestörte Darmflora haben. Eine gesunde Ernährung, die den Darm unterstützt, kann helfen, depressive Symptome zu lindern. So könnte eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und probiotischen Lebensmitteln eine positive Wirkung auf die Psyche haben. Das liegt daran, dass diese Lebensmittel die Darmbakterien nähren, die für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin wichtig sind.
Stress und der Darm
Kennst du das Gefühl, dass sich dir bei Stress der Magen zusammenzieht? Das ist kein Zufall. Stress hat einen direkten Einfluss auf die Darm-Hirn-Achse. Er kann zum Beispiel:
- Die Beweglichkeit des Darms beeinflussen (Stichwort: Durchfall oder Verstopfung)
- Die Barrierefunktion der Darmschleimhaut schwächen
- Entzündungen fördern, die sich auf deine gesamte Gesundheit auswirken können.
☝🏼 Außerdem kann Stress Histamin freisetzen! Und hier kommt die Verbindung zur Histaminintoleranz ins Spiel.
Histaminintoleranz und die Darm-Hirn-Achse
Für Menschen mit Histaminintoleranz ist ein funktionierender Darm besonders wichtig. Der Grund? Der Darm ist der Hauptort, an dem Histamin abgebaut wird. Wenn die Darmgesundheit beeinträchtigt ist, kann es zu einer verstärkten Ansammlung von Histamin im Körper kommen, was wiederum die typischen Symptome einer Histaminintoleranz verstärkt. Studien zeigen, dass Stress die Histaminproduktion ankurbeln kann. Das verschärft die Symptome und führt zu einem Teufelskreis: Mehr Stress = mehr Histamin = mehr Beschwerden.
Bei Stress schüttet der Körper das Hormon Cortisol aus, welches das Nervensystem aktiviert und die Hypothalamus-Hypophysen-Achse stimuliert. Dadurch wird der Kampf-oder-Flucht-Modus ausgelöst, der zahlreiche Prozesse in Gang setzt. Der Körper spart Energie, indem er nicht lebensnotwendige Funktionen wie Verdauung, Heilung und Entgiftung herunterfährt. Zellen nehmen keine Nährstoffe, Sauerstoff oder Mineralstoffe mehr auf und geben keine Abbauprodukte ab. Das entstehende Zellmilieu wird toxisch und blockiert Wachstum sowie Reparaturprozesse. Neurotransmitter wie Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin werden freigesetzt, um die Sinne zu schärfen und den Alarmzustand aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig wird das Immunsystem aktiviert, was die Mastzellen zur Ausschüttung von Histamin anregt. Dieses verstärkt den Alarmzustand, indem es sich an Nervenzellenrezeptoren bindet. Der Puls steigt, die Blutgefäße weiten sich, und es wird weiteres Adrenalin ausgeschüttet. Stress führt so zu einem Kreislauf, der noch mehr Stress und Histamin verursacht.
Der Kampf-oder-Flucht-Modus, der in Gefahrensituationen lebensrettend sein kann, wird problematisch, wenn er dauerhaft aktiv bleibt. Dieser physiologische Stress sorgt für eine ständige Histaminausschüttung, die Organsysteme belastet, vor allem das Immunsystem. Ist das „Stressfass“ überfüllt, bricht das schwächste Glied des Körpers – sei es Darm, Haut, Herz oder Psyche – und Krankheiten wie Histaminintoleranz, Allergien oder andere Beschwerden können entstehen. Studien zeigen, dass dieser Zustand oft durch unbewusste Erinnerungen ausgelöst wird. Erinnerungen sind nicht nur im Gehirn, sondern in allen Zellen gespeichert. Rund 90 % dieser Erinnerungen sind unbewusst und können in bestimmten Situationen automatisch das Nervensystem aktivieren. In diesem Moment übernimmt der reaktive Verstand die Kontrolle und schaltet das logische Denken aus, ohne dass dies bewusst gesteuert werden kann. Der Zustand deines Darms spiegelt sich über die Darm-Hirn-Achse somit auch in deiner psychischen Gesundheit wieder. So ist es auch kein Wunder, dass umgekehrt unsere Ernährung einen Einfluss auf unsere Stimmung haben kann – denn die Darm-Hirn-Achse ist keine Einbahnstraße! So wie das Gehirn den Darm beeinflusst, beeinflusst der Darm auch unser Gehirn.
Tipps für einen gesunden Darm und ein entspanntes Gehirn
💛 Ernähre dich darmfreundlich! Vermeide stark verarbeitete Lebensmittel, die deine Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen können.
💛 Entspannungsmethoden wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, den Vagusnerv zu aktivieren und Stress zu reduzieren.
💛 Regelmäßige Bewegung ist nicht nur gut für deinen Körper, sondern auch für deine Psyche.
💛 Beobachte, welche Lebensmittel dir guttun und welche nicht.
💛 Omega-3-Fettsäuren, Zink und Vitamin D können helfen, deine Darmschleimhaut zu stärken.
💛 Nimm Medikamente wie Antibiotika nur, wenn sie medizinisch wirklich erforderlich sind und nicht ‚auf gut Glück‘.
💛 Suche dir einen Arzt oder Therapeuten, der sich mit Histaminintoleranz auskennt.
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QUELLEN

VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE
Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.
Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.
Herzliche Grüße
Thomas und Michaela