Magenbeschwerden bei Histaminintoleranz
Der Magen ist das Herzstück unserer Verdauung und hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Vermutlich hattest du selbst schon Magenbeschwerden – sei es nach einem üppigen Essen, durch Stress oder aufgrund einer Erkrankung. Die Ursachen für Magenbeschwerden sind sehr vielfältig und komplex, deshalb wollen wir heute auf die häufigsten Probleme eingehen und dir Tipps mitgeben, wie du deinen Magen schonen kannst.
Die Funktion des Magens
Der Magen ist ein Hohlorgan, das Teil des Verdauungstrakts ist. Er befindet sich im oberen Bauchbereich, direkt unter dem Zwerchfell. Der Magen nimmt die Nahrung auf, die du isst, und beginnt, sie zu zersetzen. Dazu produziert er Magensäure und Enzyme, die helfen, die Nahrung in kleinere, leichter verdauliche Bestandteile aufzuspalten. Durch diesen Vorgang ist dein Körper in der Lage, die Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen.
Außerdem wird im Magen die Magensäure produziert. Diese hat mehrere Aufgaben:
• Zersetzen der Nahrung, Aktivierung von Enzymen und Aufspaltung von Proteinen
• Abtöten von Bakterien und Keimen durch die saure Umgebung
• Pufferfunktion, da die Nahrung langsam und kontrolliert in den Dünndarm abgegeben wird, damit dort die eigentliche Nährstoffaufnahme stattfinden kann
Häufige Symptome
1. Magenschmerzen
Magenschmerzen sind eines der häufigsten Symptome und können sich als stechender, brennender oder drückender Schmerz im Oberbauch bemerkbar machen.
2. Sodbrennen (Reflux)
Sodbrennen entsteht durch das Zurückfließen von Magensäure in die Speiseröhre, was zu einem brennenden Gefühl hinter dem Brustbein führt. Dies kann nach dem Essen, beim Bücken oder im Liegen besonders stark auftreten.
3. Völlegefühl und Blähbauch
Ein Gefühl der übermäßigen Fülle oder des Aufgeblähtseins nach einer Mahlzeit kann ein Problem mit der Magenentleerung oder einer gestörten Verdauung sein.
4. Übelkeit und Erbrechen
Übelkeit kann zusammen mit oder ohne Erbrechen auftreten und ist ein häufiges Symptom bei Magenproblemen wie Gastritis, Magengeschwüren oder Mageninfektionen. Erbrechen ist der körperliche Reflex, der Nahrung aus dem Magen zurück nach oben bringt.
5. Appetitlosigkeit oder Heißhungerattacken
Bei vielen Magenbeschwerden, insbesondere bei Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis) oder Magengeschwüren, kann die Lust auf Essen stark leiden. Wenn der Körper hingegen versucht, einen Mangel auszugleichen oder die Magensäureproduktion schwankt, löst dies unter Umständen auch Heißhungerattacken aus.
6. Aufstoßen
Aufstoßen ist das unwillkürliche Aufsteigen von Luft oder Nahrung aus dem Magen in die Speiseröhre und manchmal bis in den Mund. Es tritt häufig zusammen mit Sodbrennen auf und kann durch eine übermäßige Magensäureproduktion oder eine schwache Magenmuskulatur ausgelöst werden.
7. Magenkrämpfe
Krämpfe im Magenbereich können durch übermäßige Anspannung der Magenmuskulatur entstehen, oft als Reaktion auf Stress, nervöse Anspannung oder bestimmte Nahrungsmittel. Diese Krämpfe können plötzlich auftreten und sehr schmerzhaft sein.
8. Durchfall oder Verstopfung
Obwohl der Magen nicht direkt für die Stuhlregulierung verantwortlich ist, können Magenbeschwerden indirekt zu Verdauungsproblemen wie Durchfall oder Verstopfung führen, zum Beispiel durch eine gestörte Magenentleerung.
9. Blut im Erbrochenen oder im Stuhl
Blut im Erbrochenen oder im Stuhl kann auf eine ernsthafte Magenproblematik wie ein Magengeschwür oder eine Magenblutung hinweisen. Erbrochenes Blut erscheint oft dunkel, Blut im Stuhl kann den Stuhl teerschwarz färben. Suche in einem solchen Fall schnellstmöglich einen Arzt auf!
10. Nährstoffmangel
Länger anhaltende Magenbeschwerden können zu Nährstoffmängeln führen, was wiederum Schwäche, Müdigkeit und Schwindel verursacht. Besonders häufig tritt dies bei chronischen Entzündungen oder bei Magensäuremangel auf, weil hier die Aufnahme von Nährstoffen eingeschränkt werden kann.
Häufige Erkrankungen
🩺 1. Eine Gastritis, also die Entzündung der Magenschleimhaut, kann verschiedene Ursachen haben. Häufig ist eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori der Auslöser, dass deine Magenschleimhaut schädigt und eine chronische Entzündung hervorruft. Wenn du regelmäßig nichtsteroidale Antirheumatika wie Aspirin oder Ibuprofen einnimmst, können diese ebenfalls deine Magenschleimhaut angreifen und eine Gastritis verursachen. Auch der Konsum von Alkohol und das Rauchen können die Produktion von Magensäure im Magen erhöhen und die Schleimhaut reizen. Emotionaler Stress spielt ebenfalls eine Rolle, nicht umsonst sagt man auch „das schlägt mir auf den Magen“. Typische Symptome, die du bei einer Gastritis bemerken könntest, sind Magenschmerzen, Übelkeit und ein Völlegefühl. In schwereren Fällen kann es auch zu Erbrechen oder sogar Magenblutungen kommen.
🩺 2. Der Reizmagen ist ein sehr häufiges Problem und betrifft viele Menschen irgendwann im Laufe ihres Lebens. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine funktionelle Störung, bei der keine organische Ursache gefunden werden kann. Betroffene leiden oft unter Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl, Übelkeit und manchmal auch Sodbrennen. Die genaue Ursache für den Reizmagen ist noch nicht vollständig geklärt, ebenso wie beim Reizdarmsyndrom.
🩺 3. Magengeschwüre sind offene Wunden, die sich in der Magenschleimhaut bilden. Sie entstehen, wenn die schützende Schleimschicht des Magens geschwächt ist, sodass die aggressive Magensäure das Gewebe angreifen kann. Die Symptome und Ursachen für Magengeschwüre gleichen denen einer Gastritis. So können sie auch in Folge einer Gastritis entstehen.
🩺 4. Magenkrebs ist eine ernste Erkrankung, bei der sich bösartige Tumore in deiner Magenschleimhaut bilden. Die genauen Ursachen sind oft unklar, aber es gibt einige Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, an Magenkrebs zu erkranken. Dazu gehört eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, genetische Veranlagungen, Rauchen und eine ungesunde Ernährung. Auch eine chronische Gastritis kann das Risiko erhöhen, da es sich dabei um eine chronische Entzündung im Körper handeln kann. Die Symptome von Magenkrebs sind anfangs oft unspezifisch und ähneln denen einer Gastritis oder eines Magengeschwürs. Typische Anzeichen, die du im Auge behalten solltest, sind Magenschmerzen, ungewollter Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Übelkeit.
🩺 5. Bei einem Magensäuremangel ist zu wenig Magensäure vorhanden. Die fehlende Magensäure begünstigt im Darm die Vermehrung von unerwünschten Darmbakterien und es kann eine Dysbiose entstehen. Außerdem kann es zu einer verminderten Aufnahme von Nährstoffen wie Vitamin B12, Eisen und Magnesium kommen. Klicke hier, um zu den Tipps unserer Heilpraktikerin Edda zu gelangen, was du bei einem Magensäuremangel tun kannst.
🩺 6. Bei einem Magensäureüberschuss produziert der Magen zu viel Salzsäure, was zu Sodbrennen und in schlimmen Fällen zu einer Erosion der Magenschleimhaut führen kann. Ursachen können Stress, bestimmte Lebensmittel, Alkohol und Rauchen sein.
👉🏼 In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird der Magen dem Element Erde zugeordnet, das als das „Zentrum“ deines Körpers betrachtet wird. Wenn dieses Zentrum aus dem Gleichgewicht gerät, zum Beispiel durch Stress oder Grübeleien, kann das deine Verdauung durcheinanderbringen. Das äußert sich dann oft in Symptomen wie Völlegefühl und Blähungen. Auch Sodbrennen und Magenschmerzen können auftreten, was in der TCM als „aufsteigendes Magen-Qi“ bezeichnet wird – das bedeutet, dass die Energie deines Magens in die falsche Richtung fließt.
Magenbeschwerden und Histaminintoleranz
Histamin spielt eine Rolle bei der Regulierung der Magensäureproduktion. Es bindet an spezifische Histamin-Rezeptoren im Magen und fördert die Ausschüttung von Magensäure. Bereits durch eine geringe Erhöhung des Histaminlevels werden Magensäure- und Schleimproduktion stimuliert. Danach kommt es zur Kontraktion der glatten Muskulatur, zu Kopfschmerzen und Schwellungen im Gewebe.
Das erklärt, weshalb bei Nahrungsmittelallergien und Histaminintoleranz oft Reizmagen- und Reizdarmbeschwerden auftreten, die von Ärzten oft als psychosomatische Symptome abgestempelt werden. Dies passiert vor allem, wenn zahlreiche diagnostische Untersuchungen, wie zum Beispiel eine Magenspiegelung, keine Befunde ergeben. Besonders gut ist dies auch bei Mastozytose-Patienten belegt, denn hier weisen ca. 60% aller Patienten aufgrund erhöhter Histaminspiegel pathologische Befunde auf. In seltenen Fällen können bei Histaminintoleranz, Nahrungsmittelallergien und Mastozytose schwere entzündliche Veränderungen bis hin zu Geschwüren, Eisen- und Blutmangel auftreten. Darüber hinaus kann Histamin die Beweglichkeit des Magens beeinflussen, was zu einem unregelmäßigen Magenentleerungsprozess und somit zu Völlegefühl und Blähungen führt. Bei einer verlangsamten Magenentleerung entsteht ein Teufelskreis – denn wenn Nahrung zu lange im Magen verweilt und Gärungsprozesse einsetzen, füllt dies weiter dein Histaminfass.
Um bei wiederkehrenden oder chronischen Magenbeschwerden herauszufinden, ob du unter Histaminintoleranz, Nahrungsmittelallergien oder Mastozytose leidest, ist eine umfassende gastroenterologische, endoskopisch-histologische und immunologische Untersuchung notwendig. Denn bei solchen Beschwerden könnten auch Intoleranzen gegenüber anderen Substanzen, wie Salicylaten in Lebensmitteln und Medikamenten oder bestimmten Kohlenhydraten, sowie andere Grunderkrankungen wie Bauchspeicheldrüsenveränderungen, Morbus Crohn, seltene neuroendokrine Erkrankungen wie ein Gastrinom, psychosomatische oder neurovegetative Störungen eine Rolle spielen. Wenn eine Gewebeuntersuchung eine erhöhte Ansammlung von Mastzellen und Eosinophilen im Magen zeigt, spricht das für eine Nahrungsmittelallergie oder Mastozytose. Falls solche histologischen Veränderungen fehlen, sollten speziell die Möglichkeit einer Histaminintoleranz und andere seltene Erkrankungen weiter untersucht werden.
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Wenn du unter Histaminintoleranz leidest, ist es besonders wichtig, Lebensmittel zu wählen, die deinen Magen nicht reizen und gleichzeitig histaminarm sind. Eine histaminarme Schonkost kann deinem Magen Ruhe geben und Beschwerden lindern. Du könntest zum Beispiel auf Haferbrei setzen, der leicht verdaulich ist und deinen Magen beruhigt. Gedünstetes Gemüse wie Karotten, Zucchini und Fenchel ist in der Regel ebenfalls gut verträglich. Bei Fleisch solltest du zu magerem Fleisch wie Hühnchen oder Pute greifen, am besten gekocht oder gedünstet. Auch Kartoffeln und Reis sind geeignete Kohlenhydratquellen, da sie mild sind und deinen Magen schonen. Unabhängig davon, ob du eine Histaminintoleranz hast, gibt es einige allgemeine Prinzipien, die du beachten kannst, um deinen Magen zu entlasten. Vermeide stark gewürzte, fettige und frittierte Speisen, denn diese belasten deinen Magen und können die Schleimhaut reizen. Es ist auch hilfreich, kleinere, häufigere Mahlzeiten zu essen, um zu verhindern, dass dein Magen überfordert wird. Trinke ausreichend stilles Wasser und ungesüßte Kräutertees, aber versuche, nicht direkt zu den Mahlzeiten zu trinken, um die Verdauungssäfte nicht zu verdünnen. Vermeide außerdem Alkohol, Nikotin und Koffein.
Ebenso bei Histaminintoleranz wie auch bei Histamin-unabhängigen Magenbeschwerden sollte auch immer ein Auge auf Stress und die Psyche gehalten werden, denn diese können uns regelrecht „auf den Magen schlagen“. Bei Stress und Kummer stirbt entweder jeglicher Appetit oder wir fangen an, wahllos alles in uns reinzustopfen. Menschen mit Kummer, nehmen daher sehr schnell an Gewicht zu oder ab. Das Gehirn reagiert auf psychische Belastung mit der Ausschüttung von Stresshormonen und alarmiert das Bauchhirn. Unter Stress arbeiten das Gehirn und das „Bauchhirn“ eng zusammen, um den Körper durch diese Phase zu bringen. Wer einen empfindlichen Magen hat, reagiert in belastenden Situationen zum Teil mit Übelkeit, Sodbrennen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung.
👉🏼 Lese hier weiter, wie du Stress vorbeugen kannst.
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QUELLEN
VON BETROFFENEN FÜR BETROFFENE
Wir sind Thomas und Michaela Zinser, Gründer von Histaminikus.
Aufgrund der eigenen Histaminintoleranz von Michaela und unserem Sohn haben wir Histaminikus gegründet. Der Frust keine geeigneten histaminarmen Lebensmittel zu finden, hat uns angespornt, selbst histaminarme Lebensmittel zu entwickeln.
Wir möchten euch damit wieder ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Schaut euch gerne bei uns um.
Herzliche Grüße
Thomas und Michaela