Welcher Histamin-Typ bist du? Teil 2

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Eine Histaminintoleranz ist immer sehr individuell und ihr liegen unterschiedliche Ursachen zugrunde. Je nach individueller Ursache lassen sich bestimmte Histamintypen ableiten. Wir möchten dir 8 verschiedene Histamintypen vorstellen. Vielleicht erkennst du dich ja in dem ein oder anderen Typ wieder. Natürlich gibt es auch Mischtypen und es kann auch ein Typ in den anderen übergehen, wenn die eigentliche Ursache unbehandelt bleibt.

Die ersten 4 Typen haben wir dir bereits in unserem ersten Blogbeitrag vorgestellt. Heute machen wir mit Typ 5-8 weiter. Welcher Typ bist du?

Der Histadelie-Typ (1)

Dieser Typ sei hier nur noch einmal ganz kurz angerissen, da wir diesem Typ bereits einen gesonderten Blogbeitrag gewidmet haben. Den ausführlichen Beitrag findest du in unserem Blog: Wie Histamin das Gehirn beeinflusst.

Histamin ist ein Neurotransmitter in unserem zentralen Nervensystem und interagiert mit anderen Neurotransmittern in unserem Gehirn. Damit beeinflusst es unseren Schlaf-Wach-Rhythmus, unser Sättigungsgefühl, unsere Selbstmotivation, Ängste, Panik, Depressionen, Merkfähigkeit sowie unsere Stressreaktionen. Der Histadelie-Typ leidet also an Beschwerden, bei denen sich der hohe Histaminspiegel auf das zentrale Nervensystem (ZNS) auswirkt.

Symptome:

  • Ängste und Panik
  • Unruhe, Getriebenheit
  • Depressionen, Zwänge
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Essstörungen
  • ADHS
  • Migräne, Tinnitus, Reisekrankheit

Laborwerte:

  • Diagnostik der Neurotransmitter Adrenalin, Dopamin, Noradrenalin, Serotonin, GABA, Glutamat (im Urin)
  • Kupfer, SAMe bzw. Methionin, Mangan, B6, Zink, Vitamin B12, Calcium
  • Erweiterte Histamin Diagnostik: Serotonin, GABA, Kreatinin Enzym (Urin)
  • Erstellung eines Darmprofils
  • IgG-Nahrungsmitteltest
  • Ausschluss von anderen Darmerkrankungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Therapieansätze:

  • Methylierungsstörung therapieren (bei entsprechendem Befund)
  • Histaminarme Ernährung
  • Psychotherapie (bei Ängsten, Panikattacken, Zwängen, usw.)
  • Stressmanagement
  • Nahrungsergänzungsmittel Quercetin, CBD Öl, Vitamin C, z.B. Basics)
  • Etwaigen Nährstoffmangel auffüllen

Der Hormon-Typ (2)

Den Hormontyp betreffen vor allem Frauen ab ca. dem 38. Lebensjahr, nämlich mit dem Beginn der Wechseljahre. Die Beschwerden des Hormontyps können sich dann ab dem 40. Lebensjahr deutlich steigern. Grund dafür ist vor allem eine Östrogendominanz bei gleichzeitigem relativen Mangel an Progesteron. Der Hormon-Typ leidet also an einem Ungleichgewicht in den Hormonen (vor allem einer Östrogendominanz). Funktionelle Störungen können daher in der Schilddrüse, in den Geschlechtsorganen und in den Nebennieren auftreten.

Symptome:

  • Unregelmäßiger Zyklus, PMS
  • Unfruchtbarkeit
  • Wiederholte Fehlgeburten
  • Herzrasen, Schlafstörungen, Depressionen, Ängste
  • Nebennierenerschöpfung
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Hashimoto
  • Morbus Basedow

Laborwerte:

  • Schilddrüsenwerte
  • Ferritin im Serum, Vitamin A, Selen, Jod, Tyrosin
  • Hormonspiegel (Progesteron, Östradiol, Testosteron)
  • Nebennierenwerte: DHEAs im Serum, Cortisol im Serum

Therapieansätze:

  • Je nach Laborbefund: Schilddrüse behandeln, Nebennierenschwäche behandeln, Hormone ausbalancieren
  • Histaminarme Ernährung
  • Stressmanagement, Yoga
  • Etwaigen Nährstoffmangel auffüllen

Der Stress-Typ

Chronischer Stress ist mit einer der größten Histamintrigger und sorgt dafür, dass Histamin aus den Mastzellen ausgeschüttet wird. Stress ist damit ein sehr starker Histaminliberator.

Anhaltender Stress sorgt also für eine ständige Histaminausschüttung und schädigt die Organsysteme, allem voran das Immunsystem, welches dann nicht mehr im Stande ist, den Körper selbst zu heilen. Läuft das Stress-Fass über, bricht das schwächste Glied im Körper (wie z.B. Darm, Herz, Haut, Psyche) und wird krank. Auf diese Weise können Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie die Histaminintoleranz, Allergien und alle sonstigen Krankheiten entstehen. Der Stress-Typ leidet also an einer dauerhaft erhöhten Histaminausschüttung aus den Mastzellen, die von chronischem Stress ausgelöst wird.

Stress hat aber nicht nur einen negativen Einfluss auf die Mastzellen. Stress kann u.a. ebenso:

  • Den Körper übersäuern (siehe Entgiftungsstörungs-Typ)
  • Die Leber belasten (siehe Entgiftungsstörungs-Typ)
  • Asthma verschlimmern (siehe Lungen-Typ)
  • Zur Entstehung einer Dysbiose beitragen (siehe Bakterien-Typ und Enzym-Typ)
  • Den Vitalstoffbedarf erhöhen (fast alle anderen Typen)
  • Chronische Entzündungsprozesse anheizen (Histamin ist bereits ein Entzündungsauslöser)
  • Zu einem Progesteronmangel beitragen (siehe Hormon-Typ)

Der Stress-Typ kann unbehandelt also in jeden anderen Histamin-Typen münden oder diesen zusätzlich erwerben. Der Stress-Typ sollte daher in jedem Fall behandelt werden.  

Symptome:

  • Schlafstörungen, nächtliches Zähneknirschen
  • Nebennierenerschöpfung
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Infektanfälligkeit
  • Nacken- und Rückenschmerzen, Schwindel, Tinnitus
  • Herzrasen, Atemnot, Panikattacken, Ängste
  • Stimmungsschwankungen, Depressionen
  • Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit
  • Drogenmissbrauch
  • Mikronährstoffmangel

Laborwerte:

  • Nebennierenwerte: DHEAs im Serum, Cortisol im Serum
  • Messung der Herzfrequenzvariabilität (HRV) oder Hautwiderstandsmessung – Stresspegel bestimmen
  • Vitamin- und Mineralstoffstatus
  • Ausführliche Anamnese bei einem spezialisierten Therapeuten für Stress oder Burnout

Therapieansätze:

  • Je nach Laborbefund, Therapieplan mit Therapeuten
  • Stress-Resilienztraining, Coaching
  • Histaminarme, entzündungsarme, basenüberschüssige Ernährung
  • Stressmanagement, Yoga, Atemtechniken
  • Nein-Sagen lernen, Achtsamkeitsübungen
  • Etwaigen Nährstoffmangel auffüllen, da Stress Vitalstoffmangel hervorrufen kann (z.B. HistaPrevent®; und Basics)
  • Antioxidantien
  • Leichte regelmäßige Bewegung, Relaxroutinen einführen
  • Entspannungsfördernde Nährstoffe: Melatonin, Passionsblume, Lavendel, Ashwagandha

Der Lungen-Typ (3)

Die Lunge ist eng mit dem Darm verknüpft, da der Darm und seine Bakterienvielfalt Einfluss auf sämtliche Köperprozesse nimmt. Der Darm hat eine direkte Verbindung zum Immunsystem und der damit verbundenen Immunabwehr. Darm und Lunge kommunizieren somit hauptsächlich über das Immunsystem miteinander. Der Darm ist entscheidend, da er mit allen Allergenen und Keimen, die über die Lunge in den Körper eindringen, konfrontiert wird und gezielt darauf reagiert. Störungen in der Darmflora haben daher einen entscheidenden Einfluss auf die Lungen-Immunreaktion. Und auch umgekehrt übermittelt die Lunge Immunreaktionen an den Darm. Der Lungen-Typ leidet also an Beschwerden, die sich durch die Lunge/Haut äußern, aber eigentlich vom Darm ausgelöst werden. 

Symptome:

  • Asthma, Atemnot, Herzenge
  • Herzrasen, Herzstolpern, Schwindel
  • Reizhusten
  • Fließschnupfen
  • Chronischer Husten, Auswurf
  • Hautprobleme wie Ekzeme, Neurodermitis
  • Darm-Beschwerden wie Blähungen, Krämpfe, Verstopfung, Durchfall, usw.

Laborwerte:

  • Nahrungsmittelallergien und andere -unverträglichkeiten abklären
  • Darmprofil erstellen (Leaky Gut, Bakterienanzahl, Entzündungen, Pilze und Parasiten)
  • Dünndarmfehlbesiedelung, Reizdarmsyndrom abklären
  • Nährstoffmangel abklären lassen (Vitamin- und Mineralstoffstatus)

Therapieansätze:

  • Ballaststoffreiche Ernährung (langsam einführen, wenn man es nicht gewohnt ist)
  • Histaminarme, entzündungshemmende, allergenfreie (Milch, Gluten) Ernährung
  • Genussgifte wie Zucker, Alkohol, Fast Food meiden, Zusatzstoffe meiden
  • Probiotika (z.B. die Bakterien sensitiv)
  • Darmsanierung
  • Leichte regelmäßige Bewegung
  • Stressmanagement
  • Nahrungsergänzungsmittel (Kupfer, Zink, B6, Vitamin C, D, L-Glutamin, Quercetin, B12, Curcuma – z.B. HistaPrevent®, Basics oder L-Glutamin-Komplex)

👉🏼 Du konntest dich in noch keinem der Typen wiedererkennen? Dann schau in unserem ersten Teil der Histamintypen nach.